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Film & Serienreport Dezember 2021

Januar 1, 2022 - Lesezeit: 7 Minuten

Ein ziemlich voller Monat ...

Der unwahrscheinliche Mörder (2021) Aus wenig wird hier wieder viel gemacht, vermutlich für einen Schweden deutlich brisanter und bekannter, aber für alle Anderen wird die Spannung relativ schnell genommen und am Ende stellt sich die Frage ob dafür 4 Stunden nötig gewesen wären. 5/10

Parasite (2019) Unterm Strich ein verrückter Film, der definitiv frischen Wind bringt und einige gelungene Ideen aufweist, um die ein oder andere Länge nicht umherkommt und auch das asiatische Overacting nicht ganz lassen kann. Starke 6 für das Gesamtbild, aber die Idee verdient mehr.

The Protégé (2021) Von Martin Campbell gewohnt makellos in Szene gesetzt, da stimmt jede Einstellung und auch die kurzen, aber stets knackigen Actionszenen und das internationale Setting überzeugen. Leider harmonieren Maggie Q und Samuel Jackson so gar nicht, was aber für die gewöhnliche Story dringend nötig gewesen wäre und auch vom guten Michael Keaton nicht gerettet werden kann. 6/10

Das Ende - Assault on Precinct 13 (2005) Ziemlich gute Kameraarbeit, eine bekannte Besetzung und eine schöne Schneeatmosphäre, bieten die Grundlage für ein gern gesehnes Actionfilm- Szenario. Dennoch fehlt irgendwie der letzte Schwung, die letzte Spannung, um richtig gut zu sein. 7/10

Red Notice (2021) Stangenware mit großen Namen, die genau das liefern für das sie bekannt sind, nicht mehr nicht weniger und für einen Abend belanglose Unterhaltung ohne Wiedererkennungswert. Somit auch wieder typisch Netflix, Masse statt Klasse. Knappe 6/10

Tom Clancy's Gnadenlos (2021) Gute Action, alles andere ist schon wieder vergessen. Ob das für den Start einer Clancy Reihe reicht? Aber wenn man sich bei der Story steigert, warum nicht. 6/10

14 Peaks (2021) Trotz der tollen Aufnahmen kommt beim Zuschauer letztendlich eine völlig andere Botschaft an, als vermutlich gewünscht. Denn statt Anerkennung für nepalesische Bergsteiger, wird hier im höher, schneller, weiter Prinzip durch die Gipfel gehetzt. Ohne Respekt für und vor der Natur, ohne große Hinweise auf Planung und nötige finanzielle Mittel. Demnächst 14 Gipfel noch schneller. Wenn das der Sinn ist, naja. 5/10

Der Flug des Phoenix (2005) Gut besetzter, fast schon klassischer Abenteuerfilm mit gelungener Optik. Später durfte Regisseur Moore dann Max Payne und Stirb Langsam vermurksen, was anhand dieses Werkes schon verwundert. Interessanterweise gefällt mir Quaid mittlerweile deutlich weniger in seiner Rolle als früher. 7/10

Love Hard (2021) Muntere Komödie, mehr oder weniger nach Schema-F, aber durchaus sympathisch für die Weihnachtszeit und trotz Kitsch auch nicht zu kitischig ;). Gute 6/10

8-Bit Christmas (2021) Grundsätzlich sehr unterhaltsame Geschichte, die aber am Ende nicht das hält was sie am Anfang selbst verspricht. Und auch wenn der Gedanke dahinter klar ist, hätte man das anders transportieren müssen um dem Titel treu zu bleiben. 6/10

Eagle Eye (2008) Fast schon ein Klassiker im Actionthriller Bereich mit einem immens hohem Tempo. Ähnlich wie bei Staatsfeind Nr. 1 dürfte die Technik damals schon möglich gewesen sein, aber heute zweifelt da wohl keiner mehr dran. Starke 8, knappe 9.

Der Unsichtbare (2020) Tolle, atmosphärisch dichte Inszenierung, wie es sich für das Genre gehört. Schön auch das die Effekte hier einem Zweck dienen und nicht nur eingebracht werden, weil es möglich ist. Leider ist das Ende irgendwie nicht richtig konsequent (Fortsetzung?) und hakt bei genauerer Überlegung auch leicht. So “nur” 7/10

Pig (2021) Das Nicolas Cage bei der Auswahl seiner vielen, vielen Filme in den letzten 10 Jahren öfter ein besseres Händchen bräuchte sehen wohl die meisten so, außer er selbst, der scheinbar einfach Spaß an dem hat was er tut und sich selbst auch nicht zu ernst nimmt. Mit Pig liefert Cage jetzt wieder ein kleines Highlight. Abseits von B-Action, B-Thrillern, B-Endzeitfilmen und B-Komödien ist Pig ein ruhiges, melancholisches, aber nicht depressives Drama über die Verarbeitung der Vergangenheit. Von Cage locker alleine getragen, wäre das für andere der große Durchbruch oder vielleicht sogar der Oscar gewesen. Nicht für Cage, der zieht weiter als hätte er sich gesagt, mal wieder einen für die Galerie und jetzt mach ich wieder irgendwas mit Zombies. Starke 7/10.

Superstore - Staffel 1&2 Eigentlich sehr einfache, aber dennoch gute Grundidee. Unterhält gut, erreicht jedoch auf Dauer nicht die Qualität vergleichbarer Formate. Vielleicht auch weil die weibliche Hauptrolle schon sehr nervig ist. 6/10

Haus des Geldes - Staffel 5 (2021) Den Totalausfall der 4. Staffel führt die 5. Staffel im ersten Teil konsequent weiter. Die Michael Bay Actionszenen mögen zwar cool aussehen, passen aber selbst für den Actionfan in mir so gar nicht in das Format und bieten anstrengenden Charakteren nur mehr Raum um noch anstrengender zu sein. Außerdem wirkt alles extrem gestreckt, schließlich musste man ja jetzt das maximale rausholen. Das wird deutlich besser als der zweite Teil der Staffel sich auf die grundsätzlichen Stärken der Serie besinnt und so noch trotz Erschöpfung gekonnt ins Ziel läuft. Hätte man also Staffel 4 und 5 zu einer zusammengekürzt, wäre das durchaus in Ordnung gewesen, so bleibt in der Summe nur eine eher anstrengende, aber vereinzelt immer wieder spannend und unterhaltsame 6/10.

Stowaway (2021) Sollte in Deutschland unbedingt im Kino starten, statt auf Netflix um dann am Ende auf Prime zu laufen. Ok, ist dann so. Am Ende steht ein Film der ordentlich gespielt ist, gut aussieht, aber gefühlt einfach in der Mitte aufhört und die wichtigsten Fragen nicht beantwortet. Sollte das? 5/10

Der Plan (2011) Spannende, ungewöhnliche, leicht romantische Geschichte mit guten Ideen und sympathischen Schauspielern. Außerdem auch mit der richtigen Laufzeit. 8/10

James Bond - No Time To Die (2020) Zum Ende soll Daniel Craig keine richtige Lust mehr gehabt haben den britischen Kult-Agenten zu verkörpern. Seltsam wenn man bedenkt, dass er in Teilen der Figur einen ganz anderen Charakter geben durfte und es seiner Karriere letztendlich wohl auch eher genützt als geschadet hat. Sei es drum, nach langen Verschiebungen steht am Ende ein Film der konsequent das weiterentwickelt was mit Casino Royale begonnen wurde, ein harter Bond, mit Liebe für Queen und Vaterland, aber halt auch mit eigenen Interessen. Der Film ist in tollen Bildern, aber ohne Schnick-Schnack inszeniert und von Hans Zimmer passend musikalisch hinterlegt. Dazu bietet No Time to Die viele typische Bond Elemente, wie den tollen Auftakt und die generell extrem gelungene erste Hälfte des Films, die atmosphärische Norwegenszene oder auch das Finale in einer typischen Schurkenbasis. Dagegen steht ein zu langer Mittelteil und ein Finale das zwar Bond selbst stark in den Fokus rückt und Craig-Kritiker wohl wieder noch stärker auf den Plan ruft, aber standesgemäß noch einen richtig großen Actionmoment hätte haben dürfen. Die weibliche 007 wirkt zudem stark politisch erzwungen, weckt natürlich aber auch Erinnerungen an Grace Jones, wenn auch auf der anderen Seite. Kaum in Erinnerung wird auch der blasse und vor allem mit wenig Power ausgestattete Bösewicht bleiben, wenngleich dessen Handlanger mit dem “Auge” so typisch Bond ist, wie es nur geht. Auch das tolle Ensemble um Bond hat sich mehr und mehr etabliert und darf hoffentlich angeführt vom nach wie vor tollem Ralph Fiennes als M, der mehr an die 60er erinnert als alle danach, auch in Zukunft bleiben. Man darf nun gespannt sein wie und vor allem mit wem es nun als Bond weitergeht. Das Kapitel Craig ist beendet und war durchaus eine ungewohnte, aber für mich nicht ungeliebte Abwechslung. 8/10