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Film & Serienreport November & Dezember 2022

Dezember 27, 2022 - Lesezeit: 10 Minuten

Da hat sich mal richtig was angesammelt ...

The Widow - Staffel 1 Lohnt sich alleine wegen des sehr gut umgesetzten Settings im Congo und bietet da einfach mal eine willkommene Abwechslung. Kam mir ansonsten wie die Verfilmung eines klassischen Romans vor, in dem es etwas von allem gibt. Ein bisschen Drama, ein bisschen Action, ein bisschen Spannung, ein bisschen Romantik. Demnach schwankt auch die Spannungskurve stark und das Ende ist irgendwie nicht schlecht, aber auch nicht richtig rund. Knappe 7/10

The Hunt (2020) Panem für Erwachsene könnte man sagen. Flott und ohne Längen inszeniert, mit ein paar guten Ideen und Wendungen, zudem ist die Action immer ordentlich, daher für Fans derer eine nette Unterhaltung für Zwischendurch. Für mehr fehlt ein größerer Name in der Hauptrolle. 6/10

Der Einparker (2022) Durchaus witzige und durchaus sympathische Unterhaltung für einen Abend. Mit zwei Stunden aber in der Laufzeit zu lang und somit hängt der Film dann auch gegen Ende etwas durch. 6/10

Nur noch 60 Sekunden (2000) Hebt sich durch den Cast und die Produktion ab. Ansonsten gibt es bis auf das nette Finale gar nicht mal so viel Action. Funktioniert aber trotzdem aus den genannten Gründen. Gibt aus der Zeit aber einfach zu viele Filme, die einfach noch besser sind. 7/10

Resurrecting the Champ (2007) Nicht so richtig ein Sportfilm, aber auch nicht so richtig ein Film über Journalismus. So oder so viel Drama um eigentlich gar nicht viel Inhalt. Ganz gut gespielt, aber das wars auch. 5/10

Broken Arrow (1996) Ein Actionhighlight mit einer Menge cooler Szenen und Stunts. Dazu ein herrlich fieser Travolta und ein cooler Soundtrack. 8/10

Guardians of the Galaxy (2014) Eigentlich die einzige aktuelle Marvel-Reihe mit der ich wirklich etwas anfangen kann. Das Ensemble sowie die Machart gefallen und so gibt es einen wirklich gut unterhaltenden Blockbuster. 8/10

Kimi (2022) Ordentlicher Thriller, mit interessanter Grundidee, dem aber die atmosphärische Dichte vergleichbarer Werke fehlt, dafür war Steven Soderbergh vermutlich nicht der Richtige. 6/10

Hamilton - Staffel 1 Will vermutlich mit den großen mithalten und bietet mit Stockholm ein durchaus geeignetes Setting dafür, klappt aber leider trotzdem nicht und ist eher eine typische TV-Produktion. Nicht schlecht, aber halt auch nicht wirklich gut, denn das konnten viele andere schon besser. 5/10

Vigil - Staffel 1 Ein bisschen voreingenommen durch das U-Boot-Setting bin ich schon, aber die gewohnt gute BBC Qualität zeigt sich hier erneut und bietet neben einer interessanten Ermittlungssituation an Board, auch an Land gute Szenen. Definitiv ein kleiner Geheimtipp aus diesem Jahr. 8/10

E-Mail für dich (1998) Durch und durch sympathischer Film mit dem typischen Flair vieler Filme aus dieser Zeit, natürlich getragen von den beiden Hauptdarstellern und weniger vom E-Mail-Thema. 7/10

James Bond jagt Dr. No (1962) Auftakt zu einer kleinen James Bond Reihe. Der erste 007-Film legt den Grundstein für viele klassische Szenen und Umgebungen, die später dann immer wieder aufgegriffen wurden. Einiges wirkt heute natürlich etwas unfreiwillig komisch, trotzdem schön zu sehen und natürlich ein Klassiker der Filmgeschichte. Gute 6/10

Moonraker (1979) Wegen des Settings in der Raumfahrtindustrie ein Film, den ich immer gerne gesehen habe. Allerdings fällt mit den Jahren dann schon die ein oder andere Lücke in der Erzählweise auf und manches hatte ich einfach etwas besser in Erinnerung als es heute ist. Die irgendwie kultigen “Beißerszenen” z.B. wirken im Prinzip völlig bescheuert und werten den Film eher ab. 6/10

Goldeneye (1995) Der erste Auftritt Brosnans bietet eine Menge Highlights für Bond Fans und einen Bond zurück zu den Ursprüngen. Von Martin Campbell zeitlos gut inszeniert mit einer minimal düsteren Grundart, einer guten Story und gleich einer ganzen Reihe von Bösewichten. Positiv auch, dass man hier neben dem typischen Bond-Score noch ein anderes Musikthema, speziell für diesen Film nutzt. Eine runde Sache. 8/10

Der Morgen stirbt Nie (1997) Knüpft nahtlos den guten Eindruck des Vorgängers an, vielleicht aber etwas glatter. Zudem, wie oft bei Bond, mit damals moderner Story, die sich letztendlich als zeitlos erweist. Abgesehen davon ist das Stealth-Schiff ebenfalls eins der coolsten Bondvehikel. 8/10

Fall (2022) Wenn einem vor dem heimischen TV während des Films schwindelig wird, sagt das schon einiges über die Qualität der Inszenierung aus. Zumindest in diesem Fall, wo es um Höhe geht. Schön, dass man hier mit echten Filmtricks gearbeitet hat und nicht am Rechner, kommt dem Film zu 100% in Form von Spannung zu Gute. Leider hat mir am Ende trotzdem eine Kleinigkeit gefehlt, aber ich weiß auch nicht so ganz was. Gute 7/10

Merry Happy Whatever (2019) - Staffel 1 Kommt ohne größere Überraschungen aus, liefert aber das, was es sein will, solide und witzig ab. Wer damit etwas anfangen kann, wird damit vor oder zu Weihnachten seinen Spaß haben. 7/10

Your Christmas or Mine? (2022) Schön winterlich inszeniert. Auch sonst zur Weihnachtszeit ganz sympathisch gespielt, fällt weder nach oben noch nach unten besonders ab. 6/10

Meet Cute (2022) Anfangs noch ganz witzig, wird der Film mit zunehmender Laufzeit immer komischer und nicht in der Art, die für eine Komödie gut wäre. Das war eher nix. 4/10

King Of Queens - komplett Über das ganze Jahr hinweg nochmal alle Staffel gesehen. Wirklich viele Folgen sind nach wie vor extrem lustig, obwohl schon 10x gesehen oder bieten tolle Momente, an die man sich als Fan auch im eigenen Alltag regelmäßig erinnert. Das habe ich in diesem Umfang auch nur bei dieser Serie gehabt. Vor allem die ersten fünf Staffeln haben ein konstant hohes Niveau. Klar gibt es hier und da ein paar mittelmäßige Folgen, aber das bleibt bei über 200 Folgen nicht aus. Weniger gut gefallen hat mir aber, die wohl ab ca. Staffel 6 getroffene Entscheidung, Doug und Carrie eine immer weiter fortschreitende Ehekrise, die in einer vergleichsweise schlechten letzten Staffel endet, anzudichten. Die normalen Streitereien hätten da völlig ausgereicht. Dennoch eine der besten und prägendsten Serien aller Zeiten. 10/10

Hightown - Staffel 1 Setting, Machart und Story sind durchaus gut. Es fehlt aber, wie mittlerweile durchaus öfter, ein Sympathieträger, denn die Suchtkranke Hauptdarstellerin stolpert eigentlich nur so durch die Staffel. 6/10

The Expanse - Staffel 6 Es gibt immer wieder Highlights in der ein oder anderen Szene, aber irgendwie ist die Luft auch raus und die Verkürzung auf nur 6 Folgen bietet zwar ein akzeptables Ende, lässt natürlich aber auch einiges offen. Gut da könnte man jetzt auch wieder zu den Büchern greifen, bzw. muss es schon fast, denn ansonsten machen einige abgerissene Stränge gar keinen Sinn. Das größte Problem der Serienadaption ist und bleibt die Besetzung von Holden und im späteren Verlauf auch von Nagata. Mit zwei Hauptdarstellern, die einfach nur noch nerven und ein Charisma wie eine Holzplatte haben, wird es schwer. Schade, aber so nur noch 6/10.

Mortal Kombat (2021) Überzeugt in der Inszenierung sowie den Actionszenen und auch die Charaktere sind gut besetzt. Dazu mit den coolen Finish-Moves und allem was man so aus den Spielen kennt. Also alles prima? Natürlich nicht, denn irgendwie hat man es geschafft eine Story zusammenzuklöppeln die selbst für einen Film, indem die Story keine Rolle spielt, komplett dämlich ist und auch noch schlecht verkauft wird. 6/10 für den coolen Actionscheiß ;)

Bosch: Legacy - Staffel 1 Ob nun Staffel 1 oder Staffel 8 spielt eigentlich keine Rolle, denn Qualität und Story knüpfen an das hohe Niveau der Vorgänger an. Das ist gut. Der Rest funktioniert im Prinzip ebenfalls gleich, die meisten Charaktere spielen weiter mit oder statten zumindest einen Besuch ab. Will man sich beschweren, dann gibt es vielleicht einen Fall zu viel und das Cliffhanger-Ende ist natürlich nervig. 8/10

The Lincoln Lawyer - Staffel 1 Ich habe damals den ersten Roman gelesen und war natürlich mit der Verfilmung nicht ganz einverstanden. Jetzt gibt es diese kurzweilige Anwaltsserie, die wohl deutlich spätere Bände zur Vorlage nimmt und zum größten Teil gut unterhält. Hier und da gibt es ein paar Lücken und irgendwie war die letzte Folge viel zu vollgestopft, nachdem sich die vorletzte Folge bereits wie das Staffelfinale anfühlte. Abgesehen davon aber gut und eine zweite Staffel würde ich gucken. 7/10

Ein Sturm zu Weihnachten - Staffel 1 Man merkt das Weihnachten war ... Die norwegische Version von Tatsächlich Liebe profitiert vom Flughafenflair und einigen netten Geschichten. Auch hier gilt, wer es weihnachtlich mag, wird sich gut aufgehoben finden ohne im Kitsch zu ertrinken. Hätte vielleicht ein paar mehr Witze vertragen können. 6/10

Avatar (2009) Zur Einstimmung auf die Fortsetzung wurde natürlich nochmal der erste Teil gesehen. James Cameron schuf damit ein bildgewaltiges, oftmals mit faszinierenden Szenen gespicktes und toll erzähltes Stück Kinogeschichte. Natürlich auch eine Meisterleistung der Special Effects. Bleibt als Gesamtwerk in Erinnerung, obwohl oder vielleicht auch gerade wegen, der im Kern einfachen Story. 9/10

Avatar - The Way of Water (2022) Zweite Teile sind oftmals eine schwierige Hürde und nicht vielen gelingt es, diese gut zu nehmen. Glücklicherweise fällt Avatar 2 in die seltene Kategorie der Filme, die diese Hürde meistern. So hat sich die lange Produktionszeit dann am Ende wohl ausgezahlt. Die Bilder und neuen Unterwasserwelten sind toll geschaffen und perfekt in Kombination aus echten Szenen und der natürlich nötigen, aber überragenden Effekte inszeniert. Die neuen Charaktere sind zudem gelungen, wenngleich, vermutlich auch in Vorarbeit für die nächsten Teile, es etwas viele davon gibt. So gibt es als Konsequenz und trotz der langen Laufzeit erstaunlicherweise keine ruhigen Schlüsselszenen mit Jake und Neytiri, die leider so auch etwas sehr zur fauchenden Kampfmaschine reduziert wird. Das ist schade, genau wie der Wechsel ihrer Synchronstimme (nicht mehr Tanja Geke). Cameron bedient sich natürlich an vielen Stellen seiner Stärken und Vorlieben, die man aus seinen anderen Werken kennt und dazu gehört auch eine coole Actionszene zu Beginn im Dschungel sowie ein ziemlich cooles und für einen Film dieser Art recht wuchtiges und wenig zimperliches Finale. Positiv auch, dass der bekannte Soundtrack nicht nur kopiert und wiederholt wird, sondern bekannte Themen aus dem Vorgänger andeutet, aber sich auch als Fortsetzung versteht. Alles in allem ein mehr als gelungener zweite Teil, mit zugegeben hier und da ein paar Erzählschwächen bzw. offenen Fragen, die dann hoffentlich in den nächsten Teilen noch ausgebügelt werden. Auf diesem Niveau freue ich mich auf diese aber definitiv. Starke 8/10 oder knappe 9/10.