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Tour de Normandie - Teil 1

April 3, 2018 - Lesezeit: 4 Minuten

Ende März stand eine kleine Rundreise durch die Normandie an. Ich war bereits an einigen französischen Küsten, u.a. am Atlantik, der Côte d'Azur und auch an der Nordsee, jedoch noch nie in der Normandie. Auf die Liste der Ziele kamen vor allem ein paar „classiques“ der Normandie. Insgesamt gut 5 Tage, wobei sich das je nach verfügbarer Zeit natürlich auch beliebig strecken lässt.

Angefangen hat die Reise aber in Brügge. Das liegt natürlich in Belgien, genauer gesagt in der Region Flandern (daher spricht man dort auch flämisch und nicht französisch, vermutlich auch lieber englisch, holländisch oder gar deutsch). Der Franzose in mir verzeiht hoffentlich einen Frankreichurlaub in Belgien zu beginnen. Vom Ruhrgebiet erreicht man Brügge aber nun mal relativ entspannt in gut 3 Stunden und somit eignet es sich durchaus um dort einen Stopp für eine längere Pause von 2-3 Stunden zu machen. Das reicht für einen Bummel durch die Altstadt und am Kanal entlang, eine belgische Pommes sowie einen Besuch in einem Tee Haus inklusive Waffel. Gut parken kann man mit dem Auto auf einem Parkdeck am Bahnhof (Interparking, Chantrellstraat), von dort erreicht man in 5-10 Minuten das Stadtzentrum zu Fuß. Für faule gibt es wohl sogar einen Shuttle Bus, den man mit dem Parkticket ohne Zusatzkosten nutzen kann. Klar reichen ein paar Stunden natürlich nicht aus um eine Stadt fair zu beurteilen, so war mein erster Eindruck sehenswert und nett, aber auch nicht überwältigt. Letztes Jahr war ich zu ähnlicher Zeit für einen Abstecher in Utrecht (Niederlande), welches mir für eine Kanalstadt dieser Art noch etwas besser gefallen hat.

Kirche und Waffel in Brügge

Dann ging es in die République française über Dünkirchen / Dunkerque (frischte seine Bekanntheit vor kurzem durch Christopher Nolans Weltkriegsdrama Dunkirk auf) und Calais. Wer hier übrigens mal einen Abstecher zum Eurotunnel machen will, ohne das sein Ziel England ist, dem sei gesagt: „Lass es sein!“. Im Irrglauben das Abfahrtsterminal sei ähnlich wie ein Bahnhof oder Flughafen frei für alle zu besuchen gingen hier ein paar Minuten Umweg in die Uhr. Zugang zum gut gesicherten Terminal erhält man nämlich nur mit Ticket.

Nordwestlich von Calais erreicht man dann die D940, eine schöne Küstenstraße, die auch als Verbindung zwischen den zwei Caps Blanc-Nez und Gris-Nez dient. Es empfiehlt sich hier bei Tageslicht oder mindestens in der Dämmerung zu fahren. Die Straße eröffnet oft den Blick auf das Meer und auch ein Halt an einem der Caps ist durchaus eine Pause wert und belohnt mit schönem Blick. Spätestens hier wird dann auch deutlich das Küste nicht immer flach sein muss, was natürlich auch die ersten sichtbaren Steilküsten bestätigen, aber auch die Straßen die immer wieder ziemlich hügelig (nicht hyggelig) und mit durchaus starken Steigunen verlaufen. Im Winter sind gute Winterreifen hier sicherlich von Vorteil und sehr zu empfehlen. Wer außerdem vielleicht Fahrrad fahren will, sollte vorher schon etwas trainiert haben.

Einige Kilometer weiter südlich stand dann der erste Übernachtungsstopp an. Der kleine Küstenort Hardelot ist dank Kiefern und Pinien auch im Frühjahr bereits schön grün und gut gepflegt, was sicherlich auch dem großen Gestüt am Ortseingang sowie dem angrenzenden Golfplatz liegt. Im Hôtel Les Jardins d'Hardelot kann man gepflegt und durchaus gemütlich, zu einem akzeptablen Preis übernachten. Der schöne Strand (trotz typischer Appartement Häuser direkt an der Promenade) ist locker zu Fuß zu erreichen, der Ort selbst ist in der Nebensaison allerdings noch etwas verschlafen, was für einen Zwischenstopp jedoch keine große Rolle spielte.

Hotelzimmer und Strand in Hardelot

zu Teil 2 der Tour