1. Installation der MSSQL Tools
Man benötigt dazu die MSSQL-Tools, welche nicht Teil der offiziellen Ubuntu Repositories sind, aber von Microsoft bereitgestellt werden. Folglich muss APT eine neue Quelle hinzugefügt werden.
curl https://packages.microsoft.com/keys/microsoft.asc | sudo apt-key add -
curl https://packages.microsoft.com/config/ubuntu/16.04/prod.list | sudo tee /etc/apt/sources.list.d/msprod.list
Update August 2022: Dieses Beispiel ist für einen Ubuntu Server 16, wer z.B. die 18.04/20.04/22 Version benutzt kann dies in der URL anpassen und 16.04 durch 18/20.04 ersetzten. MS supportert hier die aktuellen LTS Versionen.
Danach mit dem üblichen apt-get update
die Quellen aktualisieren und die Tools sowie nötige ODBC Biblotheken installieren.
sudo apt-get update
sudo apt-get install mssql-tools unixodbc-dev
Die nötigen Programme finden sich danach unter
/opt/mssql-tools/bin
Dieser Pfad ist üblicherweise nicht in den Umgebungsvariablen der Shell enthalten, man muss die Tools also direkt ansprechen. Wer es bequemer mag fügt einfach den Pfad zu seinen Shell Umgebungsvariablen hinzu. Dazu kann man die .profile im Homeverzeichnis verwenden oder auch die .bashrc, sofern man die Bash Shell benutzt.
echo 'export PATH="$PATH:/opt/mssql-tools/bin"' >> ~/.bashrc
source ~/.bashrc
Der erste Befehl ergänzt die zwei Programme unter /opt/mssql-tools/bin in der PATH Varibale ohne die bereits bestehenden Einträge zu überschreiben. Der source
Befehl führt die aktualisierte Umgebung direkt aus.
Checken ob alles geklappt hat kann man einfach indem man sql
in die Shell tippt, gefolgt von der Tab Taste, es sollte dann direkt sqlcmd vervollständigt werden, bzw. zur Auswahl stehen. Nachfolgende kann man eine einfache Abfrage an den MSSQL Server schicken, z.B.
sqlcmd -S localhost -d <datenbankname> -U sa -P <passwort> -Q "SELECT user_id FROM users"
Localhost wird vermutlich in den meisten Fällen durch die IP Adresse des MSSQL Servers ersetzt. Nachdem -d Argument lässt sich der Name der Datenbank angeben, natürlich ohne die Tag Klammern. Nachdem -Q Argument kommt einfach das gewünschte SQL Query in Anführungszeichen.
Ein Nachteil lässt sich direkt erkennen. Im Gegensatz zu z.B. MySQL/Maria DB muss nachdem Argument -P das Passwort im Klartext folgen und kann nicht einfach vor der Ausführung der Abfrage eingegeben werden. Aus Sicherheitsgründen sollte man daher am besten die entsprechenden sqlcmd Befehle aus der Bash History wieder entfernen und/oder die History für die Dauer der sqlcmd Befehle deaktiveren. Eine weitere Alternative wäre einen Benutzer auf dem MSSQL Server einzurichten der nur entsprechende Leserechte auf die benötigten Tabellen hat.
Die Bash History findet sich unter ~/.bash_history
und lässt sich mit einem Editor (vi /nano) bearbeiten.
Deaktivieren kann man die History mit set +o history
und wieder aktivieren mit set -o history
. Vollständig leeren kann man die History übrigens auch mit history -c
. Aber Achtung, bevor man die komplette History löscht, sollte man sich sicher sein das man darin keine Befehle hat, die man vielleicht noch wiederverwenden will und nicht auswendig kennt.
2. Export mit bcp
Neben sqlcmd wurde bcp (Bulk Copy Program) mit den MSSQL Tools installiert und damit lässt sich nun ein Export eines Datenbank Queries durchführen.
Folgender Befehl würde alle Inhalte der Tabelle Users aus der Datenbank Test_DB in die Datei user_export.txt exportieren.
bcp Users out user_export.txt -S localhost -U sa -P <passwort> -d Test_DB -c -t ','
Interessanter ist in meinen Augen aber nicht der Export einer ganzen Tabelle, sondern eines Querys. Dies geht wie folgt:
bcp "SELECT user_id, username FROM users" queryout users.txt -S localhost-U sa -P <-passwort> -d TEST_DB -c -t ','
Es werden zwei Felder aus der Tabelle users in die Datei users.txt exportiert und die Werte mit Komma getrennt.
Quellen:
https://docs.microsoft.com/de-de/sql/linux/sql-server-linux-setup-tools?view=sql-server-2017 https://docs.microsoft.com/de-de/sql/linux/sql-server-linux-migrate-bcp?view=sql-server-2017 https://docs.microsoft.com/de-de/sql/tools/bcp-utility?view=sql-server-2017