Film & Serienreport Juni 2018

Juli 2, 2018 - Lesezeit: 9 Minuten

Mal wieder gab es neben Filmen und Serien auch viel Sport (French Open, WM in Russland), so dass ich nicht so viel gesehen habe, dafür vereinzelt ein paar Worte mehr verliere.

Terminator Genisys (2015)

Der Abschluss des Terminator Marathons. Ich hatte den Film bereits zum Erscheinen gesehen und kaum noch in Erinnerung, obwohl er ja nun wirklich nicht alt ist. Ein schlechtes Zeichen. Die erste halbe Stunde ist dabei noch durchaus gelungen, weil man nur bei den alten Werken kopiert und es dann als Hommage oder Fanservice verkauft. Danach entwickelt sich eine wirre Story, die den Fan nicht packt auch wenn sich die Schauspieler recht gut halten, so vollends will aber auch nicht mal Arnie überzeugen und wieso Jay Courtney es immer wieder in große Produktionen schafft? Darauf habe ich keine Antwort. Auch Emilia Clarke ist einfach keine Sarah Connor, was alleine schon daran liegt das eine Schrotflinte größer ist als sie. Abgesehen davon hat der Film ein paar gute Ansätze, ein paar gute Actionszenen, aber in Erinnerung ist mir jetzt schon wieder nichts geblieben. Positiv ist aber der Sound der Blu Ray, richtig gut gemischt und auch vernünftig normalisiert. Der Film tut nicht weh, reißt aber auch keinen Fan vom Hocker und ist daher am Ende einfach unnötig. Es braucht auch einfach bessere Leute auf dem Regiestuhl. 6/10

Jetzt dreht man schon wieder an einem Reboot/Sequel. Arnie ist wieder dabei, Linda Hamilton auch, Cameron produziert, Tim Miller (Deadpool) führt Regie und Teile des Skripts stammen von David Goyer (Blade, Batman). Klingt alles ziemlich wirr und überzeugt mich nicht. Hätte man besser lassen sollen.

Verlockende Falle (1999)

Immer noch ein recht unterhaltsamer Diebesfilm mit zwei gut auflegten Stars, der aber auch so seine kleinen Hänger und Längen hat. 6/10

Solo (2018)

Brauchte ich diesen Film? Nein. Hat er mir gefallen? Ja. Warum? Weil er in sich stimmig ist, die Charaktere sind gut gemacht und agieren passend, auch und vor allem Solo, sowie die Bösen, die Story funktioniert und es einfach ein guter Abenteuerfilm ist, der die Hollywood mittlerweile oftmals abgehende Balance zwischen den einzelnen Szenen findet. Damit ist er automatisch schon besser als Episode 8 und Rogue One, denen einfach genau das fehlt. Auch wenn die Produktion wohl holprig gewesen sein soll, hatte man am Ende mit Ron Howard genau den richtigen Mann der alles zu eben diesem stimmigen Gesamtbild zusammengeführt hat. Etwas Kritik gibt es dafür das mir der „neue“ Solo fast zu alt aussieht im Vergleich zur Fords Solo. Gelungen auch die deutsche Synchro von Han Solo, den natürlich jeder mit Wolfgang Pampel (Ford) verbindet, der hier aber schon alleine wegen des Alters nicht gepasst hätte und man mit Florian Clyde einen tollen Ersatz, mit wirklich teilweise verblüffend ähnlichem Stimmbild gefunden hat. 8/10

15:17 to Paris (2018)

Das war nix. Hier wird einfach versucht aus zu wenig, viel zu viel Film zu machen. Das hat man zwar woanders auch schon, aber teilweise besser versucht. Letztendlich sieht man 90 Minuten zu wie die „Helden“ von der Geburt den Weg in den Zug finden und verkauft es als „Bestimmung“, die dann in einem 5-Minütigen Finale endet. Klar war es eine couragierte und bemerkenswerte Tat den Täter aufzuhalten, leider werden aber alle Personen ohne US Pass in dem Film nicht weiter als 1 Minute beleuchtet. Weder Opfer noch Täter. Da hat Client Eastwood schon viel, viel besseres abgeliefert. 4/10

Vengeance (2017)

Handwerklich sehr gut in Szene gesetztes Thrillerdrama, das die Erwartung durch Cover und Trailer doch etwas in die Irre führt. Cage spielt im Prinzip nur eine etwas größere Nebenrolle und so ganz richtig ausgearbeitet ist sein Charakter auch nicht. (Rache) Action gibt es nur vereinzelt und so bleibt der Fokus eher auf den beiden starken, weiblichen Hauptfiguren. Mit etwas mehr Feinschliff am Drehbuch und vielleicht 1-2 Wochen mehr Drehzeit hätte man einige Unstimmigkeiten und Lücken sicherlich beheben können und einen sehr guten Film gehabt, so bleibt ein solides Werk. 6/10

The Core (2003)

Katastrophenfilm der den Weg statt nach oben, nach unten wählt, aber trotzdem dem üblichen Muster folgt. Die Schauspieler sind gut, natürlich auch mal wieder Stanley Tucci mit einer starken Performance und die Szenen im „Schiff“ sind durchaus gelungen. Daneben gibt es aber leider teilweise miese Effekte, doch ein paar eher fragwürdige Logiken und keinen richtig coolen Soundtrack. Für Genrefans aber schon unterhaltsam. 6/10.

Criminal Squad (2018)

Muss sich ständig mit Heat und The Town vergleichen, natürlich wegen der Bankraubgeschichte und der Schießereien am Anfang und am Ende. Diese sind aber durchaus als Highlight anzusehen und der finale Raub auch ziemlich spannend in Szene gesetzt. Trotz der langen Laufzeit fesselt der Film und ausgerechnet Gerald Butler verhindert für mich eine höhere Wertung. Der nervt mit seiner zwar irgendwo typischen, aber leider auch total unsympathischen Rolle, schon direkt ab dem ersten Auftritt. Vermutlich ist das auch der Grund warum einige dieser Szenen, die Butler eher schlecht dastehen lassen, aus der deutschen Kinofassung geflogen sind und jetzt auf Blu Ray wieder als Original US-Fassung vorliegen, die ich dann letztendlich gesehen habe. Immerhin gute 15 Minuten. Und selbst der US Fassung gehen dann als Directors Cut noch mal 8 Minuten Handlung obendrauf. Erste Empfehlung hier, die deutsche Kinoversion gucken, bei Gefallen, dann später mal die US Versionen. 7,5/10

Kingdom – Staffel 3

Die finale Staffel findet natürlich kein richtiges Finale und zu viele Handlungsstränge laufen dann leider ins leere. Im Prinzip dreht sich die Serie auch 3 Staffeln im Kreis und zeigt nur das MMA Fighter ein scheinbar hartes Leben führen, das sich nur mit Drogen und Alkohol aushalten lässt, wer aus dem Muster ausbricht fliegt auf die Fresse und kehrt wieder zu dem Muster zurück. Eigentlich schade, denn die Charaktere sind interessant und durchaus vielschichtig angelegt, aber das Potenzial wird hier nicht ausgeschöpft oder die Geschichten einfach nicht zu Ende erzählt. Eine Staffel hätte es im Prinzip dann auch getan, denn in Staffel 2 und 3 passiert einfach nichts Neues mehr. 6/10

Das Wunder von Bern (2003)

Passend zur Fußball WM mal wieder angesehen und weiterhin haben wir hier einen der wenigen deutschen Filme, die ich als gelungen bezeichne. Die Kombination aus Sportfilm und Nachkriegsdrama ist gut gemacht, gut gespielt und hat die richtige Mischung. Einzig die Umsetzung des Finals ist leider technisch eher unglücklich und krankt am schmalen Budget. Ansonsten eine „runde“ Sache (Haha!). 7/10

Into The Badlands – Staffel 1 (2015)

Hat gefühlt ewig gedauert bis ich mir diese Actionserie, die eigentlich Meinen Geschmack gut trifft, angesehen habe. Nach etwas holprigem Start wurde ich dann warm mit der Serie und habe gefallen dran gefunden. Die Kämpfe sehen gut aus, haben aber etwas viel Wirework und etwas mehr Hintergrundinfos zu den Badlands wären doch schön gewesen. Staffel 2 werde ich auf jeden Fall mal ansehen und hoffe das es mit dem vermutlich übernatürlichem nicht Überhand nimmt. 7/10.

Jurassic World: The Fallen Kingdom (2018)

Der Titel gilt nicht nur für den Inhalt des Films, sondern leider auch für den Film selbst, denn jetzt geht es bergab mit den Dinos und ich bin sehr skeptisch, dass man den Cliffhanger am Ende des Films, im nächsten Teil zu einem charmanten (Film)Ende führen kann. Dieser Teil ist auf jeden Fall nur eine Aneinanderreihung von Szenen die der Regisseur „cool“ fand, ohne das es ihm gelingt diese Szenen zu einem stimmigen Gesamtbild zu formen. Ständig fragt man sich schon im Kino (und das ist meistens ein richtig mieses Zeichen), warum passiert das? Warum sind die Leute da? Wie kommt der Dino dahin? Warum? Die Antwort ist einfach, der Regisseur hatte eine Idee für eine Szene in folgender Form: „Boah, es sieht total cool aus, wenn der Dino da auf das Dach klettert und den Mond anbrüllt, lass das machen. Und jetzt wo wir das haben, lass uns so eine coole, eher gruselige Szene drehen in der das Mädchen sich fürchtet, ach und dann auf jeden Fall noch was emotionales mit einem ganz großen sanften Saurier.“ Ärgerlich wird es dann, weil einige Ideen nicht schlecht sind und der Regisseur auch ein gewisses Talent besitzt, so das einfach ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Ja hätte man einfach mal ein gutes Storyboard gehabt, denn die Grundstory ist eigentlich akzeptabel. Unglücklich war auch der Wandel von der schauspielerisch eher limitierten Bryce Dallas Howard, von der Karriereorientieren Parkleitung, zur Dinoaktivistin. Ihr Team ist da nicht weniger gelungen mit einer ständig, nervenden und rumschreienden, aber natürlich total coolen Ärztin und einem Klischee IT´ler. Einen schwarzen mussten wir ja besetzten, ist sonst nicht politisch korrekt. Warum durfte hier Jake Johnson aus dem Vorgänger nicht wieder ran? Achja und Jeff Goldblum war auch dabei, kann man im Trailer sehen, mehr war auch im Film nicht. Positiv anzumerken sind aber immerhin der ganze Soundtrack, sowie die Soundeffekte und natürlich sind die Effekte generell sehenswert. Eher 5/10, aber mit Jurassic Bonus und Hirn aus 6/10.

Wind River (2017)

Guter Thriller um ein totes Mädchen in einem Indianerreservat. Atmosphärisch gut gemacht, aber leider mit einer etwas einfachen Ermittlung, die zwar interessant ist, aber in dem Moment wo sie anfängt zu packen schon im Finale mündet. Wenngleich dieses sehr gut inszeniert ist. Vermutlich soll man hier wohl auch mal wieder etwas über die Behandlung der amerikanischen Uhreinwohner nachdenken. 7/10