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Film & Serienreport Januar und Februar 2022

März 14, 2022 - Lesezeit: 10 Minuten

Wow, das Jahr fing ziemlich gut an, sowohl was den Umfang, aber auch die Qualtität anging.

Unhinged (2020) Ein richtig fieser Russell Crowe und ein hohes Tempo halten die Spannung hoch. Nicht ohne ein paar Unachtsamkeiten, aber grundsätzlich ein gelungener, kleinerer Thriller. 6/10

Cash Truck (2021) Arbeitet 90 Minuten extrem cool und spannend auf das finale Gefecht hin, welches dann für mich fast schon total vermurkst oder 08/15 ist. Einige Figuren treten einfach beiläufig ab, andere dürfen dann mehr Action machen als Statham selbst und etwas mehr Wucht hätte auch nicht geschadet. Die letzte Szene war zudem schon klar als der Episodentitel eingeblendet wurde. Hätte in seinem Genre richtig gut sein können, so “nur” 7/10.

Countdown Copenhagen - Staffel 1 Fängt recht vielversprechend und gelungen an, ebbt dann mit den Folgen aber ab und ist letztendlich eher eine typische TV-Produktion, die einfach nicht mehr so ganz mit dem Niveau der Streaming-Konkurrenz mithalten kann. Staffel 2 soll etwas besser sein, vielleicht wird bei Zeiten ein Blick riskiert. 5/10

The Last Duel (2021) Die unterschiedlichen Sichtweisen machen fast schon einen historischen Krimi aus dem Film. Ridley Scott legt wert auf feine Unterschiede in den Erzählungen und arbeitet so für jeden Charakter ein glaubwürdiger Bild heraus. Optik, Ausstattung und Darsteller sind alle auf dem Level, welches man von der Regiegröße erwartet und stemmen den Film auch über die lange Laufzeit. Im letzten Duell geht es dann erbarmungslos zur Sache, packend inszeniert und dem Titel würdig, aber auch ohne den Hintergrund der Geschichte zu vergessen. Keine Heldengeschichte und kein Schlachtenepos, aber letztendlich doch ein typischer Scott Film. 8/10

Hostage (2005) Ein überzeugender Actionthriller aus der Zeit als Willis noch Lust hatte ein Schauspieler zu sein. Mit gelungener Kameraarbeit inszeniert. 8/10

Black Box (2021) Mal wieder kommt aus Frankreich ein sehr gelungenes Werk und definitiv der beste Thriller der letzten beide Jahre. Kleinere Parallelen zum ebenfalls aus Frankreich stammenden The Wolfs Call / Le chant du Loup fallen zumindest auf, auch wenn die beiden Filme letztendlich komplett andere Szenarien haben. Ruhig, aber fesselnd und optisch schick erzählt werden die Luftfahrtereignisse der letzten Jahre in einer glaubwürdigen Story verpackt. Dazu ein überzeugender Hauptdarsteller. Definitiv ein Geheimtipp. 8/10

Band of Brothers (2001) Aktuell auf Platz 4 bei IMDB in der Liste der besten Serien aller Zeiten und insgesamt schon sehenswert, auch weil tatsächlich sehr viele Aspekte über einen längeren Zeitraum behandelt werden. Dazu kommen durchaus eine Reihe von Szenen die in Erinnerung bleiben und auch nachwirken. Dennoch, auch unter dem Aspekt des Titels, wurde für mich das “Band” nie so vollends greifbar, was vielleicht auch an der Größe der Kompanie liegt und einer Lage die man selbst so nie begreifen kann, wenn man glücklicherweise nicht dabei war. Gut, bis sehr gut, aber somit für mich auch nicht ohne Makel. Randnotiz: Das Bild der Blu Ray ist eher sehr durchschnittlich und hätte durchaus mal etwas mehr Aufmerksamkeit bei dem Bekanntheitsgrad der Serie erhalten dürfen. 7/10

Untold (2021) Erneut eine gelungene Doku mit interessanten Einblicken in die (US-)Tenniswelt und deren mentalen Anforderungen an die Sportler. Da gibt es aus meiner Sicht wenig vergleichbares im Sport

Superstore - Staffel 3-6 Das viele Szenen auf unangenehmen Situationen oder Peinlichkeiten beruhen, vor allem wenn Amy im Spiel ist schadet der guten Unterhaltung. So ist dann vor allem Staffel 6, in der Sie nur eine Nebenrolle hat, die Staffel mit den geringsten Schwankungen in der Qualität der Folgen. Auch weil im Gegensatz zu z.B. Parks and Recreation Amy nicht zugestanden wird die Probleme dann charmant zu lösen. Dieser Zug gelingt aber immer wieder bei Glenn, der somit der heimliche Star der Serie ist. Abgesehen davon liefert der bunte Haufen aber immer wieder konstant witzige Situationen und Ideen. Es bleibt aber unter dem Strich bei 6/10

Overboard (2018) Bekannte Grundidee, bzw. Remake des Klassikers mit Goldie Hawn, welches trotz etwas überdrehtem Anfang am Ende besser ist als gedacht und für einen Abend durchaus mal witzig ist. 6/10

Anon (2018) Kein schlechter Blick in die Zukunft und die Geschichte ist im Prinzip auch durchaus interessant, insgesamt wird aber alles doch sehr kühl und melancholisch erzählt und bleibt somit durschnittlich. 5/10

Goliath Staffel 3 Hat sich fast über 2 Monate gezogen, was nie ein gutes Zeichen ist. Die Serie macht einen kuriosen Schwenk in den esoterischen Mystery Bereich und setzt damit leider an der sich andeutenden Machart der zweiten Staffel an. Das macht vor allem die erste Hälfte der Staffel schwer ertragbar und ist insofern schade, weil die eigentliche Geschichte ziemlich gut ist und die Serie in den letzten Folgen, auch wegen des besseren Erzählstils, fast zur Stärke der ersten Staffel zurückkehrt. 6/10

Raya und der letzte Drache (2021) Nette Abenteuergeschichte mit Fern-Ost-Touch und gelungener Heldin. Im Vergleich zu Dreamworks Kung-Fu Panda, aber schwächer und das plüschige Drachendesign hat mir auch nicht zugesagt. Man merkt den Disney Produktionen, egal welchem Genre angehörig, auch einfach an das sie möglichst jeden Markt und jede Altersgruppe mit jedem Film bedienen wollen. Die besseren Ergebnisse würde man wohl erzielen wenn man dazu jeweils einen Film machen würde, aber sei es drum. 6/10

Upgrade (2018) Durchaus zu Recht hoch gehandelt mit guten Ideen und einer wirklich gelungenen und spannenden Story. Wird teilweise, auch im Trailer (der eigentlich schon wieder zuviel zeigt), als Actiontitel beworben, was jedoch nicht völlig zutreffend ist, da es zwar sehr gute, aber eigentlich nicht zu viele Actionszenen gibt. Sehenswert. 8/10

I See You (2019) Fängt eher im Mystery-Bereich an und geht dann in einen spannenden, kaum vorhersehbaren und extrem geschickt erzählten Thriller über. Geheimtipp bei dem man ohne den Trailer zu sehen sicherlich auch wieder noch mehr Spaß hat. 8/10

Crisis (2021) Sieht gut aus (vor allem das winterliche Montreal könnte man wirklich öfter in Filmen nutzen), ist gut besetzt und gut gespielt und hat eigentlich auch eine gute Grundlage für eine spannende Story. Leider macht das Drehbuch daraus nichts und somit bleibt am Ende ein weder schlechter, noch guter und somit völlig durchschnittlicher Film mit verschenkten Möglichkeiten. Hätte Netflix nicht besser hinbekommen ;) 5/10

Breaking Surface (2020) Handwerklich ansprechend inszeniert und gemeinsam mit der winterlichen Kulisse Norwegens überzeugt der Film in Optik und Atmosphäre durchaus. Typisch skandinavisch sind die Darsteller jedoch eher kühl und natürlich emotional vorbelastet. Das nicht jede Handlung in einer Stresssituation glaubwürdig ausfallen muss ist auch in Ordnung, letztendlich wirkt dennoch alles ziemlich zufällig und so springt der Funke auch wegen mehrerer Drehbuch-Entscheidungen zu Lasten der Hauptfiguren nicht wirklich über. 5/10

Dexter: New Blood (2021) In allen Punkten die logische Fortsetzung. Von der Großstadt in die Kleinstadt, die innere Stimme durch Deborah ersetzt, Harrison eingebaut und einen Dexter der bemüht ist seine Geheimnisse zu bewahren, aber ansonsten eigentlich wenig verändert wirkt. Fanservice, man kennt sich und es guckt sich gut weg, aber sicherlich auch die Sicherheitskarte nachdem das Ende 2013 so vielen extrem mies aufgestoßen war. Das hat man hier auf jeden Fall ebenfalls endlich im Griff, von daher alles in allem gelungen, aber so richtig, richtig gepackt hat es mich nicht. Hätte es das gebraucht? Ohne Spoiler schwer zu beantworten, aber vielleicht ja. 7/10

Pitch - Staffel 1 Reißt keine Bäume aus, ist aber für Sportfans dennoch sehr unterhaltsam und kurzweilig. Dazu mit gelungener authentischer Kulisse. Schade das es nie zu einer zweiten Staffel kam. Da wäre noch sehr viel Potenzial gewesen. 7/10

Moonfall (2022) Man könnte meinen Emmerich hat sich seine filmische Vita angesehen, alles etwas durchgerüttelt, eine kleine Prise The Abyss im Weltraum für den Tiefgang hinzugepackt und am Ende kam Moonfall raus. Das funktioniert zur reinen Popcorn Unterhaltung gewohnt gut und wenn ein Space Shuttle aus einer Flutwelle heraus startet ist das natürlich komplett drüber, sieht aber einfach verdammt cool aus. Halle Berry und Patrick Wilson, samt nerdigem Beistand machen auch Spaß und man hätte sich gewünscht dieser Gruppe minimal mehr Tiefgang zu geben oder im späteren Verlauf einen besseren Gegenpart auf der Erde. Stattdessen muss ein 08/15 Familenplot herhalten, der zwar optisch auch schicke Szenen bekommt, aber ansonsten zu deutlich das Prädikat “Egal” trägt. Trotzdem macht Moonfall wegen seiner großen Bilder und der gewohnt ansprechenden Inszenierung plus starkem Soundtrack Spaß. Für mich lieber noch 5 Emmerich Filme auf diesem Niveau als 5 Marvel Filme. 7/10.

Home Team (2022) Einige Gags sind richtig gut, andere dann natürlich wieder ziemlich drüber. Das typische Ensemble lässt sich aber wie gewohnt gut gucken und Kevin James steht seine minimal ernste Coach Rolle ebenfalls. Für Zwischendurch schon mal ein Spaß. 6/10

The Dry (2020) Macht für mich aus dem Umfeld Australiens und der Dürreperiode letztendlich zu wenig. Dazu könnte das Tempo auch etwas höher sein. Erinnerte ansonsten irgendwie an eine Serie in Spielfilmlänge. 5/10

Brooklyn 99 - Staffel 7 Trifft nach wie vor in vielen Szenen meinen Humor und hat wieder richtig Spaß gemacht. Mag aber auch an der kürzeren Laufzeit von nur 13 Folgen und der längeren (deutschen) Pause gelegen haben. 8/10

Ein Jahr vogelfrei (2011) Bestimmt schon zum vierten oder fünften Mal gesehen und das ist ja immer ein Zeichen von Qualität. Ähnlich wie ein gutes Jahr trifft der Film einfach den richtigen Ton und das vor tollen Kulissen. Durchweg sympathisch und zum Abspann will man ebenfalls sofort ein Big Year machen. 8/10 oder vielleicht auch mehr, denn wofür eigentlich Abzüge?

Reacher - Staffel 1 Orientiert sich erfreulich nah an der Buchvorlage. Dazu eine klassische Inszenierung. Macht Spaß, hat aber genau wie die Bücher durchaus die ein oder andere Länge in der es mit dem grundsätzlich gutem Plot nicht richtig vorwärts geht. Da ist noch etwas Luft nach oben, aber eine zweite Staffel wäre schon in Ordnung. Knappe 7/10

Crime Game (2021) Intressant das man sich wieder an die Bank von Spanien traut oder vielleicht auch genau deswegen ... Wie auch immer ist Crime Game durchaus ein gelungener und unterhaltsamer Gernevertreter mit flotter Inszenierung und ein paar guten Ideen, samt hochwertigem Look dem man vor allem den Schauplatz während der WM abkauft. Kein Inside Man, aber doch ordentlich. 7/10