Linux Boot Partition vergrößern ohne LVM

August 8, 2022 - Lesezeit: 5 Minuten

Das die Boot Partition auf einem Linux Server vollläuft ist ein Problem das mir immer mal wieder über den Weg läuft. Man sollte meinen in Zeiten von LVM, Containern, Cloud etc. wäre das nicht mehr der Fall, aber bei Servern die schon sehr lange in Betrieb (aber trotzdem durch Upgrades aktuell sind, weil Linux das halt gut kann) sind kann es trotzdem immer wieder vorkommen. Auf jeden Fall bekommt man dann bei der Installation von Updates und neuen Kernel Images immer wieder Probleme. Meistens reicht es vorerst aus alte Kernel Images von der Boot Partition zu löschen (Achtung vorher mit uname -a immer prüfen welches Image der Server grad verwendet), aber auf Dauer ist das einfach lästig.

Also muss die Boot Partition vergrößert werden. Hat man ein LVM, kein Problem. Teilweise sind die LVM Installationen aber auch früher so gemacht worden, dass genau die Boot Partition nicht im LVM ist. Dann hat man mehr oder weniger ein Problem und bei den Szenarien ohne LVM auch. Jetzt kann man mit und ohne Live-System am Partitionslayout schrauben und sich irgendwie etwas zurechtfummeln. Das kann funktionieren, ist aber je nach Zeit und Kenntnisstand umständlich und auch fehleranfällig, dann kann man gleich den Server sauber neu aufsetzen. Will und kann man das nicht, ist aus meiner Erfahrung die einfachste Möglichkeit die Boot Partition auf eine neue Festplatte zu verschieben und dann zu vergrößern. Das hat bis jetzt immer funktioniert. Warum auf eine neue Platte? Weil keine bestehenden Partitionen auf der neuen Platte vorhanden sind und die Boot Partition dann nach hinten problemlos vergrößert werden kann.

Hinweis: Root/Sudo wird benötigt. Außerdem ist ein Backup natürlich dringend empfohlen, da Änderungen an den Festplatten immer ein Risiko mitbringen, dafür ist jeder selbst verantwortlich.

  1. Eine neue Festplatte einhängen falls eine Virtualisierung besteht oder einbauen, 1 GB reichen bereits, wer überzeugt ist das der Server auch in 10 Jahren noch so läuft macht auch einfach 2 GB und hat vermutlich seine Ruhe
  2. Damit die neue Festplatte erkannt wird muss der Server ggf. neugestartet werden oder folgendes Kommando ausgeführt werden, welches die verbundenen Devices neu einliest: echo "- - -" | sudo tee /sys/class/scsi_host/host*/scan
  3. Prüfen mit z.B. lsblk ob die neue Festplatte nun erscheint und unter welcher Bezeichnung, in meinem Fall ist es /dev/sdb

WICHTIG Wenn es bei euch nicht /dev/sdb ist, im folgenden /dev/sdb immer entspechend ersetzen, sonst werden ggf. andere Partitionen oder Festplatten in eurem System verändert oder gelöscht.

  1. Mit fdisk /dev/sdb eine neue Partition erstellen (geht natürlich auch mit parted, falls man damit lieber arbeitet)
Befehl (m für Hilfe): n
Partitionstyp
   p   Primär (0 primär, 0 erweitert, 4 frei)
   e   Erweitert (Container für logische Partitionen)
Wählen (Vorgabe p): p
Partitionsnummer (1-4, Vorgabe 1): 1
Erster Sektor (2048-4194303, Vorgabe 2048):
Letzter Sektor, +Sektoren oder +Größe{K,M,G,T,P} (2048-4194303, Vorgabe 4194303): +1G
Eine neue Partition 1 des Typs „Linux“ und der Größe 1 GiB wurde erstellt.
Befehl (m für Hilfe): w
Die Partitionstabelle wurde verändert.
ioctl() wird aufgerufen, um die Partitionstabelle neu einzulesen.
Festplatten werden synchronisiert
  1. Zur Sicherheit dem Kernel die Änderungen an der Partitionstabelle nochmal mitteilen: partprobe
  2. Nun die Daten 1:1 von der alten Boot Partition auf die neue kopieren. Hier sollte NICHT mit cp gearbeitet werden sondern mit dd, welches bitgenau kopiert und somit auch das Dateisystem mitkopiert. dd arbeitet ohne Rückfragen, also den Befehl vorher gut checken: dd if=/dev/sda1 of=/dev/sdb1 bs=512 conv=noerror,sync
  3. Die neue Partition auf Fehler prüfen:
    e2fsck /dev/sdb1
    /dev/sdb1: sauber, 315/124496 Dateien, 157347/248832 Blöcke
  4. resize2fs /dev/sdb1 um die Partition auf die zuvor angelegten 1GB zu vergrößern
    resize2fs 1.44.1 (24-Mar-2018)
    Dateisystem bei /dev/sdb1 ist auf /boot eingehängt; Online-Größenänderung ist
    erforderlich
    old_desc_blocks = 1, new_desc_blocks = 4
    Das Dateisystem auf /dev/sdb1 is nun 1048576 (1k) Blöcke lang.
  5. /etc/fstab bearbeiten und die neue Boot Partition eintragen bzw. den alten Eintrag bearbeiten. Per blkid kann ggf. die UUID der neuen Boot Partition abgefragt werden und auch der Dateisystemtyp. Den bekommt man übrigens auch mit lsblk -f oder df -Th.
...
# <file system> <mount point> <type> <options> <dump> <pass>
UUID=b214661e-58ef-4dc8-8d76-ea254ece99aa /boot           ext4    defaults        0       2
...
  1. System neustarten und danach mit df -h oder lsblk prüfen ob alles passt.

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Cyberpunk 2077

Juli 20, 2022 - Lesezeit: 4 Minuten

Ich erinnere mich noch als auf der E3 2109 Keanu Reeves auf die Bühne geschlurft kam und als Pate und Charakter für Cyberpunk 2077 das Spiel präsentierte. Naja ok noch ein Open World Kram habe ich gedacht, sieht ganz cool aus, aber damals lag mein Fokus eher auf Gears 5. Dann erschien das Spiel Ende 2020 und war scheinbar unfertig, lief nicht gut oder auch gar nicht, alte Konsolen wie die Xbox One und die PS4 waren zu schwach, es gab Zoff unter den Entwicklern usw. Da ich sowieso mit AC: Valhalla beschäftigt war hatte ich auch kein großes Interesse an noch einem umfangreichen Story-Spiel und mich interessierte das Theater darum einfach nicht.

Bildbeschreibung

Anfang 2022 habe ich dann aus einer Laune heraus in einem Xbox Sale zugeschlagen und es absolut nicht bereut. Mag sein das das zum Release vieles schief gelaufen ist, aber im Jahr 2022 und mit dem Patch 1.5 ist Cyberpunk 2077 eines der Besten Spiele die ich überhaupt je gespielt habe. Ja man muss Bock drauf haben und auch Zeit, weil der Story Anteil hoch ist, im Gegensatz zu vielen anderen Spielen aber fesselnd. Zwischendurch mal eine halbe Stunde spielen, dafür ist das Game eher weniger gemacht. Dafür bekommt man aber verschiedenen Handlungsmöglichkeiten und Entscheidungen die auch Auswirkungen haben und Haupt -und Nebenmissionen die Spaß machen und stimmig sind (ein großes Problem von AC:Valhalla und in meinen Augen auch von GTA) sowie generell großartige Charaktere. Das Spiel läuft flüssig und ich konnte es einwandfrei auf einer Series S spielen. Ja es ist mal abgestürzt und hier und da gibt es auch mal einen Glitch, dadurch das man aber ständig und überall speichern kann oder auch Autosaves gemacht werden war das nie ein Problem und an einer Hand abzählbar. Generell vermute ich hier, wie übrigens noch bei vielen Spielen, ein Problem mit dem Quick Resume der Xbox. Ansonsten ist das Gameplay gut und die deutsche Synchronisation hervorragend gelungen. Die Texturen sind vielleicht nicht die schärfsten die ich je gesehen habe (habe ja auch "nur" eine Series S), aber der detailgrad der Grafik und die dadurch entstandene lebendige Welt ist überragend. Ein solches Paket für 35 € im Sale ist im Prinzip der Wahnsinn und mit dem Patch 1.5 gibt es überhaupt keinen Grund mehr über das Spiel herzuziehen, außer man ist ein verbitterter FPS zählender Troll ;)

*Nachtrag Dezember 2023

Bedingt durch die Phantom Liberty Veröffentlichung habe ich mich entschlossen das Spiel einfach nochmal zu spielen und muss sagen, dass ich es nochmal besser fand, als schon beim ersten Mal. Nun als weibliche, Konzerner V, was das Spiel jetzt nicht völlig auf den Kopf stellt, aber es gibt schon genügend Auswirkungen, so dass es auf jeden Fall ein anderer Durchlauf ist. Außerdem habe ich tatsächlich alle Variationen der Enden durchgespielt, was definitiv zu empfehlen, aber zugegeben nicht immer so richtig befriedigend ist.

Phantom Liberty bringt dann nochmal richtig viel Umfang dazu, bietet auch wieder verschiedene Story-Stränge, so dass es sich auch hier lohnt, einige Passagen mit anderen Entscheidungen zu wiederholen. In Summe sollten das bestimmt 3-4 Stunden alternativer Content sein, bei locker 20 Stunden Plus insgesamt für das Addon. Storymäßig gefällt mir das Hauptspiel aber besser, als die Phantom Liberty Agentengeschichte und auch wenn Dogtown gelungen designt ist, sehe ich mich ebenfalls eher in Night City. Die Variation und Abwechslung, um die das Spiel ergänzt wird, ist dennoch enorm. Denn das Addon bringt nicht einfach nur mehr vom Gleichen, was es auf alle Fälle lohnenswert macht.

So ist Cyberpunk für mich jetzt das beste Open-World-Spiel überhaupt. Fehlt noch ein Durchlauf als Streetkid … vielleicht nächsten Herbst.

Letzter Satz: Was mir beim zweiten Durchlauf verstärkt aufgefallen ist, ist die lebendige Integration der Dialog und Cutszenen. Da wird sich während eines Gesprächs angelehnt, die Gestik gewechselt, der Blick verändert, einfach nur mal an der Nase gekratzt usw. Das habe ich in noch keinem Spiel so gut umgesetzt gesehen. Ein Starfield z.B. wirkt dagegen wie von vor 10 Jahren.


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Film & Serienreport Mai & Juni 2022

Juli 19, 2022 - Lesezeit: 7 Minuten

Best Exotic Marigold Hotel 2 (2011) Durchaus ordentliche Fortsetzung. Wer den ersten Teil mochte wird auch hier wieder in ähnlicher Mischung gut unterhalten. 7/10

Demolition Man (1993) Ein wunderbar unterhaltsamer Actionfilm-Klassiker mit einer Top-Besetzung, coolen Ideen und einer menge lockeren, ironischen Sprüchen. Dazu ist die Action immer noch ziemlich gut in Szene gesetzt. Seltsam das man von Regisseur Marco Brambilla (ja, genau wer?) nie wieder etwas hörte. Starke 8/10

Die Mumie kehrt zurück (2001) Die Mumie gehört seit jeher zu meinen absoluten Lieblingsfilmen. Die Fortsetzung setzt leider auf das typische höher, weiter, schlechter Prinzip. Zwar funktioniert das Duo Fraser/Weisz auch hier extrem gut, dafür die Mischung aus Story, Abenteuer, Action und Grusel nicht mehr so richtig in der Gewichtung, zumal man leider auch viel mehr in Richtung Familienfilm ging. Der größte Knackpunkt sind aber die teilweise unfassbar grottigen Effekte, die es irgendwie schaffen zwei Jahre später als Teil 1, 20 Jahre älter auszusehen. Statt wie in Teil 1 nur auf unterstützende Effekte (die heute noch prima funktionieren) und echte Sets sowie Kostüme zu setzen, kommen hier in fast jeder Szene schlechte Animationen und Greenscreens (sogar bei vielen Wüstenszenen) dazu und vermurksen so den Film. Trauriger Höhepunkt und vielleicht sogar die berühmteste Szene aus dem Film ist die Darstellung The Rocks als Scorpion King. Schade, schade, schade, weil trotz allem auch immer mal wieder gelungenes aufblitzt was und wie der Film hätte sein können. So bleibt am Ende ein Film der 2001 schon die Richtung vieler Blockbuster vorgab wie man sie heute kennt. Knappe 6/10

Die Mumie - Das Grabmahl des Drachenkaisers (2008) 7 Jahre nach dem enttäuschenden Teil 2 durfte sich Rob Cohen daran versuchen die Mumie wieder zum leben zu erwecken und machte eigentlich vieles richtig. Der Umzug nach China bringt frischen Wind und neue Möglichkeiten. Dazu kommen tolle Sets und deutlich bessere Effekte und Actionszenen wie z.B. in Shanghai und vor dem Tempel im Schnee. Blöd nur das man die Mumie nicht so richtig eine sein lässt und jeden Grusel und Spannung vergebens sucht. Und auch wenn Maria Bello keine schlechte Figur abgibt, gehörte die Rolle neben Fraser einfach Rachel Weisz. Im Ansatz besser als Teil 2, aber immer noch weit weg von Teil 1. 7/10

24 - Staffel 5 Gewohnt unterhaltsam, sofern man die Sache nicht zu ernst nimmt. Was hier alles an einem Tag passiert ist selbst dann schon etwas heftig. Auch sonst schwächer als die Vorgänger, wirkt teilweise etwas günstiger. Profitiert auch von den Hauptfiguren um Jack Bauer wie dem schön schmierigen Präsidenten.

Hunter Killer (2018) Hat auch bei der zweiten Sichtung bestens unterhalten. Sehr moderne, aber spannende U-Boot Szenen, dazu gute Action an Land und eine Rolle perfekt für Butler gemacht. 8/10

The Wolfs Call / Le Chant de Loup (2019) Ebenfalls die zweite Sichtung bei der mir der Hauptdarsteller etwas unsympathischer war als ich das in Erinnerung hatte. Abgesehen davon sehr spannend und mit einem durchaus glaubwürdigem Szenario. Bleibt bei 8/10

Ambulance (2022) Schön das Michael Bay auch ab und zu noch “kleinere” Actionfilme macht, denn in Sachen Inszenierung macht ihm da kaum einer was vor. Die typischen Stilmittel, inklusive Model spielt eine Alltagsrolle gibt es en masse und dazu noch einen Jake Gyllenhaal im Nicolas Cage Modus. Leider ist die ordentliche Story am Ende zu gestreckt und 15-20 Minuten weniger hätten dem Film gut getan. Reicht aber für coole 7/10.

Interceptor (2022) Matthew Reilly liefert seinen ersten Film an Netflix und rausgekommen ist ein solider B-Actioner bei dem man merkt das hier Fans des klassischen Actionkinos mit begrenzten Mitteln versucht haben das Beste rauszuholen und mit den richtigen Erwartungen funktioniert das auch gut. Wäre schön wenn der Film erfolgreich genug ist um Reilly weitere Chancen (vielleicht ja auch irgendwann eins seiner Bücher) oder auch eine Fortsetzung zuzugestehen. Elsa Pataky, Ehefrau von Chris Hemsworth, kauft man die Rolle nämlich ganz ordentlich ab. 6/10

Der Schakal (1997) Spannender Thriller mit einem coolen Bruce Willis als Bösewicht und einem passendem Richard Gere. Lange nicht mehr gesehen, aber auch zeitlos gut. 8/10

Top Gun: Maverick (2022) Das bessere Original könnte man wohl sagen. Denn eigentlich war ich nie ein großer Fan des zwar kultigen, aber für mich nur ordentlichen Vorgängers. Im Prinzip passiert hier das gleiche einfach wieder mit nur minimalen Änderungen. Die Flugszenen sind ein Brett und zeigen zum Glück jeder aktuellen CGI außerhalb des Weltraums den Mittelfinger. Alleine dafür lohnt sich der Film schon und ich sage das immer wieder, man kann von Tom Cruise halten was man will, aber der Mann liefert diesbezüglich einfach ab. Die Inszenierung kopiert erfreulicherweise ebenfalls das Beste vom Original und somit bleibt ein bestens unterhaltender Sommerblockbuster. 8/10

The Finest Hours (2016) Starkes Retterdrama, trifft genau den richtigen Ton zwischen Dramatik und Heldentum, außerdem ziemlich gekonnt inszeniert, ruhig in den Landszenen und dynamisch auf See. Das spiegelt sich auch im fast schon zurückhaltenden Soundtrack wieder, der dann aber zum Filmende hin ein grandioses Abschlussthema liefert. Chris Pine spielt tatsächlich auch eine richtige Rolle und Casey Affleck seh ich ebenfalls gerne, obwohl er irgendwie immer etwas unter dem Radar fliegt. Starke 7/10

Hustle (2022) Überraschend gelungener Sportfilm von Netflix. Nichts neues, aber klassisch und sympathisch umgesetzt, dazu dank NBA Beteiligung mit vielen gelungenen Basketball-Szenen. Sowas kann ich mir immer ansehen. 7/10

Ozark Staffel 4 (2022) Eine große Enttäuschung. Hatte ich die Staffeln 1-3 doch als bis dato beste von Netflix selbst produzierte Serie gelobt. Davon ist in Staffel 4 nicht mehr viel übrig. Es passiert viel, aber kaum etwas davon ist schlüssig oder bringt die Handlung voran. Fast alle Charaktere handeln komplett dämlich ohne das dies notwendig wäre, eine ganze handvoll von Handlungen läuft am Ende ins Leere ohne jeden Zweck und das Ende selbst lässt einen nur mit dem Gedanken zurück 14 Stunden Zeit komplett in den Sand gesetzt zu haben. Nach Jurassic World 2 für mich die größte Enttäuschung der letzten 10 Jahre.

Massive Talent (2022) Cage nimmt sich hier selbst alles andere als ernst und das kann sicherlich auch nicht jeder. Das bringt einige ziemlich lustige Szenen hervor und die Story geht auch in Ordnung. Da die wenige Action durchaus passt, hätte ich mir dann doch noch etwas mehr davon gewünscht. Kommt ansonsten wie bei vielen Komödien vermutlich noch besser wenn man den Trailer nicht gesehen hat. Für Cage Fans ein gelungenes Muss. Unterhaltsame 7/10

Frequency (2000) Spannender Thriller mit leichtem Mystery-Touch, gut besetzt und gespielt. Klassisch vom Thrillerexperten Hoblit inszeniert. Positive Randnotiz: Starke Explosion zum Auftakt. 8/10

Bac Nord (2020) Hat man in meinen Augen alles schon besser gesehen, aber auch schlechter. So nicht spannend genug, nicht cool genug, nicht dramatisch genug und der wenigen Action fehlt es zudem an Intensität. Durchschnitt und die guten Bewertungen sind mir eher ein Rätsel. 5/10

Run (2020) Nach Searching gelingt dem Regisseur hier ein anderer, kleinerer, aber ebenfalls gelungener und vor allem spannender Thriller ohne unnötige Längen. 7/10


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Film & Serienreport März & April 2022

Mai 18, 2022 - Lesezeit: 7 Minuten

Alibi.com (2017) Teilweise lustig auf typisch französische Art, aber größtenteils alles etwas arg überdreht und “irre”. Somit schwächer als die anderen Werke von Lacheau. 5/10

Der 200 Jahre Mann (1999) Gute Idee, getragen von einem starken Robin Williams und auf deutsch auch immer durch Peer Augustinskis Stimme. 7/10

Harlan Cobens Safe (2018) Schönes Setting in der englischen Vorstadt und auch durchaus spannend, wenngleich es eigentlich mehr Drama als Krimi oder Thriller ist und einige Handlungen der Figuren nicht immer besonders logisch erscheinen. Michael C. Hall spielt aber seiner Dexter Rolle fast zu ähnlich. 6/10

Harlan Cobens Kein Lebenszeichen (2021) Netflix hat sich die Rechte an einem ganzen Stapel von Harlan Cobens Büchern gesichert und dann scheinbar auf verschiedene Länder verteilt. Die Story und das Setting in Südfrankreich funktionieren gut und auch die Darsteller haben mir gefallen wobei das grundsätzliche Muster, ohne das ich je ein Coben Buch gelesen habe, bereits deutlich erkennbar ist. Ein Thriller/Kriminalfall wird vor allem über die unendlichen Verstrickungen zwischen und unter den Charakteren gelöst. Davon könnte es vielleicht 1-2 weniger geben, dennoch spannend. 7/10

Sentinelle (2021) Macht am Ende einfach zu wenig aus der guten Grundidee und der namensgebenden Militäroperation, dem Drehort Nizza und einer passenden Hauptdarstellerin. Action, Story und Emotionen werden einfach schlecht oder gar nicht verknüpft. 5/10

The Batman (2022) Batman ist fast der einzige Superheld mit dem ich etwas anfangen kann und das man ihm dank Matt Reeves (Planet der Affen) einen noch realistischeren Ansatz spendiert und ihn fast zum Detective degradiert der einen Serienmörder stoppen muss und den sonst niemand mag, trifft voll meinen Nerv. Ist der Film lang? Ja. Ist der Film langweilig? Definitiv nein, man muss aber in dem Moment bereit sein sich darauf einzulassen, denn es ist auf keinen Fall ein Film den man einfach mal so zur reinen Unterhaltung nebenbei guckt. Somit euch ein Film für den sich das Kino richtig gelohnt hat. Erwähnenswert auch der wie zu erwarten tolle Soundtrack von Michael Giaccino, der seinen Höhepunkt in einer grandios inszenierten Autoverfolgung in der Mitte des Films findet. Wie es aussieht darf Reeves den Nachfolger auch gleich drehen und hat sich selbst sehr große Fußstapfen dafür geschaffen. Hat aber bei Planet der Affen - Survival auch funktioniert. Starke 8/10

The Adam Project (2022) Ganz sympathischer Film mit ein paar guten Actionszenen und einem Ryan Reynolds der seinen üblichen Stiefel runterspielt. Auch gut in den Nebenrollen besetzt, die aber auch allesamt etwas verschwendet wirken da der Film seine Chancen dort nicht konstant nutzt. Am Ende ein Standardwerk. 6/10

The Ice Road (2021) Coole “DMAX-mäßige” Idee, die ein ganz klassisches Actionfilm Szenario aufzieht und dabei richtig gute Truckszenen und Settings hat, dann und wann aber bei den Effekten etwas schwächelt. Liam Neeson merkt man das Alter doch so langsam an, eine sichere Bank ist er dennoch weiterhin. Spaßige Sache der aber hier und da ein letzter Schliff gefehlt hat. Gute 6/10

Love and Monsters (2020) Beginnt ziemlich unterhaltsam und hätte Potenzial für eine kleine Überraschung gehabt, flacht dann aber vor allem im letzten Drittel und ausgerechnet dem Finale seltsam ab und verspielt somit den vorherigen Bonus deutlich. Vermittelt stark den Eindruck als hätte man einen zweiten Teil erzwingen wollen. Schade. 6/10

The North Sea (2021) Packender Katastrophen-Film aus Norwegen, mit interessanter und vermutlich leider sogar realistischer Story. Die Effekte kommen nicht ganz an Roland Emmerichs Vertreter heran, sind aber nicht weit weg und die Bilder generell sehr gelungen. Wird man sicherlich bei Zeiten wieder sehen und somit für Fans solcher Filme eine klare Empfehlung. 7/10

Midnight Sun - Staffel 1 (2016) Ordentliche Thriller Serie vor toller Kulisse und mit interessantem Hintergrund in Bezug auf die Sami in Schweden, welcher mir nicht bekannt war. Letztendlich aber typisch skandinavisch mit der ein oder anderen Länge und auch wenn die weibliche Hauptrolle eigentlich Französin ist, so reiht Sie sich passend in die eher unsympathischen und kühlen Ermittlerinnen des Genres ein. Muss wohl zu sein. 6/10

Matrix Resurrections (2021) Hat mich letztendlich stark überrascht das man diese Kuh dann doch nochmal melkt, aber vermutlich ist davor gar nichts sicher, was der Film dann selbst in einigen Dialogen auch ironisch erwähnt. Ist der Film schlecht? Nein eigentlich nicht, aber auch nicht so gut das man ihn gebraucht hätte. Die Story ist durchaus Ordnung und bei neutraler Betrachtung vielleicht sogar gut, auch wenn der große Aha-Moment fehlt, den es aber fairerweise seit Matrix 1 in der Reihe nicht mehr gab. Vielmehr gelingt es dem Film nicht die ehemalige Bindung des Zuschauers zu Neo wieder aufzunehmen und so dümpelt man irgendwie einfach mit. Die Action bietet einige gute Schauwerte wie die Szene im Zug und den Kampf zwischen Neo und dem neuen Smith, verpasst aber nach der coolen Zeit-Stop-Szene im Finale, dieses so richtig zu zünden und entscheidet sich stattdessen für eine lahme Motorradfahrt in der man hier und da ein paar mal schnipst um nervige Gegner zu beseitigen wie Superman. 6/10

Metal Lords (2022) Teilweise witzige Komödie aus dessen Trio man viel mehr hätte rausholen können, denn die Chemie passt. Im Finale dann dazu völlig drüber. Mit Bonus wegen der Metal-Thematik 6/10

Hit and Run - Staffel 1 Die Kombination aus Israel und New York bietet frischen Wind und ist gelungen wie passend besetzt. Auch die Story ist spannend und mit einigen guten Ideen versetzt, leidet aber am eigenen Anspruch auf Authentizität indem hebräisch grundsätzlich nicht synchronisiert wurde. Die langen Untertitel Passagen sind aber in meinen Augen eher eine Belastung denn ein Gewinn und verhindern ein noch besseres Abschneiden. 7/10

Carnival Row - Staffel 1 (2019) Beginnt mit tollen Sets und einer interessanten Welt. Leider verschleppt man die Ermittlung extrem, obwohl Orlando Bloom hervorragend in die Rolle des Inspektors passt und vor allem der Punkt einer Krimi-Ermittlung in einer Fantasy-Welt ein genereller Bonus ist. Wo genau das Problem in der ebenfalls überdramatisieren Love-Story war bleibt dem Zuschauer leider auch unklar. Mal sehen was die zweite Staffel bringt und ob Orlando Bloom da überhaupt noch mitmischt. 6/10

Stillwater (2021) Matt Damon liefert einen grandiosen Klischee-Amerikaner in Europa ab, abgesehen davon torpediert sich der Film am Ende selbst und statt die guten Charakterentwicklungen zu ernten, rodet er lieber alles ab. Kann man machen, muss ich aber nicht mögen. 5/10

Tod auf dem Nil (2022) Kann leider den Flair des ersten Films nicht halten, dabei bietet die Umgebung eigentlich alles was es dafür braucht. Vor allem aus dem Thema Nil holt man zu selten die schwüle Ägypten-Atmosphäre heraus die ich mir gewünscht hätte und generell dauert es viel zu lange bis der Mord überhaupt geschieht. Nicht schlecht, aber leider auch hinter meinen Erwartungen. 6/10

The Outpost (2019) Gelungenes Actiondrama, welches vor allem im zweiten Abschnitt ziemlich intensiv und packend daherkommt. Fairerweise erwähnt: Konzentriert sich völlig nur auf eine Seite des Schlachtfelds. 7/10

Allied (2016) Wirkte im Trailer deutlich dramatischer und spannender als es am Ende war. Im Prinzip bekommt man sowohl Pitts und auch Cotillards typisch melancholisches Spiel und obwohl Story und Regie gar nicht schlecht sind, fiebert man dadurch einfach nicht mit. 5/10

Best Exotic Marigold Hotel (2011) Feel-Good Film der in allen Punkten eine gute Mischung trifft und somit in einer ähnlichen Kategorie wie “Ein Jahr vogelfrei” oder auch “Ein gutes Jahr” rangiert. 8/10


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Film & Serienreport Januar und Februar 2022

März 14, 2022 - Lesezeit: 10 Minuten

Wow, das Jahr fing ziemlich gut an, sowohl was den Umfang, aber auch die Qualtität anging.

Unhinged (2020) Ein richtig fieser Russell Crowe und ein hohes Tempo halten die Spannung hoch. Nicht ohne ein paar Unachtsamkeiten, aber grundsätzlich ein gelungener, kleinerer Thriller. 6/10

Cash Truck (2021) Arbeitet 90 Minuten extrem cool und spannend auf das finale Gefecht hin, welches dann für mich fast schon total vermurkst oder 08/15 ist. Einige Figuren treten einfach beiläufig ab, andere dürfen dann mehr Action machen als Statham selbst und etwas mehr Wucht hätte auch nicht geschadet. Die letzte Szene war zudem schon klar als der Episodentitel eingeblendet wurde. Hätte in seinem Genre richtig gut sein können, so “nur” 7/10.

Countdown Copenhagen - Staffel 1 Fängt recht vielversprechend und gelungen an, ebbt dann mit den Folgen aber ab und ist letztendlich eher eine typische TV-Produktion, die einfach nicht mehr so ganz mit dem Niveau der Streaming-Konkurrenz mithalten kann. Staffel 2 soll etwas besser sein, vielleicht wird bei Zeiten ein Blick riskiert. 5/10

The Last Duel (2021) Die unterschiedlichen Sichtweisen machen fast schon einen historischen Krimi aus dem Film. Ridley Scott legt wert auf feine Unterschiede in den Erzählungen und arbeitet so für jeden Charakter ein glaubwürdiger Bild heraus. Optik, Ausstattung und Darsteller sind alle auf dem Level, welches man von der Regiegröße erwartet und stemmen den Film auch über die lange Laufzeit. Im letzten Duell geht es dann erbarmungslos zur Sache, packend inszeniert und dem Titel würdig, aber auch ohne den Hintergrund der Geschichte zu vergessen. Keine Heldengeschichte und kein Schlachtenepos, aber letztendlich doch ein typischer Scott Film. 8/10

Hostage (2005) Ein überzeugender Actionthriller aus der Zeit als Willis noch Lust hatte ein Schauspieler zu sein. Mit gelungener Kameraarbeit inszeniert. 8/10

Black Box (2021) Mal wieder kommt aus Frankreich ein sehr gelungenes Werk und definitiv der beste Thriller der letzten beide Jahre. Kleinere Parallelen zum ebenfalls aus Frankreich stammenden The Wolfs Call / Le chant du Loup fallen zumindest auf, auch wenn die beiden Filme letztendlich komplett andere Szenarien haben. Ruhig, aber fesselnd und optisch schick erzählt werden die Luftfahrtereignisse der letzten Jahre in einer glaubwürdigen Story verpackt. Dazu ein überzeugender Hauptdarsteller. Definitiv ein Geheimtipp. 8/10

Band of Brothers (2001) Aktuell auf Platz 4 bei IMDB in der Liste der besten Serien aller Zeiten und insgesamt schon sehenswert, auch weil tatsächlich sehr viele Aspekte über einen längeren Zeitraum behandelt werden. Dazu kommen durchaus eine Reihe von Szenen die in Erinnerung bleiben und auch nachwirken. Dennoch, auch unter dem Aspekt des Titels, wurde für mich das “Band” nie so vollends greifbar, was vielleicht auch an der Größe der Kompanie liegt und einer Lage die man selbst so nie begreifen kann, wenn man glücklicherweise nicht dabei war. Gut, bis sehr gut, aber somit für mich auch nicht ohne Makel. Randnotiz: Das Bild der Blu Ray ist eher sehr durchschnittlich und hätte durchaus mal etwas mehr Aufmerksamkeit bei dem Bekanntheitsgrad der Serie erhalten dürfen. 7/10

Untold (2021) Erneut eine gelungene Doku mit interessanten Einblicken in die (US-)Tenniswelt und deren mentalen Anforderungen an die Sportler. Da gibt es aus meiner Sicht wenig vergleichbares im Sport

Superstore - Staffel 3-6 Das viele Szenen auf unangenehmen Situationen oder Peinlichkeiten beruhen, vor allem wenn Amy im Spiel ist schadet der guten Unterhaltung. So ist dann vor allem Staffel 6, in der Sie nur eine Nebenrolle hat, die Staffel mit den geringsten Schwankungen in der Qualität der Folgen. Auch weil im Gegensatz zu z.B. Parks and Recreation Amy nicht zugestanden wird die Probleme dann charmant zu lösen. Dieser Zug gelingt aber immer wieder bei Glenn, der somit der heimliche Star der Serie ist. Abgesehen davon liefert der bunte Haufen aber immer wieder konstant witzige Situationen und Ideen. Es bleibt aber unter dem Strich bei 6/10

Overboard (2018) Bekannte Grundidee, bzw. Remake des Klassikers mit Goldie Hawn, welches trotz etwas überdrehtem Anfang am Ende besser ist als gedacht und für einen Abend durchaus mal witzig ist. 6/10

Anon (2018) Kein schlechter Blick in die Zukunft und die Geschichte ist im Prinzip auch durchaus interessant, insgesamt wird aber alles doch sehr kühl und melancholisch erzählt und bleibt somit durschnittlich. 5/10

Goliath Staffel 3 Hat sich fast über 2 Monate gezogen, was nie ein gutes Zeichen ist. Die Serie macht einen kuriosen Schwenk in den esoterischen Mystery Bereich und setzt damit leider an der sich andeutenden Machart der zweiten Staffel an. Das macht vor allem die erste Hälfte der Staffel schwer ertragbar und ist insofern schade, weil die eigentliche Geschichte ziemlich gut ist und die Serie in den letzten Folgen, auch wegen des besseren Erzählstils, fast zur Stärke der ersten Staffel zurückkehrt. 6/10

Raya und der letzte Drache (2021) Nette Abenteuergeschichte mit Fern-Ost-Touch und gelungener Heldin. Im Vergleich zu Dreamworks Kung-Fu Panda, aber schwächer und das plüschige Drachendesign hat mir auch nicht zugesagt. Man merkt den Disney Produktionen, egal welchem Genre angehörig, auch einfach an das sie möglichst jeden Markt und jede Altersgruppe mit jedem Film bedienen wollen. Die besseren Ergebnisse würde man wohl erzielen wenn man dazu jeweils einen Film machen würde, aber sei es drum. 6/10

Upgrade (2018) Durchaus zu Recht hoch gehandelt mit guten Ideen und einer wirklich gelungenen und spannenden Story. Wird teilweise, auch im Trailer (der eigentlich schon wieder zuviel zeigt), als Actiontitel beworben, was jedoch nicht völlig zutreffend ist, da es zwar sehr gute, aber eigentlich nicht zu viele Actionszenen gibt. Sehenswert. 8/10

I See You (2019) Fängt eher im Mystery-Bereich an und geht dann in einen spannenden, kaum vorhersehbaren und extrem geschickt erzählten Thriller über. Geheimtipp bei dem man ohne den Trailer zu sehen sicherlich auch wieder noch mehr Spaß hat. 8/10

Crisis (2021) Sieht gut aus (vor allem das winterliche Montreal könnte man wirklich öfter in Filmen nutzen), ist gut besetzt und gut gespielt und hat eigentlich auch eine gute Grundlage für eine spannende Story. Leider macht das Drehbuch daraus nichts und somit bleibt am Ende ein weder schlechter, noch guter und somit völlig durchschnittlicher Film mit verschenkten Möglichkeiten. Hätte Netflix nicht besser hinbekommen ;) 5/10

Breaking Surface (2020) Handwerklich ansprechend inszeniert und gemeinsam mit der winterlichen Kulisse Norwegens überzeugt der Film in Optik und Atmosphäre durchaus. Typisch skandinavisch sind die Darsteller jedoch eher kühl und natürlich emotional vorbelastet. Das nicht jede Handlung in einer Stresssituation glaubwürdig ausfallen muss ist auch in Ordnung, letztendlich wirkt dennoch alles ziemlich zufällig und so springt der Funke auch wegen mehrerer Drehbuch-Entscheidungen zu Lasten der Hauptfiguren nicht wirklich über. 5/10

Dexter: New Blood (2021) In allen Punkten die logische Fortsetzung. Von der Großstadt in die Kleinstadt, die innere Stimme durch Deborah ersetzt, Harrison eingebaut und einen Dexter der bemüht ist seine Geheimnisse zu bewahren, aber ansonsten eigentlich wenig verändert wirkt. Fanservice, man kennt sich und es guckt sich gut weg, aber sicherlich auch die Sicherheitskarte nachdem das Ende 2013 so vielen extrem mies aufgestoßen war. Das hat man hier auf jeden Fall ebenfalls endlich im Griff, von daher alles in allem gelungen, aber so richtig, richtig gepackt hat es mich nicht. Hätte es das gebraucht? Ohne Spoiler schwer zu beantworten, aber vielleicht ja. 7/10

Pitch - Staffel 1 Reißt keine Bäume aus, ist aber für Sportfans dennoch sehr unterhaltsam und kurzweilig. Dazu mit gelungener authentischer Kulisse. Schade das es nie zu einer zweiten Staffel kam. Da wäre noch sehr viel Potenzial gewesen. 7/10

Moonfall (2022) Man könnte meinen Emmerich hat sich seine filmische Vita angesehen, alles etwas durchgerüttelt, eine kleine Prise The Abyss im Weltraum für den Tiefgang hinzugepackt und am Ende kam Moonfall raus. Das funktioniert zur reinen Popcorn Unterhaltung gewohnt gut und wenn ein Space Shuttle aus einer Flutwelle heraus startet ist das natürlich komplett drüber, sieht aber einfach verdammt cool aus. Halle Berry und Patrick Wilson, samt nerdigem Beistand machen auch Spaß und man hätte sich gewünscht dieser Gruppe minimal mehr Tiefgang zu geben oder im späteren Verlauf einen besseren Gegenpart auf der Erde. Stattdessen muss ein 08/15 Familenplot herhalten, der zwar optisch auch schicke Szenen bekommt, aber ansonsten zu deutlich das Prädikat “Egal” trägt. Trotzdem macht Moonfall wegen seiner großen Bilder und der gewohnt ansprechenden Inszenierung plus starkem Soundtrack Spaß. Für mich lieber noch 5 Emmerich Filme auf diesem Niveau als 5 Marvel Filme. 7/10.

Home Team (2022) Einige Gags sind richtig gut, andere dann natürlich wieder ziemlich drüber. Das typische Ensemble lässt sich aber wie gewohnt gut gucken und Kevin James steht seine minimal ernste Coach Rolle ebenfalls. Für Zwischendurch schon mal ein Spaß. 6/10

The Dry (2020) Macht für mich aus dem Umfeld Australiens und der Dürreperiode letztendlich zu wenig. Dazu könnte das Tempo auch etwas höher sein. Erinnerte ansonsten irgendwie an eine Serie in Spielfilmlänge. 5/10

Brooklyn 99 - Staffel 7 Trifft nach wie vor in vielen Szenen meinen Humor und hat wieder richtig Spaß gemacht. Mag aber auch an der kürzeren Laufzeit von nur 13 Folgen und der längeren (deutschen) Pause gelegen haben. 8/10

Ein Jahr vogelfrei (2011) Bestimmt schon zum vierten oder fünften Mal gesehen und das ist ja immer ein Zeichen von Qualität. Ähnlich wie ein gutes Jahr trifft der Film einfach den richtigen Ton und das vor tollen Kulissen. Durchweg sympathisch und zum Abspann will man ebenfalls sofort ein Big Year machen. 8/10 oder vielleicht auch mehr, denn wofür eigentlich Abzüge?

Reacher - Staffel 1 Orientiert sich erfreulich nah an der Buchvorlage. Dazu eine klassische Inszenierung. Macht Spaß, hat aber genau wie die Bücher durchaus die ein oder andere Länge in der es mit dem grundsätzlich gutem Plot nicht richtig vorwärts geht. Da ist noch etwas Luft nach oben, aber eine zweite Staffel wäre schon in Ordnung. Knappe 7/10

Crime Game (2021) Intressant das man sich wieder an die Bank von Spanien traut oder vielleicht auch genau deswegen ... Wie auch immer ist Crime Game durchaus ein gelungener und unterhaltsamer Gernevertreter mit flotter Inszenierung und ein paar guten Ideen, samt hochwertigem Look dem man vor allem den Schauplatz während der WM abkauft. Kein Inside Man, aber doch ordentlich. 7/10


Jahresrückblick Film und Serien 2021

Januar 6, 2022 - Lesezeit: 4 Minuten

Die Corona-Pandemie beeinflusste das Geschehen auch 2021 weiterhin. Die Filmindustrie hat sich darauf einstellen müssen und tat dies in meinen Augen mit kleineren Produktionen, die ich in dieser Dichte, vor allem im Actionbereich, in den Jahren zuvor schmerzlich vermisste.

Mit Kate, They Want Me Dead und Nobody kamen drei mehr als solide Vertreter (7/10) im reinen Actionbereich und wenn auch eher gedreht schlug Black and Blue (7/10) ebenfalls in diese Kerbe. Das galt auch für Greenland (7/10), für den mittlerweile ein Sequel angekündigt ist. Ric Roman Waugh und Gerard Butler haben sich scheinbar gefunden und arbeiten weiterhin auf ansprechendem Niveau gemeinsam.

Mit The Woman in the Window (7/10) und The Tomorrow War (8/10) verschlug es weitere, gelungene Kinotitel nur in die Heimauswertung, aufgeteilt auf Netflix und Amazon. Letzterer war bei den großen Produktionen durchaus eine sympathische Überraschung (8/10). Dies empfanden wohl viele Zuschauer so und somit wird eine Fortsetzung wohl nur eine Frage der Zeit sein. Danny Boon lieferte mit 8 Rue de l'Humanité eine unterhaltsame Art dem Lockdown umzugehen (7/10) und im Komödien-Segment damit auch direkt den Besten Titel des Jahres.

Nach etlichen Verschiebungen durfte dann noch Daniel Craig mit No Time to Die seinen Bond Abschied geben und tat dies nicht ohne Makel, aber durchaus stimmig und daher für mich letztendlich würdig mit 8/10. Ein Sonderlob geht noch an Nicolas Cage, der in Pig (7/10) mal wieder zeigen durfte was für ein grandioser Schauspieler er ist, der nur zu oft im falschen Film steckt.

Im Serienbereich schaffte Bosch mit Staffel 6 (8/10) einen gelungenen, vorläufigen, Abschluss und Netflix gelang mit Lupin (7/10) auch mal wieder eine unterhaltsame und in Frankreich toll in Szene gesetzte, richtige Eigenproduktion. Noch besser war Unbelievable (8,5), wenn auch von 2019, aber erst 2021 gesehen. Wirklich gelungen, extrem sympathisch und definitiv ein Highlight der letzten Jahre generell waren auch die ersten beiden Staffeln Ted Lasso (8-9/10). Bei Apple TV bleibt auch For All Mankind in Erinnerung, was vor allem Staffel übergreifend im Gesamtbild seine Stärke entfaltet (8/10). Erfreulicherweise konnte auch Yellowstone in den bisherigen 3 Staffeln überzeugen (8/10). An starken Serien mangelt es demnach nach wie vor nicht, auch wenn einige davon wie z.B. Haus des Geldes gnadenlos über den Zenit ausgereizt werden.

So gab es unter dem Strich in 2021 vor allem wieder starke Serien und einige gute Filme, wobei letztere aber auch wieder ohne richtig hohe Wertungen meinerseits auskommen mussten. Vermutlich wird sich an diesem Bild auch in 2022 nicht viel ändern. Grundsätzlich stehen einige vielversprechende Titel an, sofern denn alle so starten wie gedacht, wovon man wohl eher nicht ausgehen sollte. Da wären Tod auf dem Nil, Expendables 4, Moonfall, Greenland 2, Mission: Impossible 7 und weiterhin der Film von dem man nie so Recht wusste das man ihn sehen will und nun ähnlich wie bei Bond ewig auf ihn wartet: Top Gun: Maverick. 13 Jahre später soll auch gegen Jahresende der Startschuss für Avatar 2 fallen. Momentan dreht man ja fleißig direkt an den Teilen 3-5 ambitioniert und irgendwie auch mehr als skeptisch zu betrachten. Für den nächsten großen Namen habe ich dann nur noch die minimalsten Erwartungen, dank des völlig vermasselten Vorgängers: Jurassic World: Dominion. Der Regisseur von Fallen Kingdom ist zum Glück aber raus und wird nun für Amazon die ebenfalls für 2022 angesetzte Herr der Ringe Serie verkorksen. Durchaus gespannt bin ich ausnahmsweise auf die Netflix-Fortsetzung von Tyler Rake, die zumindest im Actionbereich mehr als ordentlich werden dürfte. Dort wird hoffentlich auch Raging Fire mit Donnie Yen einschlagen. Wenngleich ich Superhelden im allgemeinen meide könnte der neue Batman jedoch interessant sein, wird er immerhin von Matt Reeves inszeniert der mit Planet der Affen überzeugte und somit durchaus ein eher düsteres Gotham verspricht.

Im Serienbereich sollte es an Qualität nicht mangeln, denn die nächsten und teils auch abschließenden Runden von Yellowstone, Peaky Blinders, Jack Ryan, Ted Lasso, For All Mankind und Line of Duty stehen an. Dazu wohl auch das bereits für 2021 angekündigte Tokyo Vice von Michael Mann.

Vom letzten Jahr sind auch noch ein paar Titel offen geblieben und werden wohl direkt zu Beginn des Jahres gesichtet, wie z.B. The Last Duel, Cash Truck, Matrix 4 und Gangs of London.