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Film & Serienreport Oktober 2019

Dezember 2, 2019 - Lesezeit: 7 Minuten

Bad Times At El Royal (2018) Einer dieser typischen Filme die unbedingt irgendwie Kult werden wollen oder es zumindest stark darauf anlegen. Das funktioniert aber nie so wirklich, obwohl Setting und Charaktere gut gewählt sind fehlt es an Tempo, Spannung und vor allem an einem vernünftigen Finale. So bleibt Durchschnitt in allen Punkten. 5/10

The Mule (2018) Eastwood sieht mittlerweile schon ziemlich alt aus, was er ja nun auch ist. Dennoch hat auch dieser Film wieder die typische Eastwood Atmosphäre die einfach hervorragend unterhält. Nicht so stark wie Gran Torino, aber trotzdem gelungen und doch auch wieder deutlich besser als ich ehrlicherweise gedacht habe. 7/10

Rambo: Last Blood (2019) Von Regisseur Grunberg wirklich gut in breiten Bildern inszeniert und mit einer durchaus ordentlichen Story, die auch mit einigen emotionalen Momenten punkten kann, aber das man in einem Rambo Film ist sollte man auch hier nicht vergessen. Am Ende kracht es dann genüsslich und teilweise unfassbar hart, da stört es nur ein ganz kleines bisschen das die Lumpen nie so wirklich clever sind und was war das bitte für eine letzte Szene? Selbst für Rambo war das nicht ohne. Ob der Film jetzt den Bogen zum ersten Film schlägt muss jeder für sich selbst entscheiden. Man kann es sicherlich so sehen, sollte aber auch nicht zuviel hineininterpretieren. Doch die Tendenz geht schon deutlich eher zu Teil 1, als zu allen anderen Teilen. Ob es dann wirklich der letzte war? Wäre eigentlich ok, aber dann so richtig abschließen traute man sich am Ende nicht. 8/10

Einziger Wermutstropfen ist die bekannterweise fehlende Synchronstimme von Thomas Danneberg. Daran werde ich mich nicht mehr gewöhnen können, weil es einfach so unglaublich gut war und Prochnow da auch nicht wirklich rankommt, auch wenn ihm Rambo deutlich mehr liegt als Rocky.

Flightplan (2005) Start einer kleinen Flugzeugfilmreihe im Oktober. Foster macht das ähnlich gut wie in Panic Room und nach einer gewissen Zeit ist man sich auch selbst nicht mehr sicher ob das Kind nun an Board war oder vielleicht etwas anderes vor sich geht. Alles in einer stimmungsvolle Thriller Atmosphäre verpackt und mit passender Musik von James Horner versehen. Gelungene Genrekost. 8/10

Passagier 57 (1992) Klaut sich viele Szenen aus vielen anderen Filmen dieser Art zusammen und macht daraus ein kurzweiliges Vergnügen. Snipes macht eine gute Figur, genau wie sein Widersacher. Am Ende ist aber die Inszenierung jedoch nur solide und die Story nicht ganz so rund wie in Stirb Langsam und Co. Dennoch ein Film den man schon immer mal wieder einwerfen kann. 6/10

Einsame Entscheidung (1996) Die besten Actionthriller sind einfach aus den 90er, da kann man sagen was man will und der hier ist einer davon. Vor allem der Mittelteil im Flugzeugrumpf ist sehr spannend geraten und auch Action und größeren Schauwerte passen. Sogar Seagal ist hier noch in Form, auch wenn er nur eine Nebenrolle hat. Runde Sache. 8/10

Non-Stop (2012) Und noch ein letzter Film im Flugzeug, diesmal aus der Neeson/Collet-Sera Schmiede. Das Niveau bleibt auch in diesem “Ableger” hoch, punktet mit moderner Inszenierung und einem souveränen, aber durchaus mürrischem Hauptdarsteller, der leider von der etwas nervigen Julianne Moore flankiert wird. Einsame Entscheidung ist da im groben Vergleich mit Halle Berry deutlich besser besetzt. Ansonsten gibt es Anfangs durchaus atmosphärische Ähnlichkeiten zu Flightplan, aber ein größeres Actionfinale. 8/10

Green Book (2018) Sehr gelungenes Road Movie das von einem gut aufgelegten Hauptdarstellerduo profitiert. Wobei Viggo Mortensen noch deutlicher hervorsticht und wirklich sehr authentisch rüberkommt. Interessanterweise hat aber sein “Partner” den Oscar bekommen. Hätte man durchaus an beide geben dürfen. Weiterhin klingt das Drama natürlich öfter mal an, aber der Film driftet nie zu weit ab, hängt nie zu lange an einer Szene fest und behält sich so seine gute Grundstimmung bei. Durchaus zu Recht gab es dann auch den Oscar für den besten Film. 8/10

Gefährliche Brandung (1991) Die Inszenierung und Kameraarbeit ist auch heute noch Top was wirklich nicht jeder “ältere” Film von sich behaupten kann. Neben den Surfszenen und Banküberfällen bleibt da u.a. eine Razzia bei einem Drogenhaus in sehr guter Erinnerung. Ansonsten bekommt man hier eine typische Undercover Story deren Wendungen in gewisse Weise natürlich absehbar sind. Sympathisch, aber irgendwie fehlte mir schon immer das letzte Tick. 7/10

In The Shadow of the Moon (2019) Fängt vielversprechend an, kann das aber nicht über die Dauer des Films halten und trotz der ordentlichen Regie bleibt am Ende nicht viel in Erinnerung. 5/10

Ad Astra (2019) Ein eher realistisch gehaltener Weltraumfilm mit teils faszinierenden Schauwerten und einer Menge guten Ansätzen wie z.B. der Mondbasis als Umschlagbahnhof. Leider bietet der Film einem aber auf Darsteller Ebene und Interesse an der Story fast nichts an. Alles sehr melancholisch gehalten, wenige Dialoge und eigentlich ist es einem ziemlich egal ob Brad Pitt am Ende Erfolg hat oder auch nicht. Knappe 6/10 für die wirklich gelungen Weltraumszenen.

Outbreak (1995) Ein Thema das grundsätzlich immer aktuell sein kann und somit dem Film eine zeitlose Brisanz verleiht. So richtig kann sich der Film aber auf Dauer nicht entscheiden ob er nun Thriller oder Katastrophenactionfilm sein möchte und so reihen sich mit der Laufzeit doch immer mehr Ungereimtheiten ein und die Kombi geht leider nicht vollends auf. 6/10

Erbarmungslos (1992) Sicherlich muss man in der richtigen Stimmung für diesen Film sein, aber wenn man sich darauf einlassen kann bekommt man einen wirklich gelungenen Spätwestern, der interessant aufgebaut ist auch weil er manche Dinge nur erzählt und nicht zeigt. Gegen Ende zieht das Tempo dann etwas an und man bekommt den erwarteten Showdown gegen den sich der Eastwoods Figur eigentlich den ganzen Film über wehrt. 7/10

Kommissar Maigret: Die Nacht an der Kreuzung (2017) Der Fall gefiel mir bislang am Besten. Ansonsten überzeugen die traditionelle Krimi Stimmung, Ausstattung, Charaktere und Schauspieler und es bleibt dabei was ich auch schon zu den beiden Vorgängern gesagt habe. Starke 7/10.

Kommissar Maigret: Die Tänzerin und die Gräfin (2017) Siehe oben, allerdings hat mir der Fall nicht so zugesagt wie die anderen zuvor, daher etwas schwächer. 6/10 Gerne würde ich auf diesem Niveau und mit Atkinson als Maigret weitere Filme sehen, momentan sieht es leider aber nicht danach aus.

Summer of 84 (2018) Für das diesjährige Halloween ausgesucht und der natürlich stark an Disturbia und etwas an Stranger Things erinnert. Das ist grundsätzlich nicht verkehrt und im Prinzip baut der Film einen ähnlichen Spannungsbogen wie Disturbia auf der gegen Ende im straffer wird. Leider gefiel mir dann selbiges so inhaltlich gar nicht. Schade denn ansonsten sehr sympathisch. 6/10

Crawl (2019) Und der zweite Film zu Halloween. Gutes Setting und die eher tough ausgerichtete Hauptdarstellerin punkten. Dagegen steht das am Ende doch etwas übertrieben wird mit den Alligatoren, die Szenen sich etwas ähneln und dann ausgerechnet die Szene die eigentlich das Finale hätte sein müssen (das Schwimmduell), irgendwie kurz vorher eingeschoben wird. Dennoch grundsätzlich ein Film der meinen Nerv trifft, aber bei dem auch mal wieder etwas mehr drin gewesen wäre. Gute 6/10

Stranger Things - Staffel 3 (2019) Über die letzten Wochen immer mal wieder eine Folge gesehen und die 3. Staffel ist deutlich besser als die 2. Die Sache mit den Russen hat mir gut gefallen, passt super in die Zeit und der sicherlich an Terminator angelegte Bösewicht (mit Arnie Frisur) war auch eine nette Idee. Auch die Szenen im Einkaufszentrum gefielen, sowohl im Auftakt als auch dem Finale. WIrd jetzt halt die Frage sein ob man der Geschichte ein ordentliches Ende verpassen will oder einfach immer wieder das gleiche erzählt um möglichst viele Staffeln zu machen. 7/10


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Gears of War 5 - Kampagne

November 5, 2019 - Lesezeit: 5 Minuten

Ziemlich exakt 3 Jahre nach Gears 4 steht nun der Nachfolger an. Nach wie vor bin ich ein großer Fan der Reihe und der zwar etwas kurze, aber dennoch sehr gelungene Vorgänger hat die Erwartungen nicht geschmälert (Mein Review gibt es hier). Der Krieg tobt erneut und die junge Gruppe um JD, Del und Kait gehört wieder zur KOR (natürlich). Um den Feind zu vernichten, wer hätte es gedacht, soll der Hammer der Morgenröte erneut aktiviert werden. Soweit die vereinfachte Grundstory, die im Prinzip aus der 360 Reihe schon bekannt ist und hier nur mit neuen und alten Helden umgeschrieben wurde. Das war sicherlich auch den Entwicklern bewusst und daher hat man gleich mehrere Konflikte auf persönlicher und emotionaler Ebene eingeführt die letztendlich dazu führen, dass man auf Spurensuche in Kaits Vergangenheit geht, auch um Ihre mysteriöse Verbindung aufzudecken.

So teilt sich Gears 5 letztendlich in 4 Akte, was ein Akt weniger ist als eigentlich in der Reihe üblich und dennoch haben wir eine deutlich höhere Spielzeit als in Gears 4. Das liegt vor allem daran, dass man in Akt 2 & 3 neue Wege geht. Erstmals gibt es so etwas wie eine Open World durch die man sich mit dem Skiff, einem vom Wind betriebenen Schlitten, bewegt. Eine malerische Eis- und Schneewelt in Akt 3, sowie eine raue, von Stürmen gesäumte Wüstenlandschaft in Akt 4. Erstere erinnerte mich etwas an Rise of the Tomb Raider, wie übrigens auch die Tatsache das man sich ab und zu durch irgendwelche Lücken quetschen muss, scheinbar macht man sowas jetzt halt. Glücklicherweise hält man sich mit dem Open World Zeug aber zurück und meistens „skifft“ man von einem Missionspunkt zum nächsten, was dank der guten Steuerung Spaß macht. Unterwegs haben die Entwickler noch ein paar optionale Nebenmissionen platziert, in denen man vornehmlich Verbesserungen für den bekannten Drohnenbegleiter Jack sammelt. Denn auch hier gibt es eine Neuigkeit, Jack hat einen Fähigkeitsbaum erhalten und lässt sich jetzt in einem gewissen Rahmen konfigurieren und auch steuern. Das ist durchaus ganz nett, auch wenn die Suche nach den Komponenten das Spiel natürlich irgendwie künstlich verlängert. Negativ fand ich es aber nicht. Ansonsten bleibt glücklicherweise alles beim Alten und die Akte 1 & 4 spielen sich ganz klassisch, wie aber auch alle Unterkapitel in den Open World Akten. Die Story wird wie bei Gears of War üblich in kurze Zwischensequenzen, aber vornehmlich in den Gesprächen zwischen den Charakteren während des Spiels vorangetrieben. Das führt nach wie vor zu einer tollen Charakterbildung und einer emotionalen Bindung, auch weil es eine hervorragende Balance zwischen lockeren, ernsten und informativen Dialogen gibt. Hier ist das Spiel deutlich besser unterwegs als Gears 4. Der Fokus liegt in Gears 5 aber noch mehr auf der neuen Generation um die junge Garde, vernachlässigt aber die „alten“ Helden nicht und baut diese geschickt ein. Dazu gibt es zum Ende des Spiels eine knüppelharte Entscheidung zu treffen, die vor allem für den Nachfolger interessant werden wird. Abschließend sei noch gesagt das Gears 5 unfassbar gut aussieht. Das war damals auf der 360 schon so, hat sich mit Gears 4 fortgesetzt und Gears 5 ist jetzt mit Sicherheit das schönste Gears was es je gab. Das liegt auch an den unterschiedlichen und mit vielen Details versehenen Landschaften und Umgebungen, die einen hohen Beitrag zur der tollen Atmosphäre leisten. Das Sounddesign steht dem ebenfalls in Nichts nach.

Ist es jetzt das beste Gears of War was es je gab? Es war viel davon zu lesen, aber für mich bleibt es vermutlich Gears of War 2, wenngleich Gears 5 dem schon sehr, sehr nahe rückt und auch den direkten Vorgänger übertrifft. Es bringt ein paar neue Aspekte ins Spiel, wie den minimalistischen Open World Ansatz, bei dem es hoffentlich auch bleiben wird, denn so fühlt es sich noch nach Gears an, wenngleich einige sicherlich auch sagen werden das man ihn so auch lassen kann. Andere Neuerungen wie die Upgrades von Jack sind nette Gimmicks die gut integriert sind und etwas frischen Wind bringen, so dass es sich halt nach einem neuen Spiel anfühlt ohne alles auf den Kopf zu stellen. Letztendlich besteht das Spiel im Kern nach wie vor aus den klassischen Stärken mit viel Action Gemetzel, opulenter Präsentation auf höchstem Level und einer Story die von ihren Charakteren mit der emotionalen Erzählweise lebt.

9 / 10

PLUS

  • Grandiose Optik & Atmosphäre
  • Abwechslungsreiche Umgebungen
  • Gute Charakterentwicklung
  • Dialoge zwischen den Actioneinlagen ergänzen die Story geschickt
  • Fahrten mit dem Skiff
  • Open World Ansatz klein gehalten
  • 2-3 neue Gameplaymöglichkeiten
  • Trotz Neuerungen aber im Kern gleich
  • Coop Funktion
  • Höherer Umfang …

MINUS

  • … der aber teilweise auch etwas erschummelt ist (z.B. durch das Sammeln von Komponenten)
  • Tutorial für geübte Gears überflüssig und eher nervig
  • eher nerviger, als fordernder Bosskampf gegen die Matriachin
  • Story im Prinzip nur umverpackt (Stichwort Hammer der Morgenröte)

Ergänzung vom 23.07.2021:

Durch den Game Pass habe ich mir auch das Kampangen Addon "Schwarmtöter" angesehen und durchgespielt. Klassiches Gears ohne Open World mit einer Gruppe Anti-Helden. Der Anfang war etwas hakelig, aber im Laufe der knapp 4 Stunden Spielzeit schafft es auch diese Gruppe einen gut mitzunehmen. Lohnt sich durchaus, ohne Game Pass dürfte es für 20 € aber vielleicht auch noch ein Stündchen mehr sein.


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Film & Serienreport September 2019

Oktober 21, 2019 - Lesezeit: 2 Minuten

Catch Me! (2018) Typischer Film aus der Kategorie, ansehen, ok finden, vergessen. Alles halt irgendwie Durchschnitt und eher mäßig witzig. 5/10

Poseidon (2006) Kurzweiliger Katastrophen Blockbuster der mit den richtigen Erwartungen bestens unterhält. Der Story fehlt es im Gegensatz zum Schiff an Tiefgang (haha ;) ), dennoch sind die Hauptfiguren recht sympathisch, sofern sie denn lange genug leben. Ansonsten gibt es coole Sets, viel Wasser und ein hohes Tempo was durchaus für Spannung sorgt. Reines Popcorn Kino welches hier genau meinen Nerv trifft. 8/10

24 – Staffel 2 (2002) Trotz der aktuellen Serienflut kommt vor allem im Action Bereich so gut wie gar nichts, also musste etwas Altes her. Klar irgendwie ist das 24 Folgen Format schon Old-School, hier aber natürlich unerlässlich und einiger Längen und uninteressanter Nebenhandlungen (vor allem alles rund um Kim nervt irgendwann nur noch) zum Trotz, unterhält Jack Bauer prächtig. Außerdem ist vieles herrlich unpolitisch unkorrekt und Kiefer Sutherland ist wohl einer der sympathischsten, ständig miesgelauntesten, Helden die Hollywood je hervorgebracht hat. Dazu trägt sicherlich auch die hervorragende Synchronarbeit von Tobias Meister einen großen Teil bei. 8/10

Predator – Upgrade (2018) Eigentlich ein ordentlicher Actionfilm, der auch von der Härte und dem Casting passt. Vor allem Boyd Holbrook, Olivia Munn und Thomas Jane überzeugen, wohingegen man Yvonne Strahovski komplett verschenkt. Durch Shane Black auf dem Regiestuhl gibt es natürlich eine Menge Comedy im Film und die meisten Gags zünden durchaus, ABER es stellt sich dann schon irgendwie die Frage ob der Humor nicht in dem Maße fehl am Platz ist. Letztendlich fehlt auch ein richtiges Actionhighlight, eine Szene an die man sich erinnert und für einen Predator Film war mir das einfach zu wenig. Die letzte Szene war dann schwer peinlich und wird lieber schnell vergessen. Unbedingt unerwartet ist es jedoch auch nicht, wenn man auf dem Regiestuhl einen Spezialisten für Actioncomedy platziert (der auch damals diese völlig bescheuerte Wendung in Iron Man 3 verbrochen hat). Ich hoffe das gleiche Schicksaal ereilt nicht auch den neuen Terminator von Tim Miller, dem ich auch sehr skeptisch gegenüberstehe. Knappe 6/10.

Nicht auflegen! (2004) Kurzweilig und spannend, hat mich aber irgendwie nicht mehr ganz so mitgerissen wie früher. Gute 6/10

Mr. Brooks (2007) Gut besetzter und gespielter Thriller mit intressanten Charakteren. Könnte noch etwas besser sein, wenn sich die Inszenierung dem Niveau angepasst hätte und nicht nur Durchschnitt bieten würde. 7/10


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Film & Serienreport August 2019

September 6, 2019 - Lesezeit: 4 Minuten

Counterpart (2017) – Staffel 1 Interessantes Grundszenario und sehr guter Hauptdarsteller, durchaus spannend, aber auf Grund der eher ruhigen, lethargischen Erzählweise auch mit ein paar Längen. Etwas mehr Tempo würde mir besser gefallen. 6/10

Ready Player One (2018) Spielberg schafft auch hier wieder einen guten Spagat zwischen flotter Erzählweise, Schauwerten und Action und liefert somit einen guten Blockbuster ab, der bestens unterhält und dank der Rätsel im Prinzip ein schöner Abenteuer Film ist. An 1-2 Stellen hakelt es aber noch, so kommt z.B. die „reale“ Welt und deren Situation doch etwas kurz und dem Zuschauer werden nur ein paar Brocken hingeworfen. Das funktioniert im Prinzip auch so, hätte aber mit etwas Feinschliff einen besseren Unterbau für die Flucht in die virtuelle Welt geboten. Daher „nur“ starke 7/10. Kandidat für einen Directors Cut?

Zu Scharf, um wahr zu sein (2010) Spaßige, smypathische Komödie mit durchweg gut gelaunten Darstellern, die auch beim erneuten anschauen unterhält. Die meisten Gags kommen gut, ohne es zu übertreiben und auch die Geschichte ist ganz witzig aufgebaut. 7/10

Varsity Blues (1999) Im Prinzip die übliche High-School Football Geschichte, macht mir als Fan solcher Geschichten aber nichts, denn Schauspieler und das flotte Tempo unterhalten gut und so haben wir einen mehr als soliden Genrevertreter. 7/10

Deep State – Staffel 1 & 2 Ganz ordentliche Serie mit leichter Anlehnung an Homeland. Lobbyisten ziehen die Fäden im Hintergrund der US Auslandseinsätze, bekommen dann aber Gegenwehr, denn nicht alle lassen sich so einfach aus dem Weg räumen. Der Rachepart in Staffel 1 um Mark Strong funktioniert da aber deutlich besser als der idealistische Ansatz in Staffel 2. Durch die Bank gut gespielt, auch wenn man Walton Goggins in Staffel 2 mit einer eher langweiligen Rolle total verschenkt, die man ihm irgendwie auch nicht so Recht abnimmt. Etwas mehr Action wäre auch schön gewesen, denn die vorhandene ist durchaus in Ordnung. 6/10

Fast & Furious 6 Nach den wirklich guten Teilen 4&5 deuten sich hier schon einige Abnutzungen an und die neue Richtung der Serie wird deutlich. Die Action lässt es aber noch richtig gut krachen, was zusammen mit dem gut gelaunten Cast noch so grad über die ein oder andere Schwäche hinwegtäuscht und als Blockbuster gut Laune macht. Knappe 8/10

Fast & Furious 7 Viele ironische Szenen, die am ganz schmalen Grat zwischen total cool und total bescheuert wandern, dazu eine alberne Story über eine digitale Superwaffe über die man eigentlich auch nicht viel mehr erfährt, als dass es eine digitale Superwaffe ist. Pläne werden irgendwo in 2 Minuten zusammen getackert und dann kann man schon mit ein paar flotten Sprüchen die Welt retten. Dazwischen labert Vin Diesel ständig von Familie und Corona. Trotzdem gibt es auch hier wieder einige richtig fette Actionszenen, die aber auch immer häufiger wenig Sinn ergeben oder doch etwas drüber sind (wie z.B. in Abu Dhabi). Knappe 7/10 wenn man das Hirn auslässt.

Nordwand (2008) Grundsätzliches gelungenes Bergsteiger Drama. In der zweiten Hälfte gibt es dann auch wirklich gute Kletteraufnahmen. Warum man sich aber ausgerechnet für diesen Aufstieg entschieden hat wurde mir nach Ende des Films nicht so ganz klar. 6/10

Back in The Game (2012) Schöner, angenehm bodenständiger Film um einen alternden, grimmigen (Clint Eastwood halt) Baseball Scout, der auf alberne und kitschige Szene verzichtet und daher eine nette Unterhaltung für Zwischendurch ist. 7/10

Angel Has Fallen (2019) Wie erhofft wurde mit Ric Roman Waugh (Felon, Shot Caller) der richtige Mann auf dem Regiestuhl platziert und so sind Atmosphäre und Inszenierung auf gestiegenem Niveau. Viele Actionszenen funktionieren bestens (Drohnenangriff, LKW, Wald) und die Explosionen haben mächtig Wums. Leider verheizt man aber eine gute Frau Pinkett-Smith ziemlich und auch der Gegenspieler bleibt wieder ziemlich blass (Pinkett-Smith wäre hier vielleicht besser aufgehoben gewesen). Butler tut stereotypisch so als würde er zu alt für den Scheiß, was ihn aber dann natürlich niemals wirklich hindert. Auch das Finale passt zwar von der Action, aber nicht so ganz vom 08/15 Setting. Eine Story gibt es, mehr nicht ;) Alles in allem bleibt eine solide Actionummer auf Niveau der Vorgänger. 7/10


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Film & Serienreport Juli 2019

August 19, 2019 - Lesezeit: 4 Minuten

Olympus Has Fallen (2013) Klassischer Actioner mit Stirb Langsam Touch indem Gerard Butler mit lockeren One-Linern und rauen Actioneinlagen einen hervorragenden Helden abgibt. Macht immer wieder Laune. Fuqua zudem eine mehr als verlässliche Nummer auf dem Regiestuhl im etwas höher Budgetierten Action Bereich (Shooter, Equalizer). 8/10

White House Down (2013) Eignet sich immer wieder gut im Double Feature zum obigen Titel. Geht mehr in die Blockbuster Richtung, etwas mehr Humor, etwas mehr Hochglanz, aber auch mit vielen handwerklichen guten, klassischen Actioneinlagen. Interessanterweise schwächeln tatsächlich die Effekte etwas, dafür sind die Darsteller durchweg bestens besetzt und neben dem Duo Tatum/Foxx überzeugt James Woods als Bösewicht. Hätte großes Potenzial für einen Unrated Cut im Heimbereich gehabt. Gab es aber nie, schade. Auch 8/10

London Has Fallen (2016) Prinzipiell gelungene Fortsetzung die dem Stil dem Vorgänger treu bleibt, aber etwas größer in der Aufmachung wirkt. Dafür funktioniert dann die Story nicht immer so rund wie zuvor und neben Butler und Eckhart gibt es sonst nur wenig mitreißende Charaktere. Die Action punktet aber auch hier an vielen Stellen, wobei mir vor allem die Plansequenz kurz vor Ende des Films hervorragend gefällt. Ordentliche 7/10

Suits – Staffel 7 Nach einer gefühlten Ewigkeit hat es dann mal die 7. Staffel nach Netflix geschafft (so teilweise zumindest …). Am Erfolgskonzept und Ablauf der Folgen hat sich wenig geändert. Zuerst ein Problem, dann Chaos, dann die Lösung in letzter Sekunde, davor und danach viele, viele Drinks. Das stört aber kaum, weil es halt auch immer noch funktioniert (gut die lange deutsche Pause kann da geholfen haben). Völlig verloren gegangen ist mittlerweile das ursprüngliche Talent von Mike, etwas schade, aber vermutlich hat sich das ja mit dem Ende der 7. Staffel eh erledigt. Heimlicher Held der Serie wird immer mehr Louis, der zwar auch immer wieder dieselben Fehler macht, aber einfach unfassbar gut unterhält. 7/10.

Apollo 11 (2019) Sehr starke Dokumentation die mit beeindruckenden Bildern und Original Ton die Reise von Apollo 11 in einem Guss darstellt und damit schon fast wie ein Science-Fiction Film wirkt. 8/10.

Plötzlich Papa (2016) Omar Sy ist fast immer einen Film wert und er überzeugt auch hier wieder. Leider kann sich der Film nicht so richtig zwischen Komödie und Drama entscheiden und schafft es nicht beides zu einem stimmigen Ganzen zu vermischen. Vor allem wegen des Dramas, welches einen dann mit dem Hammer erwischt wäre das mehr als sinnvoll gewesen hier einen guten Spagat hinzubekommen. Knappe 6/10.

Alita: Battle Angel (2019) Gelungener Blockbuster der mit einer emotionalen Seite und natürlich mit tollen Effekten punkten kann. Ob diese allerdings unbedingt nötig waren ist eine andere Frage. Das haben Filme wie Chappie, Elysium oder auch Edge Of Tomorrow auch ohne die Animation einer ganzen Figur hinbekommen, die ja sowieso von Rosa Salazar gecaptured und gespielt wurde. Leider fehlt auch ein weiterer guter Charakter/Schauspieler, denn Christoph Waltz erfüllt den Part hier für mich eher weniger. Story und Einspielergebnis schreien eigentlich nach Teil 2, aber bis jetzt war davon noch nichts zu hören. 7/10

Anaconda (1997) Teilweise ziemlich trashiger Creature Film der mit Dschungelatmosphäre und einigen bekannten Namen aufwartet. Das alleine reicht jedoch nicht, weil Regie und Drehbuch einige Chancen liegen lassen und für mich alles nie so richtig ins Rollen kommt. Knappe 6/10

Anaconda – Die Jagd nach der Blutorchidee (2004) Erstaunlicherweise ist der kleine B-Movie Nachfolger hier gelungener. Mit weniger Budget gibt es sogar bessere Effekte, deutlich bessere Kameraarbeit, mehr Tempo und einfach mehr Unterhaltung. Dazu gefallen mir sogar die Darsteller in ihren stereotypischen Rollen besser. 7/10.

Asterix und das Geheimnis des Zaubertranks (2018) Wenn schon ein Asterix Film im Animationsgewand, dann sollte er genauso aussehen. Aber das galt auch schon für den wirklich gelungenen Vorgänger, dem man glücklicherweise treu bleibt, wie auch den Sprechern (DANKE!). Kritik gibt es jedoch für die eher durchschnittliche Geschichte, die zwar den Asterix Humor an vielen Stellen trifft, aber der man einfach anmerkt das sie nicht auf einem der Comics aus der Feder von Goscinny basiert. Das ist schade und wäre bei den tollen Vorlagen doch gar nicht nötig gewesen. Die goldene Sichel wäre hier z.B. eine vergleichsweise tolle Alternative mit ähnlichem Thema gewesen. Toll für einen Film wäre sicherlich auch „Tour de France (Gaule)“. 7/10.

Pitch Black (2000) Vin Diesels/Riddicks Durchbruch. Ordentlicher Sci-Film der mit relativ geringem Budget geschickt das Maximum herausholt. Der etwas träge Mittelteil mit für meinen Geschmack zu starken Farbfiltern überzeugt jedoch eher weniger. Dafür sind viele Effekte heute noch gelungen und das Finale in der Dunkelheit überzeugt auch. 6/10


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Film & Serienreport Juni 2019

Juli 17, 2019 - Lesezeit: 5 Minuten

Independence Day (1996) Das dürfte so ziemlich der erste Blockbuster gewesen sein den ich gesehen habe. Vielleicht ist es sogar „der“ Film der dieses Wort erst so richtig üblich gemacht hat. Möglich das der Film daher immer auch einen gewissen Bonus erhält. So oder so gibt es hier bestes Popcornkino und weil viele Effekte damals noch mit Modellen gemacht wurden und nicht nur am Rechner sehen sie auch noch erstaunlich ordentlich aus. 9/10

Independence Day: Wiederkehr (2016) Meine Güte was hat der Film eingesteckt, aber das ist jetzt schon meine dritte Sichtung und wenn man den ersten Teil direkt davor sieht muss man anerkennen das es eigentlich eine ziemlich ordentliche Fortsetzung ist. Unheimlich viele Elemente des ersten Teils werden aufgenommen, eingearbeitet, am Rande erwähnt usw. Das bedeutet im Umkehrschluss natürlich auch das einige Schwächen mitgenommen wurden, aber eigentlich kann sich Emmerich nicht viel vorwerfen. Die Optik ist natürlich noch ein Level höher, auch wenn hier und da mal ein paar Schwächen erkennbar sind und die „Story“ passt eigentlich auch. Es bleibt reine Unterhaltung und großes Popcorn Kino. Vielleicht fehlte neben dem coolen Jeff Goldblum noch ein weiterer Schauspieler auf dem gleichen Niveau in einer Hauptrolle. 7/10

New Girl Staffel 7 (2018) Die kurze 7. Staffel schließt die Serie ordentlich ab. Die ersten Folgen plätschern so vor sich her, während dann erst in den letzten 2-3 Folgen wieder das ursprüngliche Niveau erreicht wird. Es ist den Machern hoch anzurechnen das man hier einen Schlussstrich zieht, bevor wie bei vielen anderen Serien einfach nur noch aufgewärmt wird um dann irgendwann total bescheuert zu enden. So bleibt alles in allem eine sehr unterhaltsame und vor allem sympathische Comedyserie, die in vielen Punkten meinen Humor traf. Schaut man bestimmt in einigen Jahren erneut. 8/10 für die gesamte Serie.

Mitten ins Herz (2007) Wegen des Musik Themas und der gut aufgelegten Schauspieler eine nette Komödie für zwischendurch. Natürlich sehr seicht, aber ab und zu geht das schon in Ordnung. 7/10

John Wick 3 (2019) Reiht sich nahtlos in die Reihe ein. D.h. es gibt einen Haufen cooler Momente (vor allem die ersten 30 Minuten sind stark), aber Teile der Story sind wirklich selbst für einen Actionfilm ziemlich dämlich. Hier fragt man sich auch spätestens ab Reeves Wüstenspaziergang ob man nicht doch vielleicht drüber hätte lesen sollen. Ansonsten gibt es teilweise sogar Schwächen in den Kämpfen, weil die Gegner nicht selten ziemlich offensichtlich 2-3 Sekunden warten bis das Schicksaal sie ereilt. Trotzdem für Actionfans ein Spaß. Knappe 7/10.

Blind Side (2009) Rundum gelungen, was auch an dem toughen Auftritt von Sandra Bullock liegt. Natürlich auch sehr amerikanisch, aber hier in einem guten Sinn. 9/10

The Highwaymen (2019) Gut besetzt, gut gespielt, interessante Story, aber insgesamt fehlte der Pepp in der langen Laufzeit. Doch auch mehr Drama als (Action)thriller. Netflix verkauft Filme gerne mal in den Trailern etwas anders. Das ganze vielleicht etwas gestrafft und um 15-20 Minuten gekürzt … 6/10

Girls Night Out (2017) Eine der Saufkomödien im Fahrwasser von Hangover oder Brautalarm. Kann man schon mal gucken, aber am Ende hat man den Film schon wieder vergessen, auch weil vieles eher seltsam als lustig ist. Da war sicherlich mehr drin und hat in vergleichbaren Sphären mit z.B. „Game Night“ deutlich besser funktioniert. 5/10

Das Phantom Kommando (1985) Trieft nur so vor Klischees und Übertreibungen. Wenn Arnie Baumstämme trägt, einfach mal eine Telefonzelle ausreißt und dabei trockene Sprüche am Fließband loslässt macht das aber auch unglaublich Laune. Ein verdienter Klassiker des Actionkinos. 7/10

Prestige (2006) Übertreibt es vielleicht etwas mit den Storytwists, was aber natürlich auch wieder bestens zum Thema des Films passt. Auf jeden Fall kann man sich nie sicher sein wer gerade wen hereinlegt und die großen Namen geben sich auch keine Blöße. 7/10

Zone Blanche – Staffel 2 (2018) Von Prime zu Netflix als Publisher gewandert. Die zweite Staffel knüpft in vielerlei Hinsicht an die Qualität der ersten Staffel (siehe Report von April 2018) an, aber halt mal wieder nicht komplett. Während in Staffel 1 vieles geschickt inszeniert war und mysteriös schien, aber letztendlich nicht war, muss sich der Zuschauer in der zweiten Staffel schon auf mehr ungelöste oder unerklärbare Phänomene einstellen. Dazu werden auch die Horrorelemente etwas angezogen. Trotzdem ziemlich spannend und mit guten Charakteren gespickt. Jetzt bitte mit Staffel 3 einen gescheiten Abschluss finden. Knapp hinter der ersten Staffel. Gute 7/10

Dans la Brume (2018) Erneut beweisen die Franzosen sich auch abseits der Komödien als verlässliche Vertreter außerhalb von Hollywood. Auftakt und Grundszenario funktionieren dabei sehr gut und machen deutlich wie man auch mit kleinen Mitteln groß inszenieren kann, was vor allem auch der Atmosphäre des Films zugutekommt. Leider schleichen sich dann im Laufe des Films doch immer mehr Logiklöcher und Ungereimtheiten in die Handlungen ein und auch das Ende war nicht so meins. Abgesehen davon die vielleicht beste Performance von Olga Kurylenko. 6/10