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Film & Serienreport März & April 2024

Juli 5, 2024 - Lesezeit: 9 Minuten

Das waren zwei wirklich starke Film-Monate. Liegt auch an einigen bewusst eingestreuten Klassikern, aber auch an vielen guten, bis sehr guten Erstsichtungen. Hört, hört.

Tulsa King - Staffel 1 Durch und durch erkennt man die Handschrift von Taylor Sheridan und das ist ja meistens eine gute Sache. So auch hier. Stallone passt super in die Rolle, der Rest auch und es macht Spaß der kurzweiligen Sache zu folgen, die aber auch ohne große Überraschungen auskommt. 7/10

Totally Killer (2023) Ziemlich launige Slasher-Komödie, die bewusst alle Klischees bedient, hier und da ein paar moderne Ansätze integriert, es aber in keine Richtung übertreibt und mich damit schon durchweg gut unterhalten hat. Kann ich mir gut vorstellen, irgendwann, z.B. an einem Halloween-Abend nochmal zu schauen. 7/10

The Creator (2023) Optisch definitiv ein Highlight und obwohl der großen Schauwerte, ist es am Ende trotzdem eher ein Film zum mitdenken. Leider fehlt dem Film in der Endabrechnung ein richtig guter Hauptdarsteller, um die Geschichte zu tragen. 7/10 Nun darf Edwards scheinbar Jurassic World 4 machen, was mir erstmal eine sehr gute Wahl scheint.

Love at First Sight (2023) Fängt witzig und unterhaltsam an, schafft aber wie so viele dieser Komödien am Ende nicht den Spagat, etwas Ernsthaftigkeit einzubringen und trotzdem den Charme und Witz zu erhalten. So wirkt vieles plötzlich zu gewollt. Etwas verschenkt, aber trotzdem in Ordnung. 6/10

Slow Horses - Staffel 3 (2023) Die 3. Staffel zieht das Tempo etwas an, es gibt einen hohen Actionanteil und eigentlich keinen Leerlauf in den Handlungen, was die 6 Folgen sehr kurzweilig macht. Bleibt gerne gesehen und so könnte es von mir aus gerne weitergehen. 8/10

8 Blickwinkel (2008) Temporeicher und rasanter Actionthriller, der von vielen bekannten Gesichtern profitiert, spannend bis zum Schluss bleibt und extrem gut in Szene gesetzt ist. War damals ein Highlight und ist es auch heute noch. Schade das der Regisseur mittlerweile auch im Seriensumpf feststeckt. Starke 8/10

Source Code (2011) “Damals” hatten solche Filme noch Hochkonjunktur, hatten fast immer eine hohe Qualität und sind daher auch immer wieder gerne gesehen. Hier wird das bekannte “Wiederholungsprinzip” ziemlich clever verpackt und gut gespielt. In der Mitte gibt es einen kleinen Hänger und die Stimmung kippt etwas, das fängt sich im starken Finale aber wieder. 8/10

Cliffhanger (1993) Für mich ein absoluter Actionklassiker der 90er, der so ziemlich alles enthält was die Filme von damals so großartig macht. Tolle Stunts, die auch heute noch cool sind, vor einer super Kulisse, passende Härte, ein richtiger Soundtrack und passende Schauspieler vom Helden bis zum Schurken. Daran wird die nun fixe Fortsetzung wohl kaum anknüpfen können. 9/10

Reacher - Staffel 2 Als klassischer Actionfan nimmt man im Serienbereich was man bekommt und Reacher passt auch in der zweiten Runde ganz gut, läuft aber auch noch nicht so richtig rund. Einige Szenen sind richtig plump, andere hingegen gut gelungen. So ganz passt da aber der Mix noch nicht und auch die Action ist ordentlich, aber auch ohne richtige Highlights. Zugegeben spiegelt das auch irgendwie die Bücher gut wieder, die oftmals im Ansatz gut sind, aber denen dann irgendwas fehlt. Gute 6/10.

Jack Ryan - Staffel 4 Hat sich etwas gezogen, bis ich diese Staffel zu Ende gesehen habe, obwohl die Story spannender erzählt wird, als in Staffel 3. Am Ende bleibt es aber ein typischer Jack Ryan, immer etwas zu verzettelt und hier und da mit ein paar Längen, das war auch schon mit Harrison Ford so. Dafür sind aber die letzten Folgen ziemlich stark und bilden einen würdigen Abschluss. Produktion und Schauspieler sind sowieso auf einem hohen Niveau. 7/10

Run Hide Fight (2020) Um den Film gab es ziemlich viele Kontroversen, was wohl aber der Produktion zuzuschreiben ist und weniger dem heiklen Thema um einen Amoklauf an einer Schule. Im Endprodukt merkt man das aber nicht zwingend und vor allem die ersten zwei Drittel des Films sind spannend in Szene gesetzt, profitieren von einer ordentlichen Heldin und einem stark aufspielenden Psycho als Gegenpart. Leider verpasst das Drehbuch den Film zu einem runden Abschluss zu bringen, denn die finale Eskalation wirkt auf diese Art zu gewollt und verherrlicht zu einfallslos das Handeln einiger Personen. Ärgerlich, denn ansonsten war der Film wirklich gelungen. 6/10

The Translators / Das Rätsel (2019) Eine gute Geschichte wird hier, für französische Verhältnisse, völlig ungewöhnlich, unterdurchschnittlich inszeniert und zündet so nie so richtig. Das ist leider sehr schade, denn aus den Gegebenheiten hätte man einen richtig guten Thriller machen können. 5/10

Solo: A Star Wars Story (2018) Gehört zu meinem “Star Wars in Reihenfolge” Projekt und ist weiterhin, auch bei der bereits dritten Sichtung, einer meiner liebsten Blockbuster der letzten Jahre. Einfach ein guter Abenteuerfilm, alles drin mit genauer der richtigen Mischung und Gewichtung aus Schauwerten, Action und Story. Toll inszeniert. Spricht auch für Ron Howard. 8/10

Rogue One: A Star Wars Story (2016) Mit anderer Erwartung als bei der ersten Sichtung (ich hatte mehr so ein Mission Impossible Ding mit ausgeklügelten Plan im Kopf) funktioniert der Film vor allem im Kontext der Hauptreihe dann doch sehr gut. Auch hier überzeugt Edwards vor allem mit rauer Action unter Palmen. Felicity Jones macht ihre Sache gut, halte ich dennoch für falsch besetzt, weil Sie zu sehr an Daisy Ridley erinnert. 7/10

Road House (2024) Unterhaltsame Action, die eigentlich ins Kino gehörte und die mich “früher” auch genau dorthin geführt hätte. Das Setting gefällt mir, hätte aber noch eine Barschlägerei mehr gebraucht und es verlaufen doch zu viele Fäden im Nirvana. “Voll-Spacko” Conor McGregor ist zudem schon ziemlich drüber und bei dem Ego ist auch das Ende dann wenig überraschend. Soll wohl einen Nachfolger erhalten, warum nicht. 7/10

Ghosted (2023) Wilder Mix aus Action, Comedy und Romantik. Weil die beiden Hauptdarsteller eine gute Chemie haben, es Bond mäßig um die halbe Welt geht und die Action überraschend gut daherkommt, fühlte ich mich gut unterhalten. 7/10

Sympathy For The Devil (2023) Schick inszeniert und auch von der Story gar nicht so schlecht. Cage überrollt Joel Kinnaman aber doch recht deutlich und es fehlt irgendwie noch eine weitere Person oder Handlung, um aus dem Kammerspiel mal auszubrechen. 6/10

Land of Bad (2024) Noch ein Film, dem die große Leinwand richtig gut gestanden hätte, denn seit Ewigkeiten wird hier im reinen Actionbereich mal wieder richtig abgeliefert. Richtig schick inszeniert, kracht und ballert es aus allen Rohren und alles so verpackt, dass es nicht nur gut aussieht, sondern auch noch spannend ist. Die vielleicht größte Leistung ist aber, ein aktuelles Thema so zu verarbeiten, dass es nicht gezwungen wirkt und man das Gefühl hat man guckt am Ende einen klassischen Actionfilm, kein politisches Statement, keinen Kampf der Geschlechter, einfach Gut gegen Böse. Hoffentlich darf William Eubank noch mehr solche Filme machen und geht nicht an die Superhelden verloren. 8/10.

The Aeronauts (2019) Spannendes Abenteuer mit gelungener Erzählweise. Profitiert auch von den zwei passenden Hauptdarstellern. Am Ende bleibt ein wenig zu offen, wie relevant der wissenschaftliche Aspekt wirklich war/ist. 7/10

Hell Or High Water (2016) Starker Actionthriller, mit typischen Sheridan-Flair, aber alles etwas rauer. Die Geschichte finde ich einfach richtig clever, obwohl sie so ‘straight’ erzählt wird. Dazu Ben Foster mit einer absoluten Überperformance. 8/10

Collateral (2005) Ein Meisterwerk in Stimmung, Spannung und Story und damit einer der besten Filme überhaupt. Ich halte es auch für Cruise beste Schauspielleistung. Da braucht es nicht mehr Worte, sondern die Höchstwertung. 10/10

Oblivion Nochmal Cruise in gewohnt hoher Qualität und schicker, aber auch etwas steriler Optik. Kann man auch immer mal wieder gut schauen, zum richtigen Highlight fehlt aber etwas mehr Spannung. 7/10

Mythic Quest - Staffel 1-3 Fängt recht solide an, aber nicht mehr. Je mehr Folgen man jedoch guckt, desto besser funktionieren die Charaktere, der Humor und die Geschichten. Dazu gibt es pro Staffel immer eine spezielle Folge, die weitere Hintergründe aus anderen Epochen beleuchtet und die sich dann stark in das Gesamtbild einfügen. Schön, dass Apple solchen gut geschriebenen Formaten Platz gibt. 8/10

Last Resort - Staffel 1 Zum zweiten Mal gesehen und immer noch sehr gut ansehbar, obwohl sich der Serienmarkt seit der Erstausstrahlung ja schon gewaltig gewandelt hat und dennoch im Actionbereich nicht so wahnsinnig viel gutes nachgekommen ist. Eine coole Besetzung mit einem Top-Setting, welches doch eher aufwändig gewesen sein dürfte und auch immer noch alternativlos ist. Schon schade, dass es nicht für eine zweite Staffel gereicht hat, gut ist jedoch, dass man die Geschichte trotzdem einigermaßen zum Abschluss gebracht hat. 8/10