Film & Serienreport Juli 2018
New Girl Staffel 6 (2017) Weiterhin mit vielen lustigen Szenen, wobei einige dieses Mal doch auch etwas zu albern geraten sind. Trotzdem alles noch nicht so abgenutzt wie bei anderen Comedy Serien. So ist es eigentlich auch zu begrüßen, dass die nächste Staffel dann auch die letzte sein wird. Den richtigen Absprung schaffen nicht viele Serien. 7/10
Black Water (2018) Ganz schön Mau. Die Kombi aus JCVD und Lundgren ist ziemlich verschenkt. Im Ansatz ein paar gute Actionszenen, aber auch nicht so gut das sie den Rest rechtfertigen. Die Story wird öde erzählt, ist viel zu lang und die Szenen im U-Boot sind wohl eher auf einem Schiff entstanden. Der Trailer war hier das Beste am ganzen. 4/10
Cliffhanger (1993) Slys „Stirb Langsam“ Version in den Bergen gehört nach wie vor zu meinen liebsten Actionklassikern. Tolle Landschaften, viele coole Actionszenen mit schon extremen Stunts, einer gut erzählten Story mit einem fiesen Lump und alles von Renny Harlin sehr dynamisch mit toller Kameraarbeit eingefangen. Die Blu Ray ist übrigens trotz FSK 16 ungeschnitten. 9/10
Mindhunters (2004) Direkt den nächsten Renny Harlin hinterher, der auch hier beweist das er in Optik, Dynamik, Kameraarbeit und Atmosphäre einer der besten ist den Hollywood hatte, denn jetzt ist scheint er ja nur noch für die Chinesen zu arbeiten. Abgesehen davon gibt es eine spannende, wenn natürlich auch arg konstruierte Thriller Story in netten Sets. Teilweise ist die FSK 16, aber schon Recht locker ausgelegt, denn der Film ist nicht brutal, hat aber sicherlich so seine Spitzen. Gute Unterhaltung. 7/10
Alles Geld der Welt (2017) Durchaus interessant und gut gespielt, fehlt aber der letzte Kick. Man fiebert auch nicht so richtig mit dem Opfer mit. Vermutlich auch ein paar Minuten zu lang. Netter Nebeneffekt der leicht „grüne Look“ des Films als Anspielung auf das Geld. 6/10
Hard Target 2 (2016) Klar aus dem Budget holt der Film eine Menge raus aber so richtig begeistert hat mich das alles nicht. Adkins ist halt Adkins, macht in der Action, von der es viel gibt, immer eine gute Figur, daneben als Held immer nach wie vor einfach Steif. Die anderen Rollen waren durchweg eher nervig. Die Dialoge doch eher zum weghören. Gibt von allen beteiligten besseres. Auch hier wieder 10 Minuten zu lang. 5/10
24 Hours to Live (2017) Ethan Hawke mag jetzt nicht der größte Star Hollywoods sein, aber er steht schon für eine gewisse Qualität, denn egal welches Genre er bedient die Ergebnisse können in dem Genre immer sehen lassen, was sicherlich auch ihm zuzuschreiben ist. Hier haben wir einen richtig soliden Actionfilm, der hochwertig inszeniert ist und eine gute Mischung aus ruhigen und knackigen Momenten bietet. Leider läuft das Finale etwas unrund, sonst wäre vielleicht noch mehr drin gewesen. 7/10
Turbulence (1997) Die Umstände die zu einer 4.8 Wertung auf IMDB führen sind mir mal wieder unklar. Hier haben wir einen recht teuer produzierten Thriller, der zwei starke Hauptdarsteller zu bieten hat, spannend inszeniert wurde und sich gut in eine Reihe mit Flightplan, Red Eye und Non-Stop stellen kann. Klar einige Dinge wie die Flugrolle und der Schuss auf das angehängte Auto sind doch etwas drüber, aber meine Güte, es ist immer noch Unterhaltung und die funktioniert hier sehr gut. 7/10
The Accountant (2016) Ruhiger, aber doch packender Thriller mit einigen kurzen, dafür gelungenen Actionszenen. Wobei dann ausgerechnet die letzte Szene durch das doch sehr amateurhafte Verhalten der Söldner etwas abfällt. 8/10
Mal wieder gab es neben Filmen und Serien auch viel Sport (French Open, WM in Russland), so dass ich nicht so viel gesehen habe, dafür vereinzelt ein paar Worte mehr verliere.
Terminator Genisys (2015)
Der Abschluss des Terminator Marathons. Ich hatte den Film bereits zum Erscheinen gesehen und kaum noch in Erinnerung, obwohl er ja nun wirklich nicht alt ist. Ein schlechtes Zeichen. Die erste halbe Stunde ist dabei noch durchaus gelungen, weil man nur bei den alten Werken kopiert und es dann als Hommage oder Fanservice verkauft. Danach entwickelt sich eine wirre Story, die den Fan nicht packt auch wenn sich die Schauspieler recht gut halten, so vollends will aber auch nicht mal Arnie überzeugen und wieso Jay Courtney es immer wieder in große Produktionen schafft? Darauf habe ich keine Antwort. Auch Emilia Clarke ist einfach keine Sarah Connor, was alleine schon daran liegt das eine Schrotflinte größer ist als sie. Abgesehen davon hat der Film ein paar gute Ansätze, ein paar gute Actionszenen, aber in Erinnerung ist mir jetzt schon wieder nichts geblieben. Positiv ist aber der Sound der Blu Ray, richtig gut gemischt und auch vernünftig normalisiert. Der Film tut nicht weh, reißt aber auch keinen Fan vom Hocker und ist daher am Ende einfach unnötig. Es braucht auch einfach bessere Leute auf dem Regiestuhl. 6/10
Jetzt dreht man schon wieder an einem Reboot/Sequel. Arnie ist wieder dabei, Linda Hamilton auch, Cameron produziert, Tim Miller (Deadpool) führt Regie und Teile des Skripts stammen von David Goyer (Blade, Batman). Klingt alles ziemlich wirr und überzeugt mich nicht. Hätte man besser lassen sollen.
Verlockende Falle (1999)
Immer noch ein recht unterhaltsamer Diebesfilm mit zwei gut auflegten Stars, der aber auch so seine kleinen Hänger und Längen hat. 6/10
Solo (2018)
Brauchte ich diesen Film? Nein. Hat er mir gefallen? Ja. Warum? Weil er in sich stimmig ist, die Charaktere sind gut gemacht und agieren passend, auch und vor allem Solo, sowie die Bösen, die Story funktioniert und es einfach ein guter Abenteuerfilm ist, der die Hollywood mittlerweile oftmals abgehende Balance zwischen den einzelnen Szenen findet. Damit ist er automatisch schon besser als Episode 8 und Rogue One, denen einfach genau das fehlt. Auch wenn die Produktion wohl holprig gewesen sein soll, hatte man am Ende mit Ron Howard genau den richtigen Mann der alles zu eben diesem stimmigen Gesamtbild zusammengeführt hat. Etwas Kritik gibt es dafür das mir der „neue“ Solo fast zu alt aussieht im Vergleich zur Fords Solo. Gelungen auch die deutsche Synchro von Han Solo, den natürlich jeder mit Wolfgang Pampel (Ford) verbindet, der hier aber schon alleine wegen des Alters nicht gepasst hätte und man mit Florian Clyde einen tollen Ersatz, mit wirklich teilweise verblüffend ähnlichem Stimmbild gefunden hat. 8/10
15:17 to Paris (2018)
Das war nix. Hier wird einfach versucht aus zu wenig, viel zu viel Film zu machen. Das hat man zwar woanders auch schon, aber teilweise besser versucht. Letztendlich sieht man 90 Minuten zu wie die „Helden“ von der Geburt den Weg in den Zug finden und verkauft es als „Bestimmung“, die dann in einem 5-Minütigen Finale endet. Klar war es eine couragierte und bemerkenswerte Tat den Täter aufzuhalten, leider werden aber alle Personen ohne US Pass in dem Film nicht weiter als 1 Minute beleuchtet. Weder Opfer noch Täter. Da hat Client Eastwood schon viel, viel besseres abgeliefert. 4/10
Vengeance (2017)
Handwerklich sehr gut in Szene gesetztes Thrillerdrama, das die Erwartung durch Cover und Trailer doch etwas in die Irre führt. Cage spielt im Prinzip nur eine etwas größere Nebenrolle und so ganz richtig ausgearbeitet ist sein Charakter auch nicht. (Rache) Action gibt es nur vereinzelt und so bleibt der Fokus eher auf den beiden starken, weiblichen Hauptfiguren. Mit etwas mehr Feinschliff am Drehbuch und vielleicht 1-2 Wochen mehr Drehzeit hätte man einige Unstimmigkeiten und Lücken sicherlich beheben können und einen sehr guten Film gehabt, so bleibt ein solides Werk. 6/10
The Core (2003)
Katastrophenfilm der den Weg statt nach oben, nach unten wählt, aber trotzdem dem üblichen Muster folgt. Die Schauspieler sind gut, natürlich auch mal wieder Stanley Tucci mit einer starken Performance und die Szenen im „Schiff“ sind durchaus gelungen. Daneben gibt es aber leider teilweise miese Effekte, doch ein paar eher fragwürdige Logiken und keinen richtig coolen Soundtrack. Für Genrefans aber schon unterhaltsam. 6/10.
Criminal Squad (2018)
Muss sich ständig mit Heat und The Town vergleichen, natürlich wegen der Bankraubgeschichte und der Schießereien am Anfang und am Ende. Diese sind aber durchaus als Highlight anzusehen und der finale Raub auch ziemlich spannend in Szene gesetzt. Trotz der langen Laufzeit fesselt der Film und ausgerechnet Gerald Butler verhindert für mich eine höhere Wertung. Der nervt mit seiner zwar irgendwo typischen, aber leider auch total unsympathischen Rolle, schon direkt ab dem ersten Auftritt. Vermutlich ist das auch der Grund warum einige dieser Szenen, die Butler eher schlecht dastehen lassen, aus der deutschen Kinofassung geflogen sind und jetzt auf Blu Ray wieder als Original US-Fassung vorliegen, die ich dann letztendlich gesehen habe. Immerhin gute 15 Minuten. Und selbst der US Fassung gehen dann als Directors Cut noch mal 8 Minuten Handlung obendrauf. Erste Empfehlung hier, die deutsche Kinoversion gucken, bei Gefallen, dann später mal die US Versionen. 7,5/10
Kingdom – Staffel 3
Die finale Staffel findet natürlich kein richtiges Finale und zu viele Handlungsstränge laufen dann leider ins leere. Im Prinzip dreht sich die Serie auch 3 Staffeln im Kreis und zeigt nur das MMA Fighter ein scheinbar hartes Leben führen, das sich nur mit Drogen und Alkohol aushalten lässt, wer aus dem Muster ausbricht fliegt auf die Fresse und kehrt wieder zu dem Muster zurück. Eigentlich schade, denn die Charaktere sind interessant und durchaus vielschichtig angelegt, aber das Potenzial wird hier nicht ausgeschöpft oder die Geschichten einfach nicht zu Ende erzählt. Eine Staffel hätte es im Prinzip dann auch getan, denn in Staffel 2 und 3 passiert einfach nichts Neues mehr. 6/10
Das Wunder von Bern (2003)
Passend zur Fußball WM mal wieder angesehen und weiterhin haben wir hier einen der wenigen deutschen Filme, die ich als gelungen bezeichne. Die Kombination aus Sportfilm und Nachkriegsdrama ist gut gemacht, gut gespielt und hat die richtige Mischung. Einzig die Umsetzung des Finals ist leider technisch eher unglücklich und krankt am schmalen Budget. Ansonsten eine „runde“ Sache (Haha!). 7/10
Into The Badlands – Staffel 1 (2015)
Hat gefühlt ewig gedauert bis ich mir diese Actionserie, die eigentlich Meinen Geschmack gut trifft, angesehen habe. Nach etwas holprigem Start wurde ich dann warm mit der Serie und habe gefallen dran gefunden. Die Kämpfe sehen gut aus, haben aber etwas viel Wirework und etwas mehr Hintergrundinfos zu den Badlands wären doch schön gewesen. Staffel 2 werde ich auf jeden Fall mal ansehen und hoffe das es mit dem vermutlich übernatürlichem nicht Überhand nimmt. 7/10.
Jurassic World: The Fallen Kingdom (2018)
Der Titel gilt nicht nur für den Inhalt des Films, sondern leider auch für den Film selbst, denn jetzt geht es bergab mit den Dinos und ich bin sehr skeptisch, dass man den Cliffhanger am Ende des Films, im nächsten Teil zu einem charmanten (Film)Ende führen kann. Dieser Teil ist auf jeden Fall nur eine Aneinanderreihung von Szenen die der Regisseur „cool“ fand, ohne das es ihm gelingt diese Szenen zu einem stimmigen Gesamtbild zu formen. Ständig fragt man sich schon im Kino (und das ist meistens ein richtig mieses Zeichen), warum passiert das? Warum sind die Leute da? Wie kommt der Dino dahin? Warum? Die Antwort ist einfach, der Regisseur hatte eine Idee für eine Szene in folgender Form: „Boah, es sieht total cool aus, wenn der Dino da auf das Dach klettert und den Mond anbrüllt, lass das machen. Und jetzt wo wir das haben, lass uns so eine coole, eher gruselige Szene drehen in der das Mädchen sich fürchtet, ach und dann auf jeden Fall noch was emotionales mit einem ganz großen sanften Saurier.“ Ärgerlich wird es dann, weil einige Ideen nicht schlecht sind und der Regisseur auch ein gewisses Talent besitzt, so das einfach ein besseres Ergebnis möglich gewesen wäre. Ja hätte man einfach mal ein gutes Storyboard gehabt, denn die Grundstory ist eigentlich akzeptabel. Unglücklich war auch der Wandel von der schauspielerisch eher limitierten Bryce Dallas Howard, von der Karriereorientieren Parkleitung, zur Dinoaktivistin. Ihr Team ist da nicht weniger gelungen mit einer ständig, nervenden und rumschreienden, aber natürlich total coolen Ärztin und einem Klischee IT´ler. Einen schwarzen mussten wir ja besetzten, ist sonst nicht politisch korrekt. Warum durfte hier Jake Johnson aus dem Vorgänger nicht wieder ran? Achja und Jeff Goldblum war auch dabei, kann man im Trailer sehen, mehr war auch im Film nicht. Positiv anzumerken sind aber immerhin der ganze Soundtrack, sowie die Soundeffekte und natürlich sind die Effekte generell sehenswert. Eher 5/10, aber mit Jurassic Bonus und Hirn aus 6/10.
Wind River (2017)
Guter Thriller um ein totes Mädchen in einem Indianerreservat. Atmosphärisch gut gemacht, aber leider mit einer etwas einfachen Ermittlung, die zwar interessant ist, aber in dem Moment wo sie anfängt zu packen schon im Finale mündet. Wenngleich dieses sehr gut inszeniert ist. Vermutlich soll man hier wohl auch mal wieder etwas über die Behandlung der amerikanischen Uhreinwohner nachdenken. 7/10
Besser spät als nie, es folgt der Report für Mai :)
Déjà Vu (2006)
Toller Actionthriller von Tony Scott, klasse gespielt und überragend in Szene gesetzt. Auch die Story ist vor allem in der ersten Hälfte des Films ziemlich packend. Ähnlich wie der Staatsfeind Nr. 1 verliert der Film nichts, auch nach der x-ten Sichtung. Das Gerne scheint momentan ausgestorben oder der wird nur von kleinen Projekten bedient, schade. 9/10
Octalus (1998)
Trashiger Genre Film der viel Spaß macht, auch weil er natürlich ein relativ großes Budget zur Verfügung hatte und man das dem Film ansieht. Auch ein netter Soundtrack. 7/10
Game Night (2018)
Überraschend gut gelungene Komödie und damit direkt eine der besseren aus den letzten Jahren. Auch weil es eine halbwegs brauchbare Geschichte und viele gute Gags (nicht unwichtig für eine Komödie) gibt und viele bekannte Gesichter. Jason Bateman spielt aber natürlich wie immer gleich. 7/10
Transcendence (2014)
Gute Grundidee, aber ein ziemlich wirres Endergebnis. Zudem bleiben auch zu viele Fragen und Erklärungen offen. Je länger der Film ging, desto weniger gefiel er mir. 5/10
Jagd auf Roter Oktober (1990)
Natürlich ein Klassiker, den ich sehr lange nicht mehr gesehen hatte. Die „Jagd“ ist ziemlich spannend umgesetzt und die Schauspieler sind durch die Bank sehr gut besetzt. Schön auch das die Story frei von Pathos bleibt. Vermutlich die beste Jack Ryan Verfilmung. 8/10
Salyut-7 (2017)
Man könnte sagen hierbei handelt es sich um die russische Version von Apollo 13. Technisch auf sehr hohem Niveau gibt es eine Menge beeindruckende Weltraumbilder und Szenen. Auch die wahre Geschichte ist gut für die Leinwand umgesetzt worden. Es hakt aber etwas bei den Schauspielern. Trotzdem ein sehenswerter Film. 7,5 / 10
Terminator (1984)
Zum ersten Mal seit langer, langer Zeit gesehen und somit auch zum ersten Mal auf Blu Ray. Das Bild tut dem Film richtig gut, vor allem in den dunklen Szenen und davon gibt es ja einige. Ich meine zuletzt hatte ich den Film im ganzen sogar auf VHS gesehen und da ist der Qualitätssprung natürlich enorm. Ansonsten natürlich auch ein Kult Film, der diesen Titel auch wegen seiner Qualität verdient. Wörter wie Meilenstein etc. fallen hier immer häufig und das auch Zurecht. Dennoch gibt es für mich zwei Haken, zum einen wechselt der Soundtrack zwischen Genie und Wahnsinn. Der atmosphärische Terminator Theme ist immer noch überragend, doch vor allem in den Actionszenen wird gerne mal zu dem typischen verstörendem 80er Jahre Stil gewechselt. Klar von da ist der Film, aber das nimmt diesen Szenen für mich persönlich einiges, denn die Kameraarbeit ist immer noch Top. Ähnlich wie auch in Camerons Alien 2, ist mir das Ende dann irgendwie 5 Minuten zu lang. Gerne vergisst man auch das dieser Film mehr Thriller und Horror Elemente hat als Action, was natürlich im kompletten Gegensatz zu den letzten Teilen steht. 7/10
Terminator 2 (1991)
Hier ist sich die Filmwelt dann sogar mal einig. Einer der ganz, ganz wenigen Filme wo die Fortsetzung kein Aufguss ist, sondern eine Weiterentwicklung die sich nahtlos einreiht und noch besser als der Vorgänger ist. Für mich persönlich auch noch mehr Kult als der erste Teil, auch wegen Arnie. Die Effekte scheinen zeitlos, die Action lässt es immer noch krachen, natürlich auch weil es halt einfach echte Stunts sind. Dazu gibt es eine spannende Geschichte und gute Charaktere. 9/10, wobei wofür ziehe ich hier eigentlich einen Punkt ab? Vielleicht wegen Linda Hamilton, die zwar gut spielt, aber mit der ich nie richtig warm wurde.
Terminator 3 (2003)
Hier scheiden sich dann schon die Geister. Ich mochte den Film schon damals und daran hat sich auch heute nichts geändert. Statt einen Aufguss zu machen hat man sich für einen etwas anderen Weg entschieden, es gibt aber viele, viele Bezüge zu den beiden Vorgängern, bzw. typsiche Terminator Elemente und der Humor ist im Grunde das Resultat des eigenen Kults. Für mich in Ordnung. Nick Stahl bleibt jedoch nicht die ideale Besetzung, wenngleich er seine Rolle nicht schlecht spielt und die Entwicklung von John Connor für mich stimmig ist. Grandios sind teilweise die Actionszenen, wie die berühmte Verfolgungsjagd mit dem Kran. Dazu gibt es den oder besser die schön böse T-X und ein überraschend gutes Ende, wenngleich damit direkt klar wurde das jetzt etwas neues hermusste. Nicht so stark wie Teil 2, aber trotzdem sehr gut. 8/10
Terminator 4 (2009)
Das Neue kam dann auch und wurde letztendlich ziemlich versemmelt. Ursprünglich sogar als Triologie geplant erhält man hier den Eindruck als hätte Michael Bay jetzt Terminator gemacht. Zwar liefert der Film in den Actionszenen teilweise richtig fett ab und vieles davon sogar ein Handarbeit und ohne CGI, aber vom Rest bleiben nicht mehr als ein paar nette Ideen übrig. Der Film ist irgendwie auch ein Spiegelbild der neuen Blockbuster Generation, optisch hui und mit guten Ideen, aber man wird einfach nicht richtig mitgerissen, es fehlen gute oder zumindest spannende Geschichten und die dazu passenden Charaktere. Hier wird vor allem Christian Bale richtig verheizt als nuschelnder John Connor. Das beste ist hier noch das tolle Bonus Material auf der Blu Ray, ein Making Of welches im Splitscreen die Entstehung der einzelnen Szenen und die Szene selbst zeigt, nebst Kommentaren von Schauspielern und Regisseur. Das ist super. 5/10
Liebe zu Besuch (2017)
Nett gespielt und mit schönen Farben gefilmt, aber das war es dann auch schon was einem in Erinnerung bleibt. 5/10
Fack ju Göhte 2 (2015)
Was bitte war das? Den ersten Teil fand ich ziemlich lustig und gut gemacht. Für einen deutschen Film. Der zweite kann daran so gar nicht anknüpfen. Die Szenen sind eine wirre Aneinanderreihung von Sketchen und sofern es eine Story gibt, ist diese total bescheuert. Dazu kommt eine richtig schlechte Leistung von Elyas M’Barek und nur einige vereinzelte Lacher retten den Film vor der totalen Katastrophe. 4/10
The Tower (2012)
Die koreanische Version von Brennendes Inferno ist beste Blockbuster-Katastrophen-Unterhaltung. In Hochglanz verpackt, mit guten Effekten und Action, aber auch teilweise dem typischen „Asia overacted Humor“ versehen. Sonst wäre er vielleicht noch besser. 7/10
Geostorm (2017) Ich kann durchaus behaupten ein Faible für solche Filme zu haben. Dieser hier hätte vermutlich noch mehr Potenzial gehabt, aber ist für einen Abend lockere Blockbuster Unterhaltung schon geeignet. Ein Klassiker wird es aber auch nicht werden. 6/10
Zone Blanche – Staffel 1 (2017)
Beweist, dass die Franzosen nicht nur Filme, sondern auch Serien können. Perfekt in Szene gesetzter Mix aus Thriller, Krimi und Mystery. Die Geschichte funktioniert gut, die Schauspieler auch und ich bin gespannt wie und ob man in der bereits bestellten zweiten Staffel daran anknüpft. Wird sicherlich nicht ewig dauern bis es ein US-Remake gibt. 8/10
Die Mumie (1999)
Gehört auch nach fast 20 Jahren immer noch zu meinen Lieblingsfilmen. Grandioser Abenteuerfilm der alles mitbringt, Action, Humor, eine gute Schatzsuche, etwas Grusel und hervorragend aufgelegte Darsteller, sowie einen guten Soundtrack. Teil 2 und 3, sowie der Reboot konnten leider niemals an diese Qualität anknüpfen. 10/10
U-571 (2000)
Eigentlich ein sehr gut gefilmter und auch spannender U-Boot Film. Leider hat er von Hollywood die komplette US-Brille bekommen und verändert einige geschichtlich bestätigte Tatsachen und Handlungen ziemlich stark zu Gunsten der Amerikaner (die eigentlichen „Helden“ waren Briten und werden in diesem Film nicht erwähnt) und einiger Actionszenen. Daher nur 6/10.
Der Staatsfeind Nr. 1 (1998)
Ein weiterer Knüller aus den späten 90ern. Der Film hat dank Tony Scott immer noch einen ziemlich coolen Look und Schnitt. Die Story hat vielleicht hier und da ein paar Löcher, ist aber spannend und temporeich erzählt. Das Thema des Films ist mittlerweile eh Zeit- und Endlos. Außerdem begeistert das Finale auch nach dem 20. Mal angucken noch immer. 9/10
Bushwick (2017)
Hatte ich ja bereits für 2017 auf meiner Watchlist, dann wurde der Film hier spät veröffentlicht und die Bewertungen waren jetzt nicht so überragend und ich schob ihn etwas. Fällt für mich aber wieder in die Kategorie, lieber selbst ein Bild machen. Alles in allem war es genau das was ich erwartet hatte. Durch die schnittlose Kameraführung ist der Film ziemlich intensiv, da aber nichts wackelt ist es nicht anstrengend zu gucken. Im Gegensatz zu vielen anderen finde ich die Handlung nicht an den Haaren herbeigezogen und die beiden Hauptdarsteller machen eine gute Figur. Auch die Actionszenen passen. Leider verschenkt der Film bei Sound und Musik so einiges um noch packender zu sein. 7/10 Irgendwie könnte der Film auch gut als Vorgeschichte zu The Division (Videospiel, Film kommt 2019?) dienen.
Predators (2010)
Eigentlich stimmt hier so einiges. Die Regie und die Dschungel Atmosphäre sind wirklich cool, genau wie die Anspielungen auf den Schwarzenegger Klassiker. Dazu kommen einige ordentliche Actionenszenen mit passender Härte. Der Truppenmix passt, auch wenn hier leider nicht alle Mitglieder ein ordentliches Ableben spendiert bekommen. Das große Aber ist jedoch Adrien Brody. Der gibt sich redlich Mühe, trotzdem erwischt man sich ständig dabei zu denken, wie viel cooler es gewesen wäre, wenn hier ein richtiger Actionheld die Rolle übernommen hätte. Denn Brody schafft es einfach nicht den Film zu tragen wie damals Arnie. Macht trotzdem Spaß. Das Shane Blacks Predator dieses Jahr besser wird bezweifle ich noch stark. 7/10.
Was nicht passt wird passend gemacht – Staffel 1 (2003)
Schön bescheuert und für alle Ruhrpott Fans und die Einheimischen genau dat richtige. Es gibt aber trotzdem immer mal wieder kleine Hänger und Schwächephasen. Gelungen sind aber auch die zahlreichen Gastauftritte. 7/10
Before Sunrise (1995) Ja so geht das. Eigentlich wollte ich Hawkes „24 Hours to Live“ gucken und plötzlich guckt man mit der Frau diesen Film. Die Idee ist eigentlich ganz in Ordnung und auch gut gespielt. Die philosophischen Flirts zwischen den beiden Hauptfiguren hätten für meinen Geschmack mehr Wortwitz gebrauchen können und am Ende zieht es sich dann doch etwas. Nicht schlecht, aber nun auch wirklich nicht so überragend wie meistens behauptet. 6/10
Before Sunset (2004)
Direkt Teil 2 hinterher … Wer die Fortsetzung eines Liebesfilms ins Paris drehen kann hat nun wirklich nicht die schlechtesten Karten. So richtig ausgeschöpft wird das aber nicht, auch wenn eine klare Charakter Entwicklung zu erkennen ist, so fehlt der Story und den Dialogen hier doch irgendwie das Besondere und die letzte Konsequenz. Das plötzliche Ende hingegen scheint dann der Ausgleich für die überzogenen Minuten aus dem ersten Teil. 5/10
Pakt der Rache (2011)
Solide Nummer mit Nicolas Cage, als der noch etwas mehr Geld in seinen Filmen zur Verfügung hatte. Der Film geht das Thema relativ ruhig und anders als bei den gewohnten "Rachefilmen" an. Erst in der zweiten Hälfte wird es dann zum Finale hin etwas flotter. Vielleicht hätte etwas mehr Dramatik nicht geschadet, aber passt auch so. Knappe 7/10
Oblivion (2013)
Gelungener Endzeitfilm, der vielleicht nicht die ganz große Krawall Action auffährt (durchaus positiv), dafür aber große Bilder und eine gelungene Atmosphäre bietet. Die vorhandene Action ist aber durchaus sehr gut gemacht, die Story hat ebenfalls ein paar nette, wenn jetzt auch nicht gänzlich neue Ideen und Tom Cruise kann den Film wie gewohnt tragen, steht also auch hier wieder für Qualität im Gesamtbild. 7,5,10
Ein weiteres bekanntes Wahrzeichen der Normandie und von Frankreich im Allgemeinen ist der Mont-Saint-Michel. Außerhalb von Paris gehört das auf einer kleinen Felseninsel gelegene Kloster zu den beliebtesten Zielen des Landes. Über Landstraßen und die A84 (Mautfrei!) erreicht man Le Mont-Saint-Michel von Arromanches/Bayeux in ca. 90 Minuten und fährt im letzten Abschnitt direkt darauf zu („Ich seh‘s!!“). Der Parkplatz ist großflächig angelegt (sieht eher nach Phantasialand aus) und lässt erahnen mit welchen Besucherzahlen hier teilweise zu rechnen ist. Glücklicherweise waren wir außerhalb der französischen Ferien und an einem Wochentag dort, es hielt sich also noch in Grenzen. Am Parkplatz gibt es ein schönes Informationsgebäude rund um den Mont und von hier fahren auch die kostenlosen (Parken ist dafür teuer und gleicht das wieder aus) Shuttle Busse los. Wer will kann auch zu Fuß über die seit 2014 fertiggestellte Stegbrücke laufen oder gegen Aufpreis eine Pferdekutsche nehmen. Man kann wohl auch direkt durch die Bucht und das Watt wandern, sollte dies aber nicht ohne Führer und Blick auf die Gezeiten machen, denn diese gelten an dieser Stelle als sehr gefährlich. Die schnell kommende Flut kann den Wasserstand hier über 10 Meter ansteigen lassen. Wir erwischten einen sehr stürmischen Tag (wirklich!) und nahmen den Bus. Bei schönem Wetter würde ich auf jeden Fall empfehlen den Weg zum Kloster über die Brücke zu laufen. Angebliche Dauer ca. 35 Minuten.
Auf der Insel selbst findet sich eine kleine Stadt nebst verschlungenen Gassen, die hinauf zum Kloster führen. Es fühlt sich doch schon ziemlich mittelalterlich an und die Konstruktion des Ganzen in und um die Felsen ist sehr beeindruckend, wie auch der tolle Blick über Bucht. Zwischenzeitlich dachte ich tatsächlich an Minas Tirith, aus der Herr der Ringe Trilogie und siehe da, die Setbauer ließen sich für den Film wohl wirklich hier inspirieren. Ansonsten ist das ganze natürlich mal wieder kommerzialisiert. In den Wohngebäuden finden sich jetzt hauptsächlich Souvenir Shops (inklusive cooler Langschwerter, hätte gerne gesehen das einer der vielen Touris aus Asien eines kauft) und Restaurants. Eintritt in das am Kopf des Felsen gelegene Kloster erhält man nur gegen Aufpreis von 10 € pro Person. Etwas schade, aber ganz dringend musste ich das jetzt nicht haben, es lohnt sich auch so. Schade fand ich übrigens, dass es zwar den wirklich ordentlichen Infopoint am Parkplatz gibt, aber rein gar nichts am Mont-Saint-Michel selbst. Ein paar der üblichen Infotafeln wären sicherlich nicht verkehrt gewesen, auch während der kurzen Busfahrt wären Infos über Lautsprecher möglich. Denn hier gibt es wirklich mal ein paar spannende Geschichten über den Bau des Klosters, die Legende des Heiligen Grals und auch das Projekt die Insel, wieder zur richtigen, dauerhaft von Wasser umschlossenen Insel zu machen ist durchaus eine kurze Info wert. Alles in allem ist ein Besuch schon sehr empfehlenswert. Sofern man die Möglichkeit hat sollte man die absoluten Stoßzeiten vermeiden (Ferien und Wochenende), sonst ist es sicherlich ein Gedränge und Geschiebe ohne Ende.
Nachfolgend noch ein paar Erkenntnisse die ich in der kurzen Zeit in der Region gesammelt habe.Bayeux ist ein nettes, typsich französisches Städtchen. Bekannt für seinen Wandteppich, den ich mir aber nicht angesehen habe. Natürlich gibt es eine Kathedrale, deren gotischen Touch sogar ich direkt erkannt habe und eine recht lebendige, kleine Innenstadt mit Läden und Restaurants. Für eine Kaffee- oder Snackpause ist z.B. Liberty Coffee, in der Rue Saint-Patrice zu empfehlen. Für alle die, wie ich, auf französische Supermärkte stehen ist das noch recht neue Leclerc vor Ort ein guter Tipp. Hier gibt es wie gewohnt alles was das Herz begehrt und auch viele lokale Produkte, sogar die Boulangerie/Patisserie ist ziemlich gut und deutlich besser als vieles was man sonst in den großen Supermärkten bekommt. Wer es mit Sicherheit traditionell mag geht natürlich in eine der vielen kleinen Boulangerien, wie z.B. „Clair de Lune“ in Arromanches. Da hier alles frisch von Hand gemacht wird ist die Auswahl aber in der Nebensaison kleiner und es kann auch passieren das Produkte ausverkauft sind. Lohnt sich natürlich trotzdem. Und wo ich so schön beim Essen bin, ist die Gegend bekannt als Fangregion für Jakobsmuscheln (Coquilles Saint Jacques). Der Fang ist aber stark reglementiert in Bezug auf Menge, Größe, sowie Fangzeitraum (Oktober bis April). Korrekte und frische Qualität wird mit dem „Label Rouge“ gekennzeichnet. Bei vielen Restaurants vor Ort stehen Gerichte mit der Muschel auf der Karte. Außerdem empfehlen kann ich noch den Livarot, einen kräftigen Käse aus der Normandie, der natürlich nicht ganz so bekannt ist wie der Camembert, mir aber auch gut geschmeckt hat (auf jeden Fall typisch franzsösich mit Baguette essen). Er ist etwas fester und erinnert leicht an den auch in Deutschland bekannten Saint Albray oder Chaumes. Zuletzt gibt es außerdem sehr viele Cidre (Apfelwein) Hersteller und natürlich auch den Calvados Schnaps (man spricht das "s" am Ende übrigens oder sagt nur "Calva"). Auf vielen lokalen Lebensmitteln findet man einen „Gourmandie“ Aufkleber, einer Initiative zur Förderung der regionalen Produkte. Unter https://www.saveurs-de-normandie.fr/ findet man alles Infos und auch eine schöne Lebensmittelkarte der Normandie.
Schließlich neigt sich die Tour de Normandie dem Ende zu. Die letzte Nacht und den letzten Abschnitt verbringen wir in Rouen. Geschlafen wurde im noch neuen Campanile Mermoz, dessen Lage praktisch, aber nicht schön ist. Das Hotel selber ist nichts Spezielles, aber sauber und verfügt auch wieder eine gute Dusche, sowie über ein ordentliches Bett. Im Gegensatz zu manch altem Campanile oder Ibis ist das schon ein sehr großer (positiver) Unterschied und letztendlich eine gute Empfehlung im Bereich Preis/Leistung. Rouen selber hat mich allerdings eher weniger überzeugt, die Stadt ist ein Mischmasch aus Altstadt und 70-80er Jahre Betonbauten. Ähnlich wie in einigen Flussstädten Frankreichs scheint man aber das Flußufer (Seine) aufpeppen zu wollen. Die große Kathedrale (es gibt auch noch eine kleinere) ist sicherlich wieder ein Touristenmagnet, für mich aber nur eine unter vielen. Die Bauwerke in Reims oder Orléans gefallen mir deutlich besser. Stichwort Orléans, in Rouen wurde die französische Nationalheldin Jeanne D’Arc (Johanna von Orléans) als Ketzerin verurteilt und später auf dem Scheiterhaufen verbrannt. 25 Jahre später dann rehabilitiert und schließlich sogar heiliggesprochen. Verrückte Welt wie eh und je. Nun gibt es in Rouen das hochgelobte „Historial Jeanne d’Arc“ Museum. Nun bin ich wirklich kein großer Museeumsgänger, aber auf Grund der angepriesenen Interaktivität und der guten Kritiken wollten wir es versuchen. Sollte aber nicht sein. Am späten Nachmittag kamen wir unwissend ein paar Minuten zu spät. 17.25 Uhr, letzter Einlass 17.15 Uhr, bitte am nächsten Morgen ab 10 Uhr wiederkommen. Museum hat aber bis 19 Uhr geöffnet. Punkt 10 Uhr da gewesen, leider hatten eine Schulklasse und danach eine Rentnergruppe schon reserviert, bitte später wiederkommen, das wäre ja schon am Vorabend eine klasse Information gewesen. Besonders freundlich und hilfsbereit war das Personal dort eh nicht und das obwohl ich nur französisch gesprochen habe. Auch wiederspricht die Webseite scheinbar den Praktiken vor Ort. Von einer Tour „libre“ (ohne Führung) wollte man vor Ort nichts wissen und auch die Info für den letzten Einlass findet sich auf der mehrsprachigen Seite nur sehr versteckt im französischen Teil. Von einem bestimmten Einlassrhythmus steht dort erst Recht in keiner Sprache etwas. Scheinbar braucht man also Glück und Zeit um das Museum zu besuchen. Beides fehlte uns. Schade.
Wer Interesse an Kaffee, Riesenmuffins und viel Sahne hat, dem sei das Columbus Café in der Innenstadt wärmstens empfohlen. Reichlich belegte und leckere Baguettes gibt es bei „Au Croissant Doré“ (beides in der Rue de la Champmesle). Essen passte also, wie immer. Ein guter Schlusspunkt für sehr abwechslungsreiche und gelungene 5 Tage. Nachfolgend noch die Karte der Tour mit allen Standorten.
Am nächsten Morgen ging es bei Sonnenschein auf in die Normandie. Nach einigen stark umstrittenen Reformen unter dem ehemaligen Präsidenten Hollande nennt sich die jetzt zurückliegende, nördlichste Region, um Calais übrigens offiziell Hauts-de-France, was vermutlich bei den meisten Franzosen allerdings vorerst keine Erwähnung finden wird. Das französische Mutterland unterteilt sich seit 2016 offiziell nur noch in 13 Regionen (France métropolitaine) und 5 weitere in Übersee (Outre-Mer / ultramarines). Diese dann weiter in 101 départements, welche man letztendlich auch auf den Kennzeichen sieht. Das aber nur am Rande. Über die A16, A28 und A29 geht es dann zügig Richtung Étretat und den bekannten Kreideklippen, eines der Wahrzeichen der Normandie. Meine Empfehlung ist hier sein Glück nicht am Strandparkplatz zu versuchen, sondern minimal außerhalb den öffentlichen Parkplatz an der Route du Havre zu nehmen. Das ist entspannter und man kann direkt den kleinen, etwas versteckten und „handschriftlich“ beschriebenen Fußweg zu den Klippen nehmen. Sieht nach Sackgasse aus, ist aber keine. Es geht dann hinter dem Golfplatz für 15-20 Minuten parallel zur Küste entlang und schließlich direkt an den Klippen auf den „Chemin des Douaniers (Zöllnerweg)“. Man nähert sich den Klippen sozusagen von hinten, das hat den Vorteil, dass es anfangs nicht so voll ist und man die Runde hinterher in Etretat abschließen kann. Die Klippen sind auf jeden Fall unglaublich beeindruckend und schon alleine die Reise wert. Mit Staunen, gehen und fotografieren, sollte man locker 2-3 Stunden einplanen bis man wieder am Auto ist.
Weiter geht es über die sehenswerte, aber mautpflichtige (5,40 € für einen normalen PKW) Pont de Normandie, eine Schrägseilbrücke mit gut 2 km Länge. Für Pfennigfuchser sei gesagt: umfahren macht keinen Sinn, da die nächste Brücke ein Stück landeinwärts ebenfalls Maut kostet und die Überfahrt, warum auch immer, doch Spaß macht. Wer mehr Zeit hat oder sich mehr Zeit nehmen will, kann je nach Interesse nun auch der Côte Fleurie einen Besuch abstatten. Für uns geht es aber an Caen vorbei, bis nach Bayeux und Arromanches-les-Bains. Im kleinen Hôtel Les Villas d'Arromanches wird für zwei Tage Halt gemacht. Das Landhaus ist sehr gut gelegen, größtenteils passend renoviert, hat trotzdem noch etwas von seinem französischen Charme (uriges Treppenhaus, etwas schräge Böden usw.) behalten und außerdem einen sehr netten Inhaber. Von hier aus kann man dann gut die Départements Calvados und Manche erkunden.
Direkt vor Ort, aber auch in der Normandie generell, geht es viel um die Landung der Alliierten im zweiten Weltkrieg. So finden sich in der Bucht von Arromanches (Gold Beach Abschnitt) noch einige Überreste der künstlich angelegten Nachschubhäfen (Mulberry Häfen) und jeder kleine Ort an diesem Küstenabschnitt hat im Grunde sein eigenes Museum. Straßennamen, Schilder und Restaurants, so ziemlich alles trägt D-Day, Overlord oder 1944 im Namen. Es gibt noch viele, meistens aber nicht besonders gut erhaltene, Bunker und Geschützanlagen des Atlantikwalls zu besichtigen. So bleibt es nicht aus das dieser dunkle Abschnitt der Geschichte direkt vor Ort auch etwas zum Nachdenken anregt, was sicherlich nicht verkehrt ist. Verkehrt finde ich hingegen die Ausschlachtung des Souvenir Geschäfts, so scheinen die Shops nicht selten größer als die Museen selbst und verkaufen nicht nur sinnvolles Material wie Bücher, Zeitungsnachdrucke und Filme, sondern auch Tassen, Kappen und T-Shirts. Dieses zu tragen wie ein Bandshirt finde ich ehrlich gesagt geschmacklos. Im Umlauf sieht man sie natürlich ab und zu trotzdem. Empfehlenswert hingegen ist das 360 Grad Kino, ebenfalls in Arromanches. Es zeigt technisch aufwändig gemacht und anhand historischer Aufnahmen die Landung der Alliierten und den späteren Vorstoß durch die Normandie bis Paris. In gut 20 Minuten bekommt man so einen Überblick.
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