Frankreich - Reise Basics

März 21, 2018 - Lesezeit: 7 Minuten

Ab und zu höre ich doch mal die Frage: "Hey Brice, ich fahre nach Frankreich, was muss ich beachten?". Also habe ich nachfolgend ein paar Tipps und Hinweise gesammelt. Alles basiert auf meiner eigenen Erfahrung, natürlich nach bestem Wissen und Gewissen, aber ohne Gewähr. Fallen mir neue Dinge ein oder erlebe ich selber erwähnenswerte Sachen, dann ergänze ich den Artikel.

Autobahnen und Nationalstraßen

Sicherlich allgemein bekannt, in Frankreich kostet die Autobahn Geld, allerdings nicht überall. Es gibt einige kostenlose Sonderfälle, wie z.B. Autobahnen die als Stadtring fungieren, Autobahnen in Grenzgebieten oder auch Strecken zwischen zwei Ballungsräumen (selten).

Überprüfen kann man das einfach und schnell auf http://www.autoroutes.fr/ Die Seite ist auf Französisch und Englisch.

Bei der Auffahrt auf die Autobahn zieht man ein Kärtchen am (gare de) péage, ähnlich wie ein Parkticket. Bei der Ausfahrt muss man für die gefahrene Strecke dann bezahlen. Es kommt vor, dass man zwischenzeitlich schhon bezahlen muss, ohne das man die Autobahn verlässt. Das ist meistens der Fall wenn sich der Abschnitt von kostenpflichtig in kostenlos ändert. Oft ist am péage ein ziemliches Gedrubbel, im Zweifel lieber die lange Schlange nehmen und in Ruhe gucken. Denn es gibt unterschiedliche Spuren. Bei der Einfahrt für Abonnenten (orangenes "t", steht für télépéage bzw. Liber-t, wahnsinns Wortspiel übrigens, siehe auch liberté ) und alle anderen. Bei der Ausfahrt ebenfalls für Abonnenten, Barzahlung und Kartenzahlung. Bezahlt wird eigentlich nur noch an Automaten, früher gab es da noch Menschen. Bei Bedarf lässt sich die Sprache umstellen, zumindest am Automat, am Mensch nicht.

Wer oft in Frankreich fährt kann über ein Abo nachdenken, man erhält dann eine kleine Box die hinter der Scheibe angebracht wird. Informieren kann man sich hier: https://www.bipandgo.com/ Für Urlauber lohnt sich das aber im Normalfall nicht.

Alternative ist die oft gut ausgebaute Nationalstraße. Es gibt einige Bereiche wo es sich nicht nur wegen der Kostenersparnis lohnt, sondern auch weil es nicht länger dauert (außer es sind viele Trecker unterwegs, kein Scherz). Spontan fällt mir z.B. die Strecke zwischen Poitiers und Bordeaux ein. Man kann das aber ganz gut bei Google Maps checken.

Umweltplakette – Crit‘ Air

Wie auch in Deutschland gibt in Frankreich mittlerweile (seit Sommer 2016) eine Umweltplakette, die „Crit‘ Air“. Für Fahrzeuge die in Frankreich zugelassen worden sind, ist die Plakette generell Pflicht. Für Fahrzeuge die in anderen Ländern zugelassen sind, ist sie vorgeschrieben, sobald man eine Umweltzone befahren will. Seit Frühjahr 2017 werden bei Verstoß auch Bußgelder in andere Länder verteilt. Umweltzonen gibt es mittlerweile in vielen Großstädten im Innenstadtbereich, also nicht nur in Paris. Gekennzeichnet werden die Zonen durch folgende Schilder:

Crit Air

Die Plakette kann man einfach Online bestellen, alle Infos dazu gibt auf der offiziellen Seite (auch auf Deutsch). https://www.certificat-air.gouv.fr Der Preis beträgt aktuell 4,21 € und man erhält die Plakette per Post (Versand inkl.). Aufkleben darf und muss man sie dann selbst. Wer kurzentschlossen reist, der bekommt bereits 1-2 Tage nach Bestellung eine Bestätigung per Mail, die man als vorläufige Plakette verwenden kann. Ausgeschlossen aus Umweltzonen sind momentan nur Fahrzeuge die eine graue Plakette (5) bekommen.

Umweltzonen erhalten übrigens in immer mehr Ländern Einzug, eine Übersicht über die Länder und Zonen findet man auch hier: https://www.green-zones.eu/

Anmerkung: In Frankreich selbst sieht man im Prinzip kaum jemanden mit der Plakette, auf dem Land im Grunde gar nicht, in der Stadt vereinzelt. Bedeutet natürlich nicht das sie daher keine Pflicht ist, verleitet aber mal wieder zu einem kleinen schmunzeln, denn irgendwie ist das typisch franzsösich ;)

Tanken

Viele Franzosen tanken bei den großen Supermärkten, zu denen eigentlich auch immer eine Tankstelle gehört. Man tankt und fährt dann mit seinem Auto zum Kassenhäuschen um zu bezahlen. Es gibt natürlich auch normale Tankstellen, bei den moderneren kann man oftmals auch direkt an der Zapfsäule mit Karte bezahlen. In Frankreich gibt es übrigens an vielen Tankstellen kein „normales“ Super 95 mehr, es ist dort dann immer Super 95 E10. Ich persönlich neige dazu dort meistens Super 98 zu tanken. Bleibt aber natürlich jedem selber überlassen. Kleine, aber nützliche Vokabelkunde:

  • Benzin - Essence
  • Super - Super
  • Diesel - Gazole
  • Sprit - Carburant
  • Unverbleit - sans plomb

ACHTUNG! Seit dem 12. Oktober 2018 findet in den EU Mitgliedstaaten eine Vereinheitichung der Bezeichnungen an den Tanksäulen statt. Für Frankreich bedeutet dies folgendes:

SP 95 und 98, also Super Benzin und Super Plus werden zusätzlich mit E5 gekennzeichnet. SP 95 - E10 mit E10 und Superethanol mit E85. Diesel wird zusätzlich mit B7 bezeichnet und der "neue" Diesel mit 10% Anteil Biodiesel bekommt ein B10 dabei. Aus Gas GPL (gaz de pétrole liquéfié) wird LPG.

Kreisverkehr (giratoire)

Ein französischer Klassiker. Es gibt ein schönes VIdeo dazu:

Französisch lernen

Wer etwas Französisch lernen oder auffrischen will kann auf einen Haufen Apps zurückgreifen. Ich persönlich halte von Babble, Memrise etc. nicht so viel. Zwar sind die Apps schön aufgebaut und mit dem „Level“ System auch recht motivierend, aber für meinen Geschmack irgendwie oftmals am Thema vorbei, auch weil man in den ersten Lektionen oft Dinge lernt die man vermutlich eh nicht brauchen wird, wie z.B. „Die Ente ist rot“. Hä?

Meine Empfehlung ist da eher „Französisch Lernen - Le Bon Mot“. Gibt es für Android und iOS. Mehr ein klassischer Ansatz, dafür aber sinnvoll in Sprachniveau und vor allem Situationen (z.B. Hotel, Supermarkt etc.) unterteilt mit denen man etwas anfangen kann. Außerdem sind auch die Sprachbeispiele gelungen, klar und deutlich von Muttersprachlern, hört man einfach. Wer es doch lieber moderner und vor allem komplett kostenlos mag, sollte einen Blick auf Duolingo werfen.