Jahresrückblick Film und Serien 2021

Januar 6, 2022 - Lesezeit: 4 Minuten

Die Corona-Pandemie beeinflusste das Geschehen auch 2021 weiterhin. Die Filmindustrie hat sich darauf einstellen müssen und tat dies in meinen Augen mit kleineren Produktionen, die ich in dieser Dichte, vor allem im Actionbereich, in den Jahren zuvor schmerzlich vermisste.

Mit Kate, They Want Me Dead und Nobody kamen drei mehr als solide Vertreter (7/10) im reinen Actionbereich und wenn auch eher gedreht schlug Black and Blue (7/10) ebenfalls in diese Kerbe. Das galt auch für Greenland (7/10), für den mittlerweile ein Sequel angekündigt ist. Ric Roman Waugh und Gerard Butler haben sich scheinbar gefunden und arbeiten weiterhin auf ansprechendem Niveau gemeinsam.

Mit The Woman in the Window (7/10) und The Tomorrow War (8/10) verschlug es weitere, gelungene Kinotitel nur in die Heimauswertung, aufgeteilt auf Netflix und Amazon. Letzterer war bei den großen Produktionen durchaus eine sympathische Überraschung (8/10). Dies empfanden wohl viele Zuschauer so und somit wird eine Fortsetzung wohl nur eine Frage der Zeit sein. Danny Boon lieferte mit 8 Rue de l'Humanité eine unterhaltsame Art dem Lockdown umzugehen (7/10) und im Komödien-Segment damit auch direkt den Besten Titel des Jahres.

Nach etlichen Verschiebungen durfte dann noch Daniel Craig mit No Time to Die seinen Bond Abschied geben und tat dies nicht ohne Makel, aber durchaus stimmig und daher für mich letztendlich würdig mit 8/10. Ein Sonderlob geht noch an Nicolas Cage, der in Pig (7/10) mal wieder zeigen durfte was für ein grandioser Schauspieler er ist, der nur zu oft im falschen Film steckt.

Im Serienbereich schaffte Bosch mit Staffel 6 (8/10) einen gelungenen, vorläufigen, Abschluss und Netflix gelang mit Lupin (7/10) auch mal wieder eine unterhaltsame und in Frankreich toll in Szene gesetzte, richtige Eigenproduktion. Noch besser war Unbelievable (8,5), wenn auch von 2019, aber erst 2021 gesehen. Wirklich gelungen, extrem sympathisch und definitiv ein Highlight der letzten Jahre generell waren auch die ersten beiden Staffeln Ted Lasso (8-9/10). Bei Apple TV bleibt auch For All Mankind in Erinnerung, was vor allem Staffel übergreifend im Gesamtbild seine Stärke entfaltet (8/10). Erfreulicherweise konnte auch Yellowstone in den bisherigen 3 Staffeln überzeugen (8/10). An starken Serien mangelt es demnach nach wie vor nicht, auch wenn einige davon wie z.B. Haus des Geldes gnadenlos über den Zenit ausgereizt werden.

So gab es unter dem Strich in 2021 vor allem wieder starke Serien und einige gute Filme, wobei letztere aber auch wieder ohne richtig hohe Wertungen meinerseits auskommen mussten. Vermutlich wird sich an diesem Bild auch in 2022 nicht viel ändern. Grundsätzlich stehen einige vielversprechende Titel an, sofern denn alle so starten wie gedacht, wovon man wohl eher nicht ausgehen sollte. Da wären Tod auf dem Nil, Expendables 4, Moonfall, Greenland 2, Mission: Impossible 7 und weiterhin der Film von dem man nie so Recht wusste das man ihn sehen will und nun ähnlich wie bei Bond ewig auf ihn wartet: Top Gun: Maverick. 13 Jahre später soll auch gegen Jahresende der Startschuss für Avatar 2 fallen. Momentan dreht man ja fleißig direkt an den Teilen 3-5 ambitioniert und irgendwie auch mehr als skeptisch zu betrachten. Für den nächsten großen Namen habe ich dann nur noch die minimalsten Erwartungen, dank des völlig vermasselten Vorgängers: Jurassic World: Dominion. Der Regisseur von Fallen Kingdom ist zum Glück aber raus und wird nun für Amazon die ebenfalls für 2022 angesetzte Herr der Ringe Serie verkorksen. Durchaus gespannt bin ich ausnahmsweise auf die Netflix-Fortsetzung von Tyler Rake, die zumindest im Actionbereich mehr als ordentlich werden dürfte. Dort wird hoffentlich auch Raging Fire mit Donnie Yen einschlagen. Wenngleich ich Superhelden im allgemeinen meide könnte der neue Batman jedoch interessant sein, wird er immerhin von Matt Reeves inszeniert der mit Planet der Affen überzeugte und somit durchaus ein eher düsteres Gotham verspricht.

Im Serienbereich sollte es an Qualität nicht mangeln, denn die nächsten und teils auch abschließenden Runden von Yellowstone, Peaky Blinders, Jack Ryan, Ted Lasso, For All Mankind und Line of Duty stehen an. Dazu wohl auch das bereits für 2021 angekündigte Tokyo Vice von Michael Mann.

Vom letzten Jahr sind auch noch ein paar Titel offen geblieben und werden wohl direkt zu Beginn des Jahres gesichtet, wie z.B. The Last Duel, Cash Truck, Matrix 4 und Gangs of London.