Jahresrückblick Film und Serien 2022

Januar 2, 2023 - Lesezeit: 5 Minuten

2022 verstand sich als starkes Film- und Serienjahr mit einigen Highlights, von denen ich in Zukunft sicherlich auch einiges nochmal wiederholen werde. Wie gewohnt erfasse ich in diesem Rückblick nur Titel, die ich zum ersten Mal gesehen habe. Der Großteil davon stammt auch aus 2021/2022, ein paar Ausnahmen sind etwas älter.

Dabei begann das Jahr mit The Last Duel von Ridley Scott (8/10) gleich mal sehr gelungen und legte mit Black Box (8/10) aus Frankreich einen der interessantesten und spannendsten Thriller der letzten Jahre nach. Durch I See You (8/10) und Upgrade (8/10) folgten direkt weitere lohneswerte Titel und somit kamen im Filmbereich in kurzer Zeit bereits mehr hohe Wertungen zustande, als in zwei gemeinsamen Jahren zuvor. Emmerichs Moonfall konnte da nicht ganz mithalten 7/10, war aber immerhin mal wieder einen Kinobesuch wert und bot belanglose, aber gute Unterhaltung, was auch nicht immer ganz falsch ist. Mit The North Sea (7/10) gab es dann einen weiteren gelungenen Film à la Emmerich, allerdings aus Norwegen.

Das Jahreshighlight gab es dann tatsächlich mit Matt Reeves The Batman (9/10), der nachhaltig mit seiner düsteren und realistischen Art sowie einer wahnsinns Inszenierung in Erinnerung geblieben ist. Nicht ganz so gut, aber ebenfalls wegen einer starken Inszenierung ein Highlight des Jahres: Top Gun Maverick (8/10), welcher auch der erfolgreichste Film des Jahres an den Kinokassen wurde. Schön auch, dass Nicolas Cage es mit einer gehörigen Portion Selbstironie in Massive Talent (7/10) zurück auf die Kinoleinwand schaffte.

Der immer größer werdenden Streaming-Markt wurde im Filmbereich mit viel Mittelmaß überschwemmt. Die einzigen wirklichen Highlights waren der überraschend unterhaltsame Prey (8/10) sowie Thirteen Lives (8/10), wobei beide Titel auch eher Kinoproduktionen waren, die Disney bzw. Amazon als Zugpferd für die eigenen Dienste ins Rennen schickte. Netflix hat da in meinen Augen völlig den Anschluss in Sachen Qualität verloren oder hatte ihn vielleicht auch noch nie und konnte nur mit Hustle (7/10) eine gelungene Komödie im Sportbereich präsentieren.

Zum Abschluss präsentierte dann James Cameron 13 Jahre später tatsächlich die mehr als gelungene Fortsetzung von Avatar. The Way of Water (8/10) ist ein visuelles Erlebnis, nicht ohne ein paar kleine Schönheitsfehler, aber definitiv ein Highlight eines starken Filmjahres.

Im Serienbereich fällt vor allem die hohe Qualität der wenigen, aber dafür sehr guten Apple Produktionen wie Slow Horses und Black Bird (beide 8/10) und weiterhin For All Mankind - Staffel 3 (7/10) auf. Das Jahreshighlight gelang aber Amazon mit der ersten Staffel The Terminal List (8-9/10). Die Fortsetzungen von Bosch und Yellowstone (8 und 7/10) boten ebenfalls ein gewohnt hohes Niveau. Nach langer Zeit gab es zudem die finale und gute Staffel Dexter (7/10), die aber trotzdem irgendwie auch nicht mehr so richtig gezündet hat wie früher. Abseits der großen Anbieter gab es mit Vigil (8/10) aber noch eine gelungene britische Serie mit U-Boot-Setting.

Und auch bei den Serien fällt auf, dass Netflix zwar Masse, aber letztendlich keine Qualität mehr bietet. Da passt es ins Bild, dass die 4. Staffel Ozark einer der größten Reinfälle der letzten Jahre war und auch die von mir lang erwartete 6. Staffel Peaky Blinders (6/10) eben nur noch Durchschnitt bot. So ein richtig runder Abschluss gelang aber auch Amazon mit dem Finale von The Expanse (6/10) nicht. Das ist weiterhin oftmals ein Problem, Serien gut über die Ziellinie zu führen.

Und was bringt 2023?

Ted Lasso dürfte wohl wieder dabei sein, nachdem die 3. Staffel es nicht nach 2022 geschafft hat. Apple bietet außerdem eine zweite Staffel Slow Horses und vermutlich die 4. Staffel For All Mankind. Die finale Staffel Yellowstone wird hoffentlich ebenfalls ein Highlight und bekam erstmals 14 Folgen spendiert. Bereits 2022 wollte ich zudem Tokyo Vice beginnen und Line of Duty abschließen. Auch in die Herr der Ringe Serie wird dann wohl zeitnah ein Blick riskiert. Mayor of Kingstown mit Gefängnisthema und Tulsa King mit Stallone könnten ebenfalls lohnenswerte Titel sein. Etwas im Actionbereich würde ich auch sehr begrüßen, habe dort aber momentan leider nichts auf dem Radar. Gut könnte auch The Last of Us werden, zumindest der Trailer war gelungen.

Bei den Filmen hat im Sommer 2023 der neue Mission Impossible Teil wohl gute Karten. Für mich sah auch Indy 5 sehr vielversprechend aus, wobei ich mir dann tatsächlich wünschen würde, dass Ford das Kapitel mit einem Heldentod abschließt, was aber sicherlich nicht passieren wird. Expend4bles hatte ich eigentlich schon 2022 erwartet, wird aber nun wohl hoffentlich ebenfalls einen Startslot erhalten. Nicolas Cage hat gleich zwei Western gedreht, die wohl wie gewohnt eine Wundertüte sein werden, da ist immer alles möglich. Tatsächlich hat Netflix mit Extraction 2 einen Titel auf der Liste, der nach dem guten ersten Teil, wieder coole Action bieten könnte. In die Kerbe wird auch der vierte John Wick schlagen, kein absolutes Highlight, aber sicherlich gewohnt gute Unterhaltung. So würde ich ebenfalls Gerald Butlers Plane einordnen, der bereits im Januar startet. Ansonsten halten sich die Studios mit Terminen noch zurück.