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Film & Serienreport Oktober 2019

Dezember 2, 2019 - Lesezeit: 7 Minuten

Bad Times At El Royal (2018) Einer dieser typischen Filme die unbedingt irgendwie Kult werden wollen oder es zumindest stark darauf anlegen. Das funktioniert aber nie so wirklich, obwohl Setting und Charaktere gut gewählt sind fehlt es an Tempo, Spannung und vor allem an einem vernünftigen Finale. So bleibt Durchschnitt in allen Punkten. 5/10

The Mule (2018) Eastwood sieht mittlerweile schon ziemlich alt aus, was er ja nun auch ist. Dennoch hat auch dieser Film wieder die typische Eastwood Atmosphäre die einfach hervorragend unterhält. Nicht so stark wie Gran Torino, aber trotzdem gelungen und doch auch wieder deutlich besser als ich ehrlicherweise gedacht habe. 7/10

Rambo: Last Blood (2019) Von Regisseur Grunberg wirklich gut in breiten Bildern inszeniert und mit einer durchaus ordentlichen Story, die auch mit einigen emotionalen Momenten punkten kann, aber das man in einem Rambo Film ist sollte man auch hier nicht vergessen. Am Ende kracht es dann genüsslich und teilweise unfassbar hart, da stört es nur ein ganz kleines bisschen das die Lumpen nie so wirklich clever sind und was war das bitte für eine letzte Szene? Selbst für Rambo war das nicht ohne. Ob der Film jetzt den Bogen zum ersten Film schlägt muss jeder für sich selbst entscheiden. Man kann es sicherlich so sehen, sollte aber auch nicht zuviel hineininterpretieren. Doch die Tendenz geht schon deutlich eher zu Teil 1, als zu allen anderen Teilen. Ob es dann wirklich der letzte war? Wäre eigentlich ok, aber dann so richtig abschließen traute man sich am Ende nicht. 8/10

Einziger Wermutstropfen ist die bekannterweise fehlende Synchronstimme von Thomas Danneberg. Daran werde ich mich nicht mehr gewöhnen können, weil es einfach so unglaublich gut war und Prochnow da auch nicht wirklich rankommt, auch wenn ihm Rambo deutlich mehr liegt als Rocky.

Flightplan (2005) Start einer kleinen Flugzeugfilmreihe im Oktober. Foster macht das ähnlich gut wie in Panic Room und nach einer gewissen Zeit ist man sich auch selbst nicht mehr sicher ob das Kind nun an Board war oder vielleicht etwas anderes vor sich geht. Alles in einer stimmungsvolle Thriller Atmosphäre verpackt und mit passender Musik von James Horner versehen. Gelungene Genrekost. 8/10

Passagier 57 (1992) Klaut sich viele Szenen aus vielen anderen Filmen dieser Art zusammen und macht daraus ein kurzweiliges Vergnügen. Snipes macht eine gute Figur, genau wie sein Widersacher. Am Ende ist aber die Inszenierung jedoch nur solide und die Story nicht ganz so rund wie in Stirb Langsam und Co. Dennoch ein Film den man schon immer mal wieder einwerfen kann. 6/10

Einsame Entscheidung (1996) Die besten Actionthriller sind einfach aus den 90er, da kann man sagen was man will und der hier ist einer davon. Vor allem der Mittelteil im Flugzeugrumpf ist sehr spannend geraten und auch Action und größeren Schauwerte passen. Sogar Seagal ist hier noch in Form, auch wenn er nur eine Nebenrolle hat. Runde Sache. 8/10

Non-Stop (2012) Und noch ein letzter Film im Flugzeug, diesmal aus der Neeson/Collet-Sera Schmiede. Das Niveau bleibt auch in diesem “Ableger” hoch, punktet mit moderner Inszenierung und einem souveränen, aber durchaus mürrischem Hauptdarsteller, der leider von der etwas nervigen Julianne Moore flankiert wird. Einsame Entscheidung ist da im groben Vergleich mit Halle Berry deutlich besser besetzt. Ansonsten gibt es Anfangs durchaus atmosphärische Ähnlichkeiten zu Flightplan, aber ein größeres Actionfinale. 8/10

Green Book (2018) Sehr gelungenes Road Movie das von einem gut aufgelegten Hauptdarstellerduo profitiert. Wobei Viggo Mortensen noch deutlicher hervorsticht und wirklich sehr authentisch rüberkommt. Interessanterweise hat aber sein “Partner” den Oscar bekommen. Hätte man durchaus an beide geben dürfen. Weiterhin klingt das Drama natürlich öfter mal an, aber der Film driftet nie zu weit ab, hängt nie zu lange an einer Szene fest und behält sich so seine gute Grundstimmung bei. Durchaus zu Recht gab es dann auch den Oscar für den besten Film. 8/10

Gefährliche Brandung (1991) Die Inszenierung und Kameraarbeit ist auch heute noch Top was wirklich nicht jeder “ältere” Film von sich behaupten kann. Neben den Surfszenen und Banküberfällen bleibt da u.a. eine Razzia bei einem Drogenhaus in sehr guter Erinnerung. Ansonsten bekommt man hier eine typische Undercover Story deren Wendungen in gewisse Weise natürlich absehbar sind. Sympathisch, aber irgendwie fehlte mir schon immer das letzte Tick. 7/10

In The Shadow of the Moon (2019) Fängt vielversprechend an, kann das aber nicht über die Dauer des Films halten und trotz der ordentlichen Regie bleibt am Ende nicht viel in Erinnerung. 5/10

Ad Astra (2019) Ein eher realistisch gehaltener Weltraumfilm mit teils faszinierenden Schauwerten und einer Menge guten Ansätzen wie z.B. der Mondbasis als Umschlagbahnhof. Leider bietet der Film einem aber auf Darsteller Ebene und Interesse an der Story fast nichts an. Alles sehr melancholisch gehalten, wenige Dialoge und eigentlich ist es einem ziemlich egal ob Brad Pitt am Ende Erfolg hat oder auch nicht. Knappe 6/10 für die wirklich gelungen Weltraumszenen.

Outbreak (1995) Ein Thema das grundsätzlich immer aktuell sein kann und somit dem Film eine zeitlose Brisanz verleiht. So richtig kann sich der Film aber auf Dauer nicht entscheiden ob er nun Thriller oder Katastrophenactionfilm sein möchte und so reihen sich mit der Laufzeit doch immer mehr Ungereimtheiten ein und die Kombi geht leider nicht vollends auf. 6/10

Erbarmungslos (1992) Sicherlich muss man in der richtigen Stimmung für diesen Film sein, aber wenn man sich darauf einlassen kann bekommt man einen wirklich gelungenen Spätwestern, der interessant aufgebaut ist auch weil er manche Dinge nur erzählt und nicht zeigt. Gegen Ende zieht das Tempo dann etwas an und man bekommt den erwarteten Showdown gegen den sich der Eastwoods Figur eigentlich den ganzen Film über wehrt. 7/10

Kommissar Maigret: Die Nacht an der Kreuzung (2017) Der Fall gefiel mir bislang am Besten. Ansonsten überzeugen die traditionelle Krimi Stimmung, Ausstattung, Charaktere und Schauspieler und es bleibt dabei was ich auch schon zu den beiden Vorgängern gesagt habe. Starke 7/10.

Kommissar Maigret: Die Tänzerin und die Gräfin (2017) Siehe oben, allerdings hat mir der Fall nicht so zugesagt wie die anderen zuvor, daher etwas schwächer. 6/10 Gerne würde ich auf diesem Niveau und mit Atkinson als Maigret weitere Filme sehen, momentan sieht es leider aber nicht danach aus.

Summer of 84 (2018) Für das diesjährige Halloween ausgesucht und der natürlich stark an Disturbia und etwas an Stranger Things erinnert. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt und im Prinzip baut der Film einen ähnlichen Spannungsbogen wie Disturbia auf der gegen Ende im straffer wird. Leider gefiel mir dann selbiges so inhaltlich gar nicht. Schade denn ansonsten sehr sympathisch. 6/10

Crawl (2019) Und der zweite Film zu Halloween. Gutes Setting und die eher tough ausgerichtete Hauptdarstellerin punkten. Dagegen steht das am Ende doch etwas übertrieben wird mit den Alligatoren, die Szenen sich etwas ähneln und dann ausgerechnet die Szene die eigentlich das Finale hätte sein müssen (das Schwimmduell), irgendwie kurz vorher eingeschoben wird. Dennoch grundsätzlich ein Film der meinen Nerv trifft, aber bei dem auch mal wieder etwas mehr drin gewesen wäre. Gute 6/10

Stranger Things - Staffel 3 (2019) Über die letzten Wochen immer mal wieder eine Folge gesehen und die 3. Staffel ist deutlich besser als die 2. Die Sache mit den Russen hat mir gut gefallen, passt super in die Zeit und der sicherlich an Terminator angelegte Bösewicht (mit Arnie Frisur) war auch eine nette Idee. Auch die Szenen im Einkaufszentrum gefielen, sowohl im Auftakt als auch dem Finale. WIrd jetzt halt die Frage sein ob man der Geschichte ein ordentliches Ende verpassen will oder einfach immer wieder das gleiche erzählt um möglichst viele Staffeln zu machen. 7/10