Film & Serienreport April 2017

Mai 2, 2017 - Lesezeit: 7 Minuten

War im April eine ganze Menge, was wohl an den freien Tagen gelegen haben muss. The International (2009)

Spannender Thriller von Tom Tykwer der hier erneut mit einer gelungenen Regie und Kameraarbeit überzeugt. Highlight ist natürlich die Actionszene im Guggenheim. Das war „damals“ auch die beste Zeit für Clive Owen, der eine Reihe guter Filme bis 2011 abgeliefert hat und jetzt leider etwas untergetaucht ist. 8/10

Ostfriesenkiller (2017)

Per Zufall gesehen und da ich die Region in Ostfriesland ganz gut kenne bin ich dann hängengeblieben, auch wenn ich die Bücher wiederum nicht kenne. Rein technisch ist alles einwandfrei gemacht und es wird so versucht sogar etwas Atmosphäre aufzubauen, was am Anfang und am Ende gut gelingt. Leider ist die Geschichte aber zu wirr und sprunghaft erzählt, die Dialoge sind oftmals schlecht geschrieben und dann auch noch schlecht gespielt. Kann man gucken, aber da ist noch deutlich Luft nach oben. 6/10 mit Regionsbonus, sonst eher 5/10.

24: Live Another Day (2014)

Bevor es an 24 ohne Jack Bauer geht wollte ich die letzte Staffel nochmal sehen. Aufgrund der kürzeren Laufzeit von 12 Folgen ist das Tempo hoch, es gibt keinen absichtlichen Leerlauf und die Machart funktioniert einfach weiterhin perfekt. Das täuscht dann auch über die üblichen Logiklöcher und Verräterspielchen hinweg die man als langer Fan der Serie nur noch schmunzelt zur Kenntnis nimmt. Vermutlich muss das einfach so sein. Die Schauspieler überzeugen aber wie gewohnt, wobei vor allem Yvonne Strahovski in ihrer Rolle positiv auffällt. Schade, dass man Sie nicht weiter „verwendet“ hat. 8/10

The Whole Truth (2016)

Solider Gerichtsthriller mit einer guten Grundidee. Hier ist alles sehr solide, aber auch nichts ragt wirklich heraus, dass letzte gewisse Etwas fehlt. 6/10

Inferno (2016)

Die Story ist so sehr konstruiert und zwanghaft auf historische Rätsel getrimmt das vieles überhaupt gar keinen Sinn macht. Inklusive der Handlungen der Hauptdarsteller. Das liegt natürlich auch an der Buchvorlage, dessen Ende man dann aber ausgerechnet nicht übernommen hat und stattdessen ein neues konstruierte. Dieses führt nur dazu, dass es jetzt noch mehr Logiklöcher gibt. Da hatten einige Leute derbe Aussetzer. Abgesehen davon ist alles solide, kann man gucken, muss man aber wirklich nicht. 5/10

Felon (2008)

Modernes Gefängnisdrama das aus grade mal 3 Millionen Dollar Budget so einiges rausholt. Die Schauspieler sind stark (Kilmer hat eine tolle Präsenz), das ganze mitreißend und ohne Längen inszeniert. Klar werden auch hier Klischees bedient und das Rad nicht neu erfunden, aber sei es drum. Eine der wenigen Low Budget Perlen aus den letzten Jahren. 8/10

Absolute Power (1999)

Nach guter erster Hälfte flacht der Film gegen Ende leider etwas ab. Eastwood ist aber gewohnt gut mit seiner mürrischen, sympathischen Art. 6/10

Zoomania (2016)

Sehr schön gemachter Animationsstreifen der vielleicht nicht ganz so überragend ist wie sein Ruf, aber abwechslungsreich daher kommt und somit gut unterhält. 7/10

Die Legende der Wächter (2010)

Wenn man sich drauf einlassen kann bekommt man hier einen ernsteren Genrevertreter der sich eher an Jugendliche und Erwachsene richtet. Optisch fantastisch gemacht geht der Film flott vorwärts, wodurch kein Leerlauf entsteht, aber auch etwas Tiefe fehlt, die der Stoff eigentlich hergibt. Das man sich öfter an Herr der Ringe erinnert fühlt ist vermutlich Absicht. Mir gefällt’s. 7/10

Imperium (2016)

Für mich passt Radcliffe perfekt in die Rolle und macht seine Sache sehr ordentlich. Der Film ist durchaus spannend und die verschiedenen Gruppen in der rechten Szene werden gut dargestellt. Das Ende hätte ich mir etwas „größer“ gewünscht, aber an den Fakten, sofern diese denn stimmen, kann man natürlich schwer rütteln. 6,5/10

The Notebook (2004)

Was Expendables für Actionfans ist oder Star Wars für Science Fiction Fans ist dieser Film wohl für Fans von Liebesgeschichten. Daher ist der Film für das was er sein will wohl ziemlich perfekt, ich spare mir die Wertung aber mal mit einem Augenzwinkern ;)

Ballers – Staffel 1 (2015)

Durchaus unterhaltsamer Einblick in die Welt des amerikanischen Footballs. Dwayne Johnson trägt das Ganze mit seiner charismatischen Art. Ansonsten war mir unklar ob es jetzt einfach Unterhaltung oder doch auch etwas Satire sein soll. Die ernsteren Aspekte sind auf jeden Fall interessanter als die Spielerpartys und Saufgelage. Da ist noch Luft nach oben. 6/10

Secrets and Lies – Staffel 1 (2015)

Macht seinem Namen alle Ehre und präsentiert jede Folge neue Lügen und Geheimnisse. Im Mittelpunkt steht dabei der Angeklagte. Aufgedecktes wird dann allerdings gerne vergessen bzw. nicht ordentlich nachgearbeitet, dadurch entstehen nicht selten Logiklöcher und leider zeichnet sich das Ende für mich eine Folge zu früh ab, auch wenn dieses dann ziemlich konsequent durchgezogen wird. 7/10

Prince of Persia (2010)

Von der Videospielvorlage wird wie üblich nur das gröbste übernommen, was ich erneut sehr schade finde. Wenn man das Spiel aber nicht kennt oder es ignoriert bekommt man einen klassischen Abenteuerfilm der sehr gut unterhält. Abgesehen von den Zeitsprüngen sind die Effekte aber schon jetzt nicht gut gealtert, daher ist es gut, dass die meisten Sets echt sind. 7/10.

24: Legacy (2016)

Beginnt eigentlich ordentlich und man hat die ersten Folgen den Eindruck als könnte es auch ohne Jack Bauer funktionieren. Doch je länger der Tag dauert, desto mehr geht diese Staffel den Bach runter. Die Macher haben es nicht geschafft den guten Ansatz von Live Another Day weiterzuführen und der Serie frischen Wind zu geben. Stattdessen sind die alten Muster und Logiklöcher noch schlimmer als in den ersten Staffeln, Wendungen vorhersehbar und die CTU weiterhin ein wilder Haufen ohne jedwede Glaubwürdigkeit. Trotz der nur 12 Folgen fühlt sich die Story langezogen an, als hätten die Ideen nur für 4 Folgen gereicht und danach hat man einfach geschaut was man vorher so gemacht hat. Der neue Hauptdarsteller müht sich, kann aber zu keiner Zeit die Sympathien beim Zuschauer wecken, scheitert aber auch am Drehbuch. Interessanterweise sind es eher die Nebenrollen wie z.B. sein Bruder die überzeugen, vielleicht hätte man diesem die Hauptrolle geben sollen. Den einzigen Wiederkehrer aus den alten Staffeln hätte man sich schenken können, denn seine Rolle ist absolut austauschbar und zudem sinnlos. Kurzum: Die Befürchtungen vieler sind eingetroffen und das „neue“ 24 fühlt sich älter denn je an. Selbst mit Jack Bauer wäre das hier nicht gut gewesen, obwohl das Potenzial da war. 5/10 weil das Format und die ersten Folgen gut sind. Schade, Chance vertan.

Ant-Man (2015)

Nach Guardians of the Galaxy ein weiterer Marvel Film der laut Fans und Kennern der Comics eher aus dem Raster fällt und mich dadurch, genau wie die Guardians, deutlich mehr anspricht. So bekommt man einen guten lockeren Popcorn Film mit Heist Touch. 7/10

Kampf der Titanen (2010)

Antike, Mythen und Götter, damit kann man mich immer locker. Letterier inszeniert recht Bildgewaltig und mit Tempo, dennoch geht am Ende irgendwie die Luft aus. Macht als Actionfilm Spaß. 6/10